Grünes Licht der Behörden
Für den Bau des Vollsortimenters mit 18 000 Artikeln, einem Schwerpunkt bei frischem Obst und Gemüse sowie Bio-Produkten habe sich das Unternehmen die Zustimmung der Behörden gesichert. Der Bau entspreche den Vorgaben des Landesentwicklungsplanes.
Zwar sollen Versorgungsschwerpunkte in den Ortszentren entstehen, doch habe die Regierung von Oberfranken bereits im Vorfeld einer Ausnahmegenehmigung für die Errichtung dieses Supermarktes und eines Getränkemarktes zugestimmt. Bedingung: Das Einkaufzentrum muss mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein.
"Deswegen sieht die Planung eine Haltestelle vor", erklärt Johannes Pohl. Die ursprünglich geplante Tankstelle sei mittlerweile gestrichen worden. Sie sei nicht zwingend notwendig.
Widerstand ist groß
Der Supermarkt, für den es bereits einen Mietvertrag auf insgesamt 30 Jahre gebe, sei so angelegt, dass die Parkplätze zur Staatsstraße hin errichtet werden. Das Gebäude fungiere daher als Schallschutz für Pautzfeld.
Doch gerade in diesem Ortsteil ist der Widerstand groß. Aber Pohl findet, dass 40 von 50 Teilnehmern der Bürgerversammlung, die sich gegen das Projekt ausgesprochen hatten nicht das wirkliche Meinungsbild der Pautzfelder widerspiegle. Und ein Bürgerbegehren?
Das sei ein absolut legitimes Mittel, doch auch wenn dieses Instrument eingesetzt werde, gebe es erfahrungsgemäß eine große schweigende Mehrheit, findet Pohl. Wiederholt sei das so genannte Quorum, die Mindestanzahl der Bürger die zur Abstimmung gehen muss, damit der Entscheid rechtswirksam wird, nicht erreicht worden.
Aus diesem Grund wünscht sich Johannes Pohl, dass der Gemeinderat eine Entscheidung für oder gegen die Ansiedlung des Supermarktes trifft. "Die Räte vertreten alle Bürger und wissen am ehesten, welche Bedürfnisse sie haben", argumentiert Pohl, der daran erinnert, dass sich eine Mehrheit für das Projekt ausgesprochen habe. "Das Abstimmungsergebnis von 8:7 ist knapp, aber es ist eine Mehrheit", so Pohl.
Düsel dagegen will das Projekt mit einem Bürgerentscheid zu Fall bringen. Er hat bereits über 600 Unterschriften dafür gesammelt. Er betont: "Die gehen alle zur Wahl, da habe ich mich erkundigt." Das Quorum sei daher kein Problem. Dafür erntet Düsel eine breite Zustimmung bei der Info Veranstaltung.
Am deutlichsten wird das Ergebnis auf einer Schautafel. Viele schwarze Punkten, die eine Ablehnung signalisieren, stehen ganze sieben Punkte gegenüber; geklebt von Supermarkt-Befürwortern.