"Verdi wird Busverkehr lahmlegen": Stadtwerke Bamberg nennen zwei neue Streiktage

4 Min
Am Dienstag und Mittwoch kommt es erneut zum Streik im Bamberger ÖPNV.
Bamberg: Erneuter Streik im Verkehrsbetrieb - Busse fallen wieder ganztags aus
Manuel Dietz / inFranken.de (Archivbild)

Nach dem großen Streik am Freitag in Franken warnen die Stadtwerke Bamberg schon vor den nächsten Streiktagen. "Es tut uns sehr leid […]", erklären sie in einem Statement.

Update vom 20.05.2023, 14.08 Uhr: Verdi-Streik in Bamberg am Dienstag und Mittwoch

"Es tut uns sehr leid, aber Verdi wird auch nächste Woche, Dienstag und Mittwoch (23. und 24. Mai 2023), den Busverkehr in Bamberg lahmlegen". Das erklären die Stadtwerke Bamberg in einem Statement.

Die Linien 901 bis 938 und alle innerstädtischen Schulbusse würden an beiden Tagen erneut im Depot bleiben müssen, nur die Anruf-Linien-Taxen fuhren nach Plan.

"Gerne hätten wir bessere Nachrichten für Euch zum Wochenende", heißt es weiter. "Auch wir hoffen sehr, dass sich die Tarifparteien für den öffentlichen Nahverkehr in Bayern zeitnah einigen und unsere Busse wieder gewohnt zuverlässig fahren."

Update vom 19.05.2023, 17.15 Uhr: Verdi kündigt erneute Streiks an - Busse und Bahnen in Bamberg sollen weiter ausfallen

Nach dem Streik ist vor dem Streik. Nachdem am Freitag, 19. Mai 2023, in zahlreichen bayerischen Städten die Busse und Bahnen stillgestanden haben, soll es laut der Gewerkschaft Verdi nicht dabei bleiben.

Betroffen von den drohenden Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr ist dann unter anderem Bamberg. 

In einer offiziellen Mitteilung durch das Büro Verdi Oberfranken-West: "Im Hinblick auf eine gute Planbarkeit für die Fahrgäste möchten wir schon heute mitteilen, dass es nächste Woche zu erneuten Warnstreiks im Bamberger ÖPNV kommen wird." 

Update vom 19.05.2023, 06:20 Uhr: ÖPNV-Streik in Franken - diese Verkehrsmittel sind nicht betroffen

In vielen bayerischen Städten dürften Busse und Trambahnen am Freitag weitgehend stillstehen. Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi kündigten mehrere Verkehrsbetriebe unter anderem in München und Nürnberg im Vorfeld an, keine oder deutlich weniger Fahrten als üblich anbieten zu können. Betroffen sind in den beiden größten Städten Bayerns neben Bus und Tram auch die U-Bahnen.

Auch in Regensburg, Fürth, Landshut, Schweinfurt, Bamberg und Bayreuth wurden im Vorfeld ganztägig Einschränkungen erwartet. In Augsburg soll der Streik laut Verdi nur von 6.00 Uhr bis 14.00 Uhr dauern. In fünf Verhandlungsrunden über höhere Löhne habe es bislang kein Ergebnis gegeben, teilte Verdi mit. «Die logische Folge sind diese Warnstreiks», erklärte Verhandlungsführer Sinan Öztürk.

Keine Probleme sollte es für S-Bahnfahrer in München und Nürnberg geben: Diese werden in beiden Städten von der Deutschen Bahn betrieben. Im Großraum Nürnberg wird zudem ein Ersatzangebot auf Basis des NightLiner-Netzes angeboten. Zudem verweist die VAG ausdrücklich auf die eigenen Leihfahrräder. 

In Bayern gilt für den Nahverkehr der Tarifvertrag TV-N, dem zwar viele städtische Verkehrsunternehmen angehören. Er wird aber separat vom sonstigen öffentlichen Dienst oder der Bahn ausgehandelt.

Update vom 17.05.2023, 15:12 Uhr: ver.di gibt Ausmaß der Streiks bekannt

Nach der Ankündigung, weitere Warnstreiks durchführen zu wollen, hat die Gewerkschaft ver.di jetzt genauere Informationen veröffentlicht, wann und in welchem Umfang die geplanten Streiks stattfinden sollen. Auch in fünf fränkischen Städten soll die Arbeit niedergelegt werden. 

Von den Maßnahmen am Freitag (19. Mai 2023) betroffen sind die Verkehrsbetriebe in den Städten Bamberg (STVP), Bayreuth, Fürth (infra), Nürnberg (VAG) und Schweinfurt, gab ver.di Bayern in einer Pressemitteilung bekannt. Bayernweit haben die Streiks darüber hinaus auf die Betriebe der Städte Augsburg (Verkehrs GmbH), Landshut (Verkehrsbetriebe), München (MVG und SWM) und Regensburg (Stadtwerk.Mobilität) Auswirkungen.

In Bamberg wirkt sich der Streik auf alle Buslinien der Stadtwerke aus, teilte das Unternehmen auf Facebook mit. Die Anruf-Linien-Taxis fahren dennoch nach Plan. Am Samstag (20. Mai 2023) sollen die Busse wieder regulär verkehren.

Auch der VAG Nürnberg weist darauf hin, dass alle Linien (U-Bahn, Straßenbahn und die regulären Buslinien) sowie das KundenCenter am Nürnberger Hauptbahnhof und das Servicetelefon von der Arbeitsniederlegung betroffen sind. Für Samstag plant die VAG jedoch wieder mit dem planmäßigen Linienverkehr

Um eine Grundleistung zur Verfügung stellen zu können, bieten das Unternehmen ein Fahrplanangebot mit Bussen auf Basis des NightLiner-Netzes an. Entsprechend dieses „Streiknetzes“ fahren die Busse von Betriebsbeginn bis etwa 20.00 Uhr in einem 30-Minuten-Takt und ab circa 20.00 Uhr bis Betriebsschluss in einem 24.00 Uhr einen 60-Minuten-Takt. Die genauen Zeiten und Haltestellen können in den Streik-Fahrplänen eingesehen werden. Der reguläre NightLiner-Verkehr entfällt in der Nacht von Freitag auf Samstag.

Von den Streikmaßnahmen der Gewerkschaften ist das VAG_Rad nicht betroffen. Dieses kann wie gewohnt genutzt werden.

Die Warnstreiks sind in allen bayerischen Städten ganztägig angekündigt. Lediglich Augsburg soll von 6 Uhr bis 14 Uhr bestreikt werden. 

Erstmeldung vom 16.05.2023, 20.24 Uhr: Streik in Bayern: Öffentlicher Nahverkehr soll wieder lahmgelegt werden

Fahrgäste im bayerischen Nahverkehr müssen mit weiteren Warnstreiks rechnen. Die Gewerkschaft Verdi will mit den Aktionen Bewegung in die laufenden Tarifverhandlungen bringen, wie sie am Dienstagabend mitteilte. Sie ließ jedoch noch offen, wo und in welchem Umfang Beschäftigte die Arbeit niederlegen sollen. "Die Aktionen können auch kurzfristig angekündigt werden."

 Fünf Verhandlungsrunden blieben bislang ohne Ergebnis.  "Es braucht höhere Entgelte, bessere Arbeitsbedingungen und deshalb einen TV-N, der zukünftigen Anforderungen aller Beschäftigten im Nahverkehr gerecht wird", sagte ver.di-Verhandlungsführer Sinan Öztürk.

Wieder Streik im öffentlichen Nahverkehr - Verhandlungen vorerst gescheitert

Die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr gehen in die nächste Runde.  Trotz fünf Verhandlungsrunden zum Tarifvertrag Nahverkehr Bayern (TV-N) kam es nicht zu einer Einigung zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft. „Die logische Folge sind deshalb Warnstreiks“, erklärte der Verhandlungsführer und stellvertretende Landesbezirksleiter von ver.di Bayern, Sinan Öztürk. Unter den Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) fallen in Bayern knapp 7000 Beschäftigte. Ver.di fordert deutlich höhere Vergütungen für die Beschäftigten und eine kurze Laufzeit des Tarifvertrags.

Schon zu Beginn der Verhandlungen hatte ver.di betont, dass mit einer kurzen Laufzeit der Weg freigemacht werden solle, um im nächsten Jahr über die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr in Bayern zu verhandeln. Die Arbeitgeber hatten Tarifverhandlungen für das Jahr 2024 jedoch abgelehnt. Verschiedenste Lösungsvorschläge der ver.di-Tarifkommission seien laut Öztürk "strikt abgelehnt" worden. 

Lösungsvorschläge seien "strikt abgelehnt" worden

Als Konsequenz ruft die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten der Nahverkehrsbetriebe zu weiteren Warnstreiks auf. „Es braucht höhere Entgelte, bessere Arbeitsbedingungen und deshalb einen TV-N, der zukünftigen Anforderungen aller Beschäftigten im Nahverkehr gerecht wird. Mit den aktuellen Regelungen wird dies nicht möglich sein“, ist sich Öztürk sicher.

Über die geplanten Orte und den Umfang des Warnstreiks werde ver.di in Kürze informieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. Zuletzt wurden mehrfach Nahverkehrsbetriebe in mehreren Bundesländern bestreikt, dabei ging es jedoch um den Eisenbahn-Tarifvertrag. Anfang Mai war hier eine Einigung für die rund 5000 Beschäftigten erzielt worden. Auch von Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes war der Nahverkehr in Bayern im Frühjahr teilweise betroffen. Dieser Konflikt ist inzwischen ebenfalls gelöst.