Der Verein Energievision Frankenwald wirbt für Sonnenstrom. Für die Initiative sucht der Verein noch Hausbesitzer, die ihr Haus mit Photovoltaik und Batteriespeichern ausstatten möchten.
Bei den Reichen-bergers leben drei Generationen unter einem Dach. Jetzt hat sich die Familie, die in der Roßbachleite in Stadtsteinach wohnt, entschlossen, ihr Haus mit einer Photovoltaikanlage ausrüsten zu lassen. "Wir verbrauchen ungefähr 7500 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Vor fünf Jahren haben wir 650 Euro im Monat bezahlt, inzwischen sind es 450 Euro, denn wir haben auf LED umgerüstet", erklärt Robert Reichenberger.
Doch diesen Betrag möchte die Familie weiter senken. Deshalb haben die Reichenbergers jetzt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren lassen. "Wir sind ja tagsüber nicht da. Deshalb war es für uns wichtig, einen Batteriespeicher einbauen zu lassen. Denn das macht für uns die Sonnenenergie erst interessant", erklärt Reichenberger. Die Batterie speichert zehn kWh. "Damit kommen wir locker über die Nacht", sagt Reichenberger.
Nicht nur Robert Reichenberger und seine Frau Gisela, sondern auch die nächsten Generationen - Sebastian, Kristin und Luise (zehn Monate) Reichenberger - zeigten sich überzeugt von der umweltfreundlichen Art der Stromerzeugung. Sie wohnen ebenfalls mit im Haus.
Die Photovoltaikanlage ist im Rahmen des Sonderprogrammes "1000 Dächer für die Sonne" gebaut worden. Der Verein Energievision Frankenwald hat es sich zum Ziel gesetzt, im Frankenwald 1000 Häuser mit Photovoltaikanlagen und modernen Batteriespeichern auszustatten. Das wäre ein Anteil von zwei Prozent aller Haushalte, erklärt Martin Kastner für den Verein. "Leider ist die Nachfrage bislang sehr verhalten. Wir haben erst 50 Interessenten gefunden, deshalb verlängern wir jetzt unser Angebot", so Kastner.
Der Verein hat gemeinsam mit den Fachbetrieben Limmer und Söllner für den Bereich Kulmbach, Gemeinhardt für den Raum Naila-Hof und Drechsler Solar für Kronach Aktionspakete geschnürt.
Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 6,5 kWh, bestehend aus 25 Modulen, inklusive Wechselrichter, Unterkonstruktion, Montagematerial und Anmeldung sowie ein Stromspeicher für 6,5 kWh ist zum Komplettpreis von 18 445 Euro erhältlich.
Franz Söllner von der Firma Limmer und Söllner erklärte die Technik, die hinter dem System steckt. So sind im Keller der Familie Reichenberger zwei Kästchen montiert: ein Batteriewechselrichter und ein Photovoltaikwechselrichter. Im Stromkasten wurde der übliche Stromzähler durch einen Zwei-Richtungs-Zähler ausgetauscht, denn schließlich wird nicht nur Strom bezogen, sondern auch Strom abgegeben.
Umweltfreundliche Alternative
"Durch die Speichertechnik kann die Effizienz einer Photovoltaikanlage gesteigert werden. Normalerweise erreicht man mit einer PV-Anlage einen Anteil von 30 bis 35 Prozent, aber mit dem Speicher kann der Bedarf von achtzig bis 85 Prozent gedeckt werden", so Söllner. Vor allem angesichts der weiter steigenden Strompreise gelte die Sonnenenergie in Kombination mit einem Speicher als umweltfreundliche Alternative. "Wir haben im Juli schon 1400 kWh erzeugt", zieht Robert Reichenberger eine erste Bilanz.