Die Luftfilter in der Aula der Franz-von-Prümmer-Schule surrten leise, im Foyer erfolgte die "3G-Einlasskontrolle", und immer wieder wurde im Verlauf des Abends auch stoßgelüftet: Trotzdem - es fühlte...
Die Luftfilter in der Aula der Franz-von-Prümmer-Schule surrten leise, im Foyer erfolgte die "3G-Einlasskontrolle", und immer wieder wurde im Verlauf des Abends auch stoßgelüftet: Trotzdem - es fühlte sich schon ein wenig "wie normal" an, als die Lebenshilfe-Chefin Monika Fella die Mitglieder des Vereins zur Hauptversammlung im Schulhaus begrüßte. Voller Zuversicht blickte die Aufsichtsratsvorsitzende in die Zukunft.
Zunächst einmal ließ Fella die letzten beiden Jahre Revue passieren. Das Jahr 2019 sei ein "Jahr der Freude" gewesen, mit vielen Höhepunkten wie dem 50-jährigen Geburtstag des Vereins, den Festen in der Schule und den Wohnheimen und der Einweihung des neuen Spielplatzes auf dem Schulgelände.
Dann erfolgte der "jähe Absturz" in die Corona-Pandemie. Seit dem 16. März 2020 sei in den kompletten Einrichtungen der Lebenshilfe Bad Kissingen "alles anders" . Die Schulen und auch die Werkstätten für Kinder und Menschen mit Behinderung wurden geschlossen; die Eltern mussten sich zuhause um ihre Kinder mit Handicap alleine kümmern, und in den Wohnheimen waren plötzlich die Werkstattmitarbeiter auch tagsüber im Haus, obwohl eigentlich dort keine Tagesstruktur vorhanden war.
Monika Fella lobte den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern und der Vereinsführung der Lebenshilfe in der Krise. Mit nur einem positiven Fall im Wohnheim sei die Lebenshilfe Bad Kissingen bis jetzt sehr glimpflich davon gekommen. Das interne Hygiene-Konzept habe scheinbar gut gepasst.
Für die Wiederbelebung des Vereinslebens hoffte die Lebenshilfechefin, dass es keinen erneuten Lockdown mehr geben werde. Die Aktivitäten in den einzelnen Einrichtungen seien nun wiederbelebt worden; in den Wohnstätten sind Besucher willkommen, und im Urlaubs- und Freizeitprogramm gibt es wieder zahlreiche Angebote für die Klientel der Lebenshilfe.
Zwei "Hausaufgaben" gab die Vorsitzende den Mitgliedern mit: Die "TENE", das bedeutet "Tagesstruktur für Erwachsene nach dem Erwerbsleben" habe noch Plätze frei und könne noch Rentner mit einer Behinderung aufnehmen. In vielen Einrichtungen der Lebenshilfe werden Mitarbeiter gesucht; Fella bat die Mitglieder, hier Werbung für die Lebenshilfe Bad Kissingen zu machen; die Ausschreibungen sind auf der Homepage des Vereins zu finden.
Alex Iffert, der hauptamtliche Vorstand der Lebenshilfe, präsentierte die finanzielle Bilanz für die letzten beiden Geschäftsjahre und legte ein ausgeglichenes Zahlenwerk vor, auch wenn manche "coronabedingten Mehrausgaben" noch nicht endgültig durch Regierung und Bezirk refinanziert worden seien. Karin Renner, die Behindertenbeauftragte des Bezirks Unterfranken, informierte sich, ob auch ehrenamtliche Mitarbeiter in den einzelnen Einrichtungen vorhanden seien. Vor allem in der Offenen Behindertenarbeit, so schilderte die Leiterin Mechthild Jordan, sei das der Fall.