Der Chefarzt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe, Engelbert Heimerl, geht in den Ruhestand. Die Nachfolge tritt Stefan Weingärtler an, dessen bisherige Stelle Neuzugang Wolfram Wasserfaller übernimmt.
Andreas Oswald
Zehn Jahre lang war er als Chef der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Forchheim sprichwörtlich "der Arzt, dem die Frauen vertrauen". Jetzt wurde Dr. Engelbert Heimerl in den Ruhestand verabschiedet - genauer gesagt tritt der 64-Jährige am kommenden Dienstag den passiven Part der Altersteilzeit an.
Die Herzlichkeit, mit der der Mediziner von seinem gesamten Team - den Ärzten, wie dem Pflegepersonal - verabschiedet wurde, ist ein Ausdruck der guten Atmosphäre, die in seiner Fachabteilung herrscht. Die Stimmung in einem Krankenhaus werde von vielen Faktoren beeinflusst, dabei denke man oft an die Ärzte - im Wesentlichen jedoch durch das Krankenpflegepersonal, stellte Heimerl in seinen Abschiedsgedanken fest. Dabei zeigte er sich überzeugt, dass sich mit Stefan Weingärtler als seinem Nachfolger das gute Klima, mit Hilfe des Pflegepersonals, fortsetzen werde. Mit ein wenig Wehmut gestand der scheidende Chefarzt: "Die Zeit ist wie im Fluge vergangen - umso schwerer fällt der Abschied". Den machten die Krankenpflegerinnen nicht leichter, als sie frei nach dem Hit von Drafi Deutscher sangen: "Weine nicht, wenn der Abschied kommt... dam dam...".
Glücklichste Momente des Arztes
Engelbert Heimerl hat als früherer Chirurg und Anästhesist verschiedene medizinische Fachgebiete durchlaufen - warum hat er sich schließlich für die Gynäkologie entschieden, will unsere Zeitung von ihm wissen. Im Grunde genommen habe er Allgemeinarzt werden wollen, erzählt Heimerl. Er sei in der Gynäkologie "hängen geblieben", weil man es hier mit jungen Menschen zu tun habe, mit Frauen, die man bis in deren Alter hinein begleite. Die glücklichsten Momente dieses Berufes seien natürlich, wenn man Frauen in deren außergewöhnlichster Situation beistehe: der Geburt. Wie vielen Kindern er schon zum Licht dieser Welt verholfen hat, kann der Frauenarzt nicht genau sagen. "Bei 1000 Kindern habe ich im dritten Jahr meiner Tätigkeit aufgehört zu zählen, gesteht Heimerl und kann nur schätzen: "Insgesamt habe ich weit über 10 000, wohl bis zu 20 000 Babys auf die Welt verholfen".
Gynäkologie im Wandel
In der Geburtshilfe habe sich viel verändert, erklärt Heimerl. "Anfangs durften Männer bei der Geburt nicht dabei sein." Jetzt sei die Geburtshilfe "sehr demokratisch" geworden und es werde selbstverständlich auf die individuellen Wünsche der Frauen eingegangen. Natürlich gebe es auch modische Strömungen: Während eine Zeit lang der Kaiserschnitt gefragt gewesen sei, liege jetzt die möglichst normale Geburt im Trend.