Mit solider Abwehr und einem flüssigen Offensivspiel setzen sich die Bamberger auch in Oldenburg souverän durch und wollen am Sonntag die Meisterschaft feiern.
Die Bamberger Brose-Basketballer sind wild entschlossen, am Sonntag (Spielbeginn 17.15 Uhr/Sport1 live) den ersten Matchball zu verwandeln und die neunte Meisterschaft zu feiern. Nach dem 96:60-Kantersieg zum Auftakt der "Best-of-five-Serie" gegen den Überraschungs-Finalisten präsentierte sich der deutsche Meister auch in Spiel 2 in Oldenburg sehr souverän und gewann mit 88:76.
Angeführt von einem bärenstarken Fabien Causeur (21 Punkte/6 Rebounds/3 Assists) erwischte die fokussierte Trinchieri-Truppe einen guten Start. Die Oldenburger wehrten sich in der in grellem Gelb erstrahlenden EWE Arena zwar deutlich mehr als noch bei ihrem trostlosen Auftritt in Bamberg, doch der hohe Favorit hatte immer die passende Antwort parat, wenn Brian Qvale (19 Punkte), Rickey Paulding (18) und Frantz Massenat (11) zur Aufholjagd bliesen. Ein Beispiel aus dem zweiten Viertel: Die Gastgeber kämpften sich von 17:30 (13. Minute) binnen 120 Sekunden auf 26:32 heran, um wenige Augenblicke später wieder mit 26:40 im Hintertreffen zu liegen.
"Wir wussten, wie hart es in Oldenburg werden kann, in ihrer eigenen Halle. Wir haben da einige Male bitter verloren. Trotz der Konzentration leisteten wir uns Fehler, aber wir haben alles in allem die Partie kontrolliert", analysierte Bambergs Lette Janis Strelnieks (14 Punkte/2 Dreier).
In der Offensive lief der Ball bei den Oberfranken, immer wieder wurde der Korb attackiert und der freie Mann an der Dreierlinie gefunden. Vor allem Nicolo Melli, der bei seinen fünf Treffern ohne Fehlwurf blieb, aber auch Darius Miller (4 von 5) setzten immer wieder Nadelstiche. "Sie sind ein starkes Heimteam, da mussten wir von Anfang an dagegenhalten. Aber das hat gut geklappt, wir wollten sie nicht ins Laufen kommen lassen. Jeder Einzelne von uns ist so fokussiert und so konzentriert, wir wollen die Meisterschaft so schnell wie möglich, vielleicht fielen die Dreier deshalb so gut", hatte Miller eine Erklärung für die außergewöhnliche Treffsicherheit von jenseits der 6,75-Meter-Linie. 60 Prozent (15 von 25) der Dreier schlugen im Korb der Gelben ein und raubten ihnen jede Chance auf eine erneute Überraschung, nachdem Paulding & Co. im zweiten Halbfinale gegen Ulm einen 27-Punkte-Rückstand wettgemacht hatten.
Trinchieri verlängert
Andrea Trinchieri, dessen Trainer-Vertrag in Bamberg wohl in Kürze verlängert wird, zeigte sich zufrieden: "Großartiges Spiel mit einer großartigen Stimmung. Wir waren gut vorbereitet, wir haben clever agiert und über 35 Minuten eine konstante Verteidigung gespielt. Dass wir dann ein wenig nachgelassen haben, ist nur allzu menschlich, wenn man mit 20 Punkten führt. Man kann ein Spiel nicht komplett kontrollieren. Wir haben unsere offenen Würfe getroffen, weil wir eine gute Ballbewegung hatten."