Ab heute wieder Marktmusik

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Sie sind so sicher wie das Amen in der Kirche und alljährlich fester Bestandteil des Kulmbacher Kulturkalenders: Die jeweils an den Juni-Samstagen um 11 Uhr in der Spitalkirche stattfindenden "Marktmu...

Sie sind so sicher wie das Amen in der Kirche und alljährlich fester Bestandteil des Kulmbacher Kulturkalenders: Die jeweils an den Juni-Samstagen um 11 Uhr in der Spitalkirche stattfindenden "Marktmusiken". 1985 gründete Stadtkantor Ingo Hahn die 30-minütigen Orgelkonzerte, die bei Gästen und Einheimischen der Markgrafenstadt gleichermaßen beliebt sind. Dem Entgegenkommen der eingeladenen Künstler ist es zu verdanken, dass die "Marktmusiken" bei freiem Eintritt angeboten werden können.

Ihre Exklusivität beziehen die "Marktmusiken" nicht zuletzt durch die Vielfalt der angebotenen Konzert-Programme und das klangschöne, 21 Register aufweisende und von der Göttinger Orgelbaufirma Ott erbaute Instrument in der Spitalkirche. Unter dem Motto "30 Minuten Orgel total" ist es den Interpreten freigestellt, welche Werke sie dem Publikum präsentieren. Übergeordneter Gesichtspunkt bei der Literaturauswahl ist stets die lebendige und abwechslungsreiche Vermittlung möglichst vieler Stilrichtungen.

Stimmiges Konzept

Dass Kirchenmusikdirektor Ingo Hahn mit dieser Zielsetzung alljährlich ein großes und treues Publikum erreicht, unterstreicht die Richtigkeit des Konzepts. Das Eröffnungskonzert heute übernimmt der ehemalige Bayreuther Hochschuldozent Hartmut Leuschner-Rostoski mit Werken von Juan Cabanilles ("Tiento Ileno per settimo tono"), Josef Löw ("Träumerei op. 255"), Christian Heinrich Rinck ("Allegro maestoso" aus Flöten-Concert op. 55), William Wolstenholme (Interlude in G-Dur und Allegretto in Es-Dur) sowie Christian Friedrich Ruppe (Finale D-Dur op. 10).

Hartmut Leuschner-Rostoski studierte Orgel, Kirchenmusik, Schulmusik, evangelische Theologie und Musikwissenschaft in Heidelberg und Berlin. Nach beruflichen Tätigkeiten als Kantor und Organist sowie Hochschullehrer für Orgel in Stuttgart, Heidelberg und Esslingen unterrichtete er zuletzt hauptberuflich an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth. Orgelkonzerte führten ihn durch Europa, Israel und Südafrika. Darüber hinaus war er Gast bei den Thüringer Bachwochen, den London Celebrities und der Internationalen Musikwoche Sofia. Außerdem war er 20 Jahre Künstlerischer Leiter der "Lahmer Konzerte" an der Herbstorgel von 1732.