Die Abwasserbeseitigung in Albertshof und in Neudorf wird verbessert. Planer Leonhard Zöbelein stellte dem Marktgemeinderat die Schadensbefunde der vorhande...
Die Abwasserbeseitigung in Albertshof und in Neudorf wird verbessert. Planer Leonhard Zöbelein stellte dem Marktgemeinderat die Schadensbefunde der vorhandenen Kanäle und die Pläne der Sickerbecken vor.
Dabei gestaltet sich die Sanierung der Kanäle in Albertshof deutlich einfacher als in Neudorf. In Albertshof gibt es 15 schadhafte Haltungen, die aber alle ohne Aufgraben beseitigt werden können. Viele Risse und Sprünge können durch Einziehen sogenannter Partliner abgedichtet werden; harte Ablagerungen können maschinell entfernt werden. Das Leitungsstück mit den meisten Schäden kann sogar aufgelassen werden. Rund 31 000 Euro kostet die Schadensbeseitigung.
In Neudorf sind die Schäden insgesamt gravierender. Das ist laut dem Planer vielfach daraufzurückzuführen, dass die 50 Jahre alten Betonrohre nicht allzu tief unter der Straße liegen. "Zur Bauzeit", so Zöbelein, "waren landwirtschaftliche Fahrzeuge viel leichter." Hinzu sollen noch alte Manöverschäden kommen. In Neudorf ist deshalb das Aufgraben unvermeidlich. Es soll im August nach der Erntezeit beginnen. Die Kosten der Erneuerung des 250 Meter langen Netzes kommen voraussichtlich auf 65 000 Euro.
Deshalb fragten Günter Schürer (CSU) und Gerhard Kraus (BGS), ob ein kompletter Neubau wirtschaftlicher wäre. Beide befürchten bald neue Schäden, denn die Kamerabefahrung zur Schadensfeststellung ist neun Jahre her. Nach den üblichen Schätzwerten, so Zöbelein, kommen 250 Meter auf etwa 90 000 Euro. "Die Differenz von weniger als 50 000 Euro verlockt", sagte Bürgermeister Helmut Taut (FWW), "sie reicht aber sicher nicht."
Der neue Kanal müsste tiefer gelegt werden, sogar unter die vorhandene Wasserleitung, da er ein Schmutzwasserkanal ist. Das kommt teuer, denn der Untergrund ist schwerer Fels und alle Hausanschlüsse müssten ebenfalls angepasst werden. Deshalb entschied sich der Rat gegen die Stimme von Kraus für die Sanierung.
Sickerflächen
Die Entsorgung des Regenwassers und der Überläufe der privaten Kleinkläranlagen erfolgt in beiden Orten nach demselben Prinzip. Außerhalb der Bebauung werden große Sickerflächen ausgehoben. Dorthin fließt das Wasser über neue Kanäle. Das Becken in Albertshof wird 1100 Quadratmeter groß, im etwa gleich großen Neudorf genügen 240 Quadratmeter, weil das Becken auf eine Schotterschicht stößt. Das Becken in Albertshof wird rund 23 000 Euro ohne Grunderwerb kosten; in Neudorf liegt die Summe bei rund 30 000 Euro. Die Kommune geht insgesamt von Investitionskosten von 162 000 Euro (ohne Grunderwerb) aus und wird diesen Betrag in den Haushalt 2017 einstellen.
Zweites Thema der Sitzung waren die Anfragen und Anregungen aus den sieben Bürgerversammlungen. Taut teilte zu Meldungen von kleineren Straßenschäden und ähnlichem mit, dass mit der Beseitigung schon der Bauhof beauftragt sei. Ein Kummerpunkt ist die Kreuzung der Kreisstraßen westlich von Engelhardsberg. Hier wünscht man sich einen Kreisverkehr. Denn die Sicht in die Kreuzung ist wegen des Geländes und oft auch wegen der umliegenden Maisfelder schlecht. Auch soll die Beschilderung ungünstig angebracht sein. Man wolle deswegen beim Landkreis anfragen.
Ein Wüstensteiner Problem sind die "ramponierten" (Taut) Wirtschaftswege um den Ort, die während der großen Baustelle der Staatsstraße für den innerörtlichen Verkehr genutzt werden. Auch hier hat der Bauhof schon den Auftrag, sie herzurichten. 79 Einwohner waren zur Bürgerversammlung gekommen, denn das Thema Gehsteig entlang der Staatsstraße stand zur Debatte. Mit zwei zu zwölf Stimmen hat der Marktrat dieses Vorhaben abgelehnt. Taut hatte irrtümlich von nur einer Ja-Stimme gesprochen.