Die Fraktionsvorsitzenden im Fürther Stadtrat bekommen deutlich mehr Geld. Nach einem Stadtratsbeschluss können die Fraktionschefs teilweise mit einem Vielfachen ihrer bisherigen Entschädigungszahlungen für ihre Arbeit in der Kommunalpolitik rechnen.
Die großen Fraktionen wie die von Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) profitieren am meisten von der Neuregelung, die im Ältestenrat in geheimer Sitzung vorbereitet worden ist. Bislang hat SPD-Fraktionschef Sepp Körbl zusätzlich zu seiner Vergütung als Stadtrat (monatlich 847 Euro) rund 210 Euro pro Monat als roter Mehrheitsführer bekommen. Nach der Reform bekommt der Realschullehrer für seine Mehrarbeit als Fraktionsführer neben einem Sockelbetrag von monatlich 300 Euro zusätzlich 20 Euro pro SPD-Stadtrat. Bei der derzeit 25-köpfigen SPD-Fraktion kommt Körbl somit zukünftig auf einen Bonus von 9600 Euro pro Jahr. Die beschlossene Erhöhung (38 von 50 Stadträten stimmten dafür) wurde mit der zeitlichen Mehrbelastung der Fraktionsvorsitzenden begründet.
Grüne und Linke kritisierten die Entscheidung als überzogen auch im Hinblick auf das Haushaltsdefizit der Stadt.
Die CSU stimmte dafür, weil vergleichbare Städte ihren Fraktionschefs genauso viel bezahlen würden.
Zusätzliche monatliche Aufwandsentschädigung für Fraktionsvorsitzende bayerischer kreisfreier Städte im Vergleich:
Selbstbedienungsladen wie in den meisten öffentlichen " Regierungen "!
Ich würde mich schämen, wenn ich meine Bezüge oder wie auch immer genannt bei klammen Stadtkassen drastisch erhöhen würde.
Es zwingt doch diese " Mandatsträger " niemand zu diesen Posten.
Der hohe Aufwand kann gar nicht so hoch sein, wenn man bedenkt, dass diese Herrschaften doch überall eingeladen sind. Oder hat schon jemand erlebt, dass einer von diesen Herrschaften bei einer Vereinsversammlung etwas bezahlen musste?
In den Sitzungen sind gewöhnlich Getränke und Häppchen kostenlos, von so manchen versteckten Privilegien ganz zu schweigen.
Kein Wunder wenn der Bürger mittlerweile eine miserable Meinung von den Politikern hat und nicht mehr zur Wahl geht.
Hauptsache der Bürger rennt bei ehrenamtlicher Tätigkeit voran, opfert seine Freizeit und seinen Urlaub für ein Dankeschön.