7:5 Stimmen: Effeltrich will Rathausumbau und Schulsanierung stemmen

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In der Sitzung des Gemeinderates Effeltrich ging es um die Generalsanierung von Turnhalle und Schule sowie um den Umbau des Rathauses. Schon im Sommer hatte sich der Gemeinderat mit den in der Turnhal...

In der Sitzung des Gemeinderates Effeltrich ging es um die Generalsanierung von Turnhalle und Schule sowie um den Umbau des Rathauses.

Schon im Sommer hatte sich der Gemeinderat mit den in der Turnhalle nötigen Sanierungsmaßnahmen befasst und festgestellt, dass die Kosten des sehr umfangreichen Maßnahmenpaketes sich wohl auf 1,6 Millionen Euro belaufen würden. Eine Förderung nach dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) zur Förderung kommunaler Bauten war nicht möglich, da es an der Effeltricher Schule zurzeit keine fünf Sportklassen gab. Deshalb hatte der Rat damals beschlossen, die Sanierung der Turnhalle erst einmal zu verschieben.

Heizung sanierungsbedürftig

Nun ist aber die Heizungsanlage der Turnhalle dringend sanierungsbedürftig. Sie muss schon deshalb gut funktionieren, weil die Turnhalle unlängst zur Versammlungsstätte der Gemeinde umgerüstet worden ist. Auch die Lüftung, der Bodenbelag und die Toiletten müssen unbedingt instandgesetzt werden. Diese Verbesserungen kann die Gemeinde auch ohne Förderung finanzieren, zumal die Turnhalle nach der Sanierung des Heizsystems der Schule kostengünstig von dort aus beheizbar sein wird.

Außerdem sei noch zu bedenken, erklärte Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL), dass das kostenintensive Gesamtprojekt Generalsanierung Schule und Turnhalle europaweit ausgeschrieben werden müsse. Das könne zur Folge haben, dass ein weit entfernt lebender Architekt die Bauleitung zugesprochen bekäme. Demgegenüber sei die Zusammenarbeit mit einem lokalen Architekten vorzuziehen, der die Gebäude und die Baustellen genau kenne und jederzeit vor Ort sein könne.

Die Bürgermeisterin schlug deshalb vor, die Generalsanierung der Turnhalle per Ratsbeschluss zurückzustellen und sie erst wieder zu behandeln, wenn sich die Fördervoraussetzungen geändert haben oder die Schule eine fünfte Sportklasse vorweisen kann. Der Beschluss wurde einstimmig verabschiedet.

Heimann stellte die Frage, ob man versuchen solle, die zugesagten Fördermittel für den behindertengerechten Umbau des Rathauses in das Projekt Generalsanierung Schule umzulenken. Laut Gesetz sei die Barrierefreiheit im Rathaus bis 2023 umzusetzen, die 90-prozentige Förderung von 170 000 Euro aus Mitteln des Kommunalinvestitionsprogramms (KIP) müssten bis Ende 2020 abgerechnet werden. Hier bestehe also Zeitdruck, so die Bürgermeisterin, weshalb sie die Räte bat, zu überlegen, ob man das Großprojekt Rathausumbau zeitnah überhaupt weiterverfolgen solle.

Die Räte reagierten zurückhaltend bis kritisch. Christine Berthold (CSU/ÜWG) fasste den in der Luft liegenden Unmut wohl am besten zusammen, indem sie darauf verwies, dass man in diese Umbaupläne bereits viel Zeit investiert habe und dass dazu ein Ratsbeschluss vorliege. "Wir sollten das Rathaus jetzt nicht aufgeben! In einigen Jahren fangen wir dann wieder bei null ganz neu an - das passt mir nicht." Mehrere Räte stimmten ihr zu. Susanne Lasch-Siebold (DEL) kritisierte ganz allgemein: "Wir fangen zu viele Projekte an - wir müssen sie auch umsetzen."

Aufzug und Innenrampe

Der mit der Sanierung der Schule beauftragte Architekt Norbert Siewertsen (Baiersdorf) war anwesend. Er legte dar, dass seiner Meinung nach die der Inklusion dienenden Teilprojekte Aufzug, Innenrampe und Außenrampe zuerst in Angriff genommen werden müssten. Anders als der Übergang zwischen Mittelbau und Altbau werden diese Maßnahmen zu 60 Prozent gefördert, da sie der Barrierefreiheit dienen.

Bis Ende 2019 muss das neue Heizsystem installiert sein, von dem in Zukunft auch die Turnhalle abhängen wird. Denn die Genehmigung für die Turnhalle als Versammlungsstätte läuft dann aus. Weiter dringlich sind laut Siewertsen der schon begonnene Austausch der Fenster, die Toilettensanierung und die Einreichung der Bauanträge für den Aufzug, den Brandschutz und den Übergang zwischen Mittel- und Altbau.

Mit 7:5 Stimmen beschloss der Gemeinderat, das Projekt Rathausumbau ebenso weiterzuverfolgen wie die Schulsanierung. Die für das Rathaus bereits bewilligten Fördermittel sollen nicht auf die Schule umgeleitet werden.

Wie ist der Bauablauf?

Wolfgang Batz (CSU/ÜWG) regte an, bei der Regierung nachzufragen, ob es für den aufwendigen und zumindest teilweise auch durch die Brandschutzvorschriften verursachten kostenträchtigen Umbau des Rathauses eine Städtebauförderung gebe. Außerdem schlug er vor, Architekt Siewertsen möge doch einen Bauablaufplan erstellen und in der nächsten Sitzung vorlegen, damit der Gemeinderat genau wisse, bis wann in Bezug auf welche Maßnahme eine Entscheidung gefällt werden müsse. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen.