Ablösung nach 30 Jahren Amtszeit

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Die neuen Gemeinderäte sowie Bürgermeister stellen sich vor: (von links) Dritter Bürgermeister Thomas Reißig (CSU), Gisela Schmermer (neu, CSU), Zweiter Bürgermeister Frank Hauck (CSU), Evi Sesselmann (neu, SPD), Ewald Rehm (neu, SPD) und Bürgermeister Gerhard Wunder. Foto: Susanne Deuerling
Die neuen Gemeinderäte sowie Bürgermeister stellen sich vor: (von links) Dritter Bürgermeister Thomas Reißig (CSU), Gisela Schmermer (neu, CSU), Zweiter Bürgermeister Frank Hauck (CSU), Evi Sesselmann (neu, SPD), Ewald Rehm (neu, SPD) und Bürgermeister Gerhard Wunder.  Foto: Susanne Deuerling

Frank Hauck ist der neue Zweite Bürgermeister in Steinwiesen und beerbt damit Bruno Beierlorzer. Bürgermeister Gerhard Wunder gibt einen Ausblick auf die vielen Aufgaben, die nun vor der Gemeinde liegen.

Susanne Deuerling Einen Führungswechsel an der "verlängerten" Spitze gab es im Steinwiesener Gemeinderat. Bei der Wahl zum Zweiten Bürgermeister standen Frank Hauck (CSU) und Jürgen Deuerling (SPD) zur Wahl. In geheimer Wahl errang Hauck zwölf und Deuerling fünf Stimmen. Somit wird Frank Hauck in den nächsten sechs Jahren den Posten des Zweiten Bürgermeisters übernehmen. Er tritt hier in große Fußstapfen, denn Bruno Beierlorzer (CSU) bekleidete das Amt 30 Jahre lang. Nun hat er sich aus dem Gemeinderat verabschiedet.

Zur Wahl des Dritten Bürgermeisters stellte sich ebenfalls Jürgen Deuerling. Er musste sich jedoch auch hier der Übermacht der CSU-Fraktion geschlagen geben. Deren Kandidat Thomas Reißig (CSU) aus Neufang setzte sich mit zwölf Stimmen durch und bleibt damit im Amt. Auf Deuerling entfielen fünf Stimmen. Somit gibt es in Steinwiesen einen neuen Zweiten Bürgermeister, den Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) anschließend vereidigte.

Neue Gemeinderäte

Ebenfalls vereidigt wurden die neuen Marktgemeinderäte Gisela Schmermer, (Steinwiesen, CSU), Evi Sesselmann (Nurn, SPD) und Ewald Rehm (Neufang, SPD). Bei den Fraktionssprechern gab es keine Änderungen Veränderungen. Für die CSU ist weiterhin Jürgen Eckert (Stellvertreter: Markus Merkl) und für die SPD Jürgen Deuerling (Stellvertreterin: Brigitte Geiger) aktiv. Damit wurde auch die "Frauenquote" für diese Legislaturperiode erhöht. Nun sind mit Brigitte Geiger und Evi Sesselmann (beide SPD) und Gisela Schmermer (CSU) drei Frauen im Gremium.

In seinen Ausführungen dankte Bürgermeister Gerhard Wunder für den großen Vertrauensbeweis der Bürger. "Sie haben entschieden, wer in den nächsten sechs Jahren die Kommunalpolitik in Steinwiesen leitet." Ein gutes Klima im Gemeinderat zwischen beiden Fraktionen sei notwendig, um die Politik und die anstehenden Aufgaben zu meistern. Es sei wichtig, trotz Bürgernähe nicht nach dem Mund zu reden. Soziale Kompetenz und Glaubwürdigkeit seien nur zwei der Kriterien, die den Bürgern wichtig sind. Der Gemeinderat bildet die Grundlage für das demokratische Leben in der Gemeinde.

Wunder informierte über die Bayerische Gemeindeordnung, in der die Kompetenzbereiche des Bürgermeisters und des Gemeinderates klar abgegrenzt sind. In Steinwiesen werde parteiübergreifend und zum Wohle der Bürger gearbeitet. Die kommunale Selbstverwaltung sei das Kernstück der Kommunalpolitik. Sie sagt, welche Aufgaben von den Gemeinden zu erfüllen sind. Pflichtaufgaben sind hier der Versorgung mit Energie, Wasser, Abwasser, der Sachaufwand für die Grundschule, der Feuerschutz sowie die Unterhaltung der Gemeindestraßen und die gemeindlichen Gebäude. Die sogenannten freiwilligen Aufgaben umfassen in erster Linie Einrichtungen wie Spielplätze, Hallen- und Freibäder, Erholungseinrichtungen sowie die Förderung des Tourismus.

Blick in die Zukunft

Auch in den kommenden sechs Jahren soll Steinwiesen ein Stück nach vorne gebracht werden. Mit einer aktiven Bürgergesellschaft profitiere die Kommune zukunftssicher, innovativ und menschlich. Und deshalb werde man auch zukünftig die Anerkennungskultur gezielt weiterentwickeln. "Wir sind auf das ehrenamtliche Engagement der Bürger angewiesen und zeigen dies auch durch unsere Wertschätzung", betonte Wunder. Als Herausforderung bezeichnete er die demografische Entwicklung. Man wolle hier mit dem Leerstandsmanagement, mit dem Zuzug junger Familien und dem Projekt "In der Heimat wohnen" dagegenwirken.

Viele neue Projekte kommen auf den neuen Marktgemeinderat und den Bürgermeister zu. Mit der Stärkung des Grundschulstandortes, der Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen, dem interkommunalen Entwicklungskonzept und erheblichen Investitionen in Wasser und Abwasser sei man gut ausgelastet. Aber neben den Pflichtaufgaben sollte immer noch Platz für Visionen bleiben. In einem kurzen Ausblick sprach Bürgermeister Wunder über die Energiewende, den Klimaschutz und den Erhalt der Grundversorgung in Steinwiesen.

Nach der Corona-Krise werden auf die Gemeinde sicher Belastungen zukommen, die es zu meistern gilt. "Es liegt an uns, Zukunft positiv zu gestalten. Städte und Kommunen müssen sich den Herausforderungen stellen und wir werden gemeinsam unseren unermüdlichen Einsatz für unsere Heimatgemeinde Steinwiesen leisten", bekräftigte Wunder. "Arbeiten wir gemeinsam in den nächsten sechs Jahren dafür, Steinwiesen wieder ein Stück nach vorne zu bringen. Gott schütze unseren Heimatort", schloss der Bürgermeister seine Ausführungen.

Beleuchtung und Schwimmbad

Im weiteren Verlauf der Sitzung fragte Robert Unglaub (SPD) an, ob man schon sagen kann, was man mit der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED eingespart hat. Kämmerer Rainer Deuerling entgegnete, dass man genaue Zahlen erst am Jahresende sagen könne.

Jürgen Deuerling (SPD) fragte nach, in welchem Zeitraum das Schwimmbad nach grünem Licht nach der Corona-Krise öffnen könne. Wunder berichtete, dass die Vorarbeiten wie Reinigen und Ausbessern fast erledigt sind. Am neuen Saunagarten wird noch gebaut. Aber das Erlebnisbad könnte innerhalb von zwei Tagen öffnen, das Freibad mit Befüllen und Beheizen innerhalb von fünf bis sieben Tagen. "Wir werden alle Vorarbeiten leisten, um nach Genehmigung sofort reagieren zu können", sagte der Bürgermeister.