Lichtenfels, Bayreuth, Hof: Einbruch-Serie in Tierheimen - Tierschutzbund stellt klare Forderung an Polizei

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Im August wurde in drei Tierheime in Oberfranken eingebrochen. Treiben hier Serientäter ihr Unwesen? Die Polizei warnt die Tierheime. Symbolfoto: Daniel Maurer/dpa
Wohnungseinbruch
Daniel Maurer/dpa (Symbolbild)

In den vergangenen Wochen wurde in drei verschiedene Tierheime in Oberfranken eingebrochen. Die Mitarbeiter sind entsetzt, das Geld ist durch Corona sowieso schon knapp. Ist womöglich ein Serientäter für die Taten verantwortlich? Die Polizei hat nun eine Warnung herausgegeben.

Einbruchserie in fränkischen Tierheimen: In den letzten Wochen wurde in Oberfranken in drei verschiedene Tierheime eingebrochen. Der erste Einbruch ereignete sich in der Nacht des 11. August 2020 in Hof. Die Täter stiegen über ein gekipptes Fenster ein, stahlen zwei Geldkassetten und rissen den Safe aus der Wand.

Die zwei weiteren Einbrüche in ereigneten sich in den darauf folgenden Tagen in Lichtenfels und Bayreuth. Die Einbrecher kamen immer nachts und scheinen Profis zu sein. Laut der Tierheim-Leiterin aus Lichtenfels hätten nicht einmal die Hunde angeschlagen. Jedes Mal konnte die Einbrecher sich unerkannt davon machen.

Einbruchserie in Tierheimen: Polizei Oberfranken warnt

"Es handelt sich hierbei um die niedrigste Spezies Mensch. Wir sind eh auf jeden Cent angewiesen", kommentierte Oliver Pichl, Schatzmeister beim Tierheim Bayreuth, den Einbruch. Die Täter hatten es meist auf Papiergeld abgesehen, kleinere Beträge, die herumlagen, oder Spendenkassen blieben meist zurück. Nur im Tierheim Bayreuth wurde sowohl die Geldkasse, als auch die Spendenkasse entwendet.

Insgesamt wurde bei den Diebeszügen ein niedriger vierstelliger Betrag erbeutet. Zudem verursachten die Verbrecher einen ähnlich großen Sachschaden in den Tierheimen. Die Ermittlungen der Polizei gehen in alle Richtungen. Ob die Einbrüche zusammenhängen oder etwa eine organisierte Gruppe am Werk ist, können die Ermittler noch nicht sagen.

Aufgrund der vermehrten Einbrüchen in Tierheimen ruft die Polizei in Oberfranken nun zur besonderen Vorsicht auf.  In Tierheimen soll in der nächsten Zeit so wenig Bargeld wie möglich gelassen werden, teilte das Präsidium auf eine Anfrage des Bayerischen Rundfunks mit. 

Unterstützung für die betroffenen Tierheime

Auch der Tierschutzbund meldet sich zu dem Thema: „Wir sind froh, dass bisher keine Tiere zu Schaden kamen, trotzdem sind wir höchst alarmiert. Beim betroffenen Tierheimpersonal haben die Einbrüche zu Angst und Verunsicherung geführt. Auch haben es die Tierheime in Zeiten von Covid-19 schon schwer genug und sind auf ihre Spendengelder dringend angewiesen. Sich bei denen schamlos zu bedienen, die ohnehin schon am Existenzminimum wirtschaften und tagtäglich alles für die ihnen anvertrauten Tiere geben, ist zutiefst unmoralisch. Schnelle Aufklärung muss jetzt oberste Priorität haben“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Die Corona-Pandemie hat den Tierheimen in den vergangenen Monaten bereits zugesetzt. Laut den Tierheim-Leitern haben die Einbrüche die Situation noch verschärft. In Folge kam es aber auch zu einer Welle der Hilfsbereitschaft, wie das Tierheim Lichtenfels in den Sozialen Medien berichtete. 

Wenn auch Sie spenden möchten, dann können Sie dies beim jeweiligen Tierheim vor Ort machen, oder über den Deutschen Tierschutzbund.

Serientäter in ganz Deutschland? 

Einbrüche in Tierheime gab es in der letzten Zeit nicht nur in Oberfranken. Die Zahl der Einbrüche sei laut des Deutschen Tierschutzbundes zuletzt auch außerhalb Oberfrankens angestiegen. Allein in den letzten zwei Monaten soll es demnach zu mehr als einem Dutzend Einbrüchen in deutschen Tierheimen gekommen sein. Speziell Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg sind betroffen. 

Symbolfoto: Christopher Schulz