Ärztehaus und Artensterben

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Dicht drängten sich die Faschings-Fans in den Straßen von Rattelsdorf. Fotos: Renate Neubecker
Dicht drängten sich die Faschings-Fans in den Straßen von Rattelsdorf.  Fotos: Renate Neubecker
 
 
 
 
 
 

Beim Rattelsdorfer Gaudiwurm wurden lokale wie internationale Themen behandelt. Mit 36 Faschingswagen war es der bisher größte Umzug durch die Straßen des Ortes.

Es war heuer der bisher größte Faschingsumzug, der durch die Straßen von Rattelsdorf zog: 36 Faschingswagen und Fußgruppen machten sich unter den Helau-Rufen der Zuschauer auf den Weg. Dicht gedrängt standen die Faschingsnarren in den Straßen und vor allem am Marktplatz. Eifrig sammelten die Kinder Bonbons und Popcorn ein. Für die Großen gab es Faschingskrapfen und Getränke.

Originell kostümiert begleiteten die Itzgrunder Musikanten mit typischer Faschingsmusik den Umzug. Sie verstanden es hervorragend, sich gegen die laute Musik von den Faschingswagen durchzusetzen. Immer wieder gab es Tanzeinlagen von der Tanzsportgruppe der SpVgg Rattelsdorf.

Pfarrer als Braut

Wie üblich startete der Faschingswagen der Gemeinde als erstes. Pfarrer Reinhold Braun, als Braut verkleidet, suchte einen Ehemann, den er dann scheinbar in Bürgermeister Bruno Kellner gefunden hatte. Unterstützung bekamen die beiden vom Zweiten Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum, Marktgemeinderat Manfred Reindl und Ortskulturringsvortsitzendem Jürgen Scheuring. Auf diesem Wagen standen die örtlichen Themen im Mittelpunkt. So wird die Ebinger Bücherei wahrscheinlich trotz Gütesiegels des Michaelsbundes nur während des Faschings ins Rathaus ziehen. Dagegen ist der Sicherheitskäfig am Schulturm zu jeder Jahreszeit existent, wartet aber eingerüstet auf die Sanierungsarbeiten - in der fünften Jahreszeit unter der Kontrolle der dort wohnenden Dohlen.

Pfeifenclub für Artenschutz

Das Thema Artenschutz hatte sich der Pfeifenclub Ebing auf seine Fahnen geschrieben. Er hatte den letzten überlebenden Roten im Abicher Baggerlochgefunden. Gesellschaft leistete ihm eine im Aussterben begriffene Gorilla-Art. Den letzten Gorilla hatten sie schon in Schutzhaft genommen.

Der "Abicher Gaudiwong" zog ein ganzes Ärztehaus hinter sich her. Erfreut stellten die Faschingsnarren fest: "In Rattelsdorf ziehen die Ärzte aus, dafür bauen sie in Ebing ein Ärztehaus".

In Medlitz wird das 125-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr gefeiert. Lobenswert fand die Jugend den ehrenamtlichen Einsatz bei der Wehr, vor allem interessanter als faul bei der Bundeswehr rumzuhängen. Neben der Jugend steht auch der jüngere Faschingsnachwuchs schon in den Startlöchern. Phantasievoll kostümiert zogen Kinderkrippe, Kindertagesstätte und die Krabbelgruppe aus Ebing im Zug mit.

Phantasievoll kamen ebenfalls die Hohengüßbacher auf ihrem Faschingswagen daher, weil ihnen die Region zu eng geworden war, setzten sie auf das Weltall und brachten gleich Rakete und Ufo mit. Laut und fröhlich ging es zu, mit dem Dieselskandal und den vielen Studierten, die in einigen Jahren einen 70 Jahre alten Handwerker suchen.

Närrische Gäste waren reichlich vertreten, darunter das Prinzenpaar aus Baunach sowie die Prinzen- und Jugendgarde. Zum Schluss kam die Hattersdorfer Jugend mit vielen Narren. Auf ihrem Faschingswagen präsentierten sie die Märchenwelt.

Nach dem Umzug war der Faschingsspaß noch nicht zu Ende: Die Kleinen tobten beim Kinderfasching im Sportheim und die Großen amüsierten sich bei "Nagelbrett - Nazareth" im Festzelt.