Auch in Regensburg, Fürth, Landshut, Schweinfurt, Bamberg und Bayreuth wurden im Vorfeld ganztägig Einschränkungen erwartet. In Augsburg soll der Streik laut Verdi nur von 6.00 Uhr bis 14.00 Uhr dauern. In fünf Verhandlungsrunden über höhere Löhne habe es bislang kein Ergebnis gegeben, teilte Verdi mit. «Die logische Folge sind diese Warnstreiks», erklärte Verhandlungsführer Sinan Öztürk.
Keine Probleme sollte es für S-Bahnfahrer in München und Nürnberg geben: Diese werden in beiden Städten von der Deutschen Bahn betrieben. Im Großraum Nürnberg wird zudem ein Ersatzangebot auf Basis des NightLiner-Netzes angeboten. Zudem verweist die VAG ausdrücklich auf die eigenen Leihfahrräder.
In Bayern gilt für den Nahverkehr der Tarifvertrag TV-N, dem zwar viele städtische Verkehrsunternehmen angehören. Er wird aber separat vom sonstigen öffentlichen Dienst oder der Bahn ausgehandelt.
Update vom 17.05.2023, 15:12 Uhr: ver.di gibt Ausmaß der Streiks bekannt
Nach der Ankündigung, weitere Warnstreiks durchführen zu wollen, hat die Gewerkschaft ver.di jetzt genauere Informationen veröffentlicht, wann und in welchem Umfang die geplanten Streiks stattfinden sollen. Auch in fünf fränkischen Städten soll die Arbeit niedergelegt werden.
Von den Maßnahmen am Freitag (19. Mai 2023) betroffen sind die Verkehrsbetriebe in den Städten Bamberg (STVP), Bayreuth, Fürth (infra), Nürnberg (VAG) und Schweinfurt, gab ver.di Bayern in einer Pressemitteilung bekannt. Bayernweit haben die Streiks darüber hinaus auf die Betriebe der Städte Augsburg (Verkehrs GmbH), Landshut (Verkehrsbetriebe), München (MVG und SWM) und Regensburg (Stadtwerk.Mobilität) Auswirkungen.
In Bamberg wirkt sich der Streik auf alle Buslinien der Stadtwerke aus, teilte das Unternehmen auf Facebook mit. Die Anruf-Linien-Taxis fahren dennoch nach Plan. Am Samstag (20. Mai 2023) sollen die Busse wieder regulär verkehren.
Auch der VAG Nürnberg weist darauf hin, dass alle Linien (U-Bahn, Straßenbahn und die regulären Buslinien) sowie das KundenCenter am Nürnberger Hauptbahnhof und das Servicetelefon von der Arbeitsniederlegung betroffen sind. Für Samstag plant die VAG jedoch wieder mit dem planmäßigen Linienverkehr.
Um eine Grundleistung zur Verfügung stellen zu können, bieten das Unternehmen ein Fahrplanangebot mit Bussen auf Basis des NightLiner-Netzes an. Entsprechend dieses „Streiknetzes“ fahren die Busse von Betriebsbeginn bis etwa 20.00 Uhr in einem 30-Minuten-Takt und ab circa 20.00 Uhr bis Betriebsschluss in einem 24.00 Uhr einen 60-Minuten-Takt. Die genauen Zeiten und Haltestellen können in den Streik-Fahrplänen eingesehen werden. Der reguläre NightLiner-Verkehr entfällt in der Nacht von Freitag auf Samstag.
Von den Streikmaßnahmen der Gewerkschaften ist das VAG_Rad nicht betroffen. Dieses kann wie gewohnt genutzt werden.
Die Warnstreiks sind in allen bayerischen Städten ganztägig angekündigt. Lediglich Augsburg soll von 6 Uhr bis 14 Uhr bestreikt werden.
Erstmeldung vom 16.05.2023, 20.24 Uhr: Streik in Bayern: Öffentlicher Nahverkehr soll wieder lahmgelegt werden
Fahrgäste im bayerischen Nahverkehr müssen mit weiteren Warnstreiks rechnen. Die Gewerkschaft Verdi will mit den Aktionen Bewegung in die laufenden Tarifverhandlungen bringen, wie sie am Dienstagabend mitteilte. Sie ließ jedoch noch offen, wo und in welchem Umfang Beschäftigte die Arbeit niederlegen sollen. "Die Aktionen können auch kurzfristig angekündigt werden."
Fünf Verhandlungsrunden blieben bislang ohne Ergebnis. "Es braucht höhere Entgelte, bessere Arbeitsbedingungen und deshalb einen TV-N, der zukünftigen Anforderungen aller Beschäftigten im Nahverkehr gerecht wird", sagte ver.di-Verhandlungsführer Sinan Öztürk.
Wieder Streik im öffentlichen Nahverkehr - Verhandlungen vorerst gescheitert
Die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr gehen in die nächste Runde. Trotz fünf Verhandlungsrunden zum Tarifvertrag Nahverkehr Bayern (TV-N) kam es nicht zu einer Einigung zwischen Arbeitgebern und der Gewerkschaft. „Die logische Folge sind deshalb Warnstreiks“, erklärte der Verhandlungsführer und stellvertretende Landesbezirksleiter von ver.di Bayern, Sinan Öztürk. Unter den Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) fallen in Bayern knapp 7000 Beschäftigte. Ver.di fordert deutlich höhere Vergütungen für die Beschäftigten und eine kurze Laufzeit des Tarifvertrags.
Schon zu Beginn der Verhandlungen hatte ver.di betont, dass mit einer kurzen Laufzeit der Weg freigemacht werden solle, um im nächsten Jahr über die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr in Bayern zu verhandeln. Die Arbeitgeber hatten Tarifverhandlungen für das Jahr 2024 jedoch abgelehnt. Verschiedenste Lösungsvorschläge der ver.di-Tarifkommission seien laut Öztürk "strikt abgelehnt" worden.
Lösungsvorschläge seien "strikt abgelehnt" worden
Als Konsequenz ruft die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten der Nahverkehrsbetriebe zu weiteren Warnstreiks auf. „Es braucht höhere Entgelte, bessere Arbeitsbedingungen und deshalb einen TV-N, der zukünftigen Anforderungen aller Beschäftigten im Nahverkehr gerecht wird. Mit den aktuellen Regelungen wird dies nicht möglich sein“, ist sich Öztürk sicher.
Über die geplanten Orte und den Umfang des Warnstreiks werde ver.di in Kürze informieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. Zuletzt wurden mehrfach Nahverkehrsbetriebe in mehreren Bundesländern bestreikt, dabei ging es jedoch um den Eisenbahn-Tarifvertrag. Anfang Mai war hier eine Einigung für die rund 5000 Beschäftigten erzielt worden. Auch von Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes war der Nahverkehr in Bayern im Frühjahr teilweise betroffen. Dieser Konflikt ist inzwischen ebenfalls gelöst.
Völlig überzogen. Über die angebotenen Tarifsteigerungen würden sich viele die Finger lecken. So werden die Kommunen noch ärmer gemacht. Vorwand das man sonst keine neue Mitarbeiter findet ist auch nicht relevant. Die Kommunen könne sich eh keine weiteren Mitarbeiter mehr leisten. Es wird Zeit das wir wieder mal ein wenig Bescheidenheit lernen. Die fetten Jahr sind mal vorbei.
Dann wäre es doch klug, wenn die Politgrößen sowie die Firmenbosse diese Bescheidenheit einfach mal vorleben. Doch diese Herrschaften greifen ab was abzugreifen ist, bei Erhöhung der Diäten gibt es im Deutschen Bundestag keine Auseinandersetzung - da sind sich alle einig; selbst in den Dax-Konzernen gibt es immer wieder satte "Abfindungen" in Millionenhöhe. Deutsche Rentner, zu denen ich mich zähle, haben längst lernen müssen, was Bescheidenheit bedeutet.
@guny44
Wenn Sie Ihre Bemerkung vom 19.5. zu meinem Beitrag vielleicht in einem klaren Satz ausdrücken könnten, würde ich ihn besser verstehen - Groß- und Kleinschreibung eingeschlossen. Vielen herzlichen Dank.
In der Gesamtschau auf die Streiks im ÖPNV in den letzten Wochen und Monaten muss man leider sagen, dass hier Maß und Mitte verloren gingen.
Aktuell waren bzw. sind es Verdi und EVG, ab Herbst kann man sich auf die nächste Streikwelle durch die GDL einstellen.
So kann es im ÖPNV nicht weitergehen, das Streikrecht muss reformiert werden!
Soooo bekommt man niemanden dazu, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Grad gelesen, dies nur mal als Vergleich, was ein gewisser Graichen für seine Tätigkeit monatlich eingesackt hat und auch nach seiner Freistellung eine butterweiche Landung hinlegt. Die "kleinen" Bediensteten der Kommunen sind in der Vergangenheit seitens ihrer Einkommen mehr als schlecht weggekommen. Wer will denn noch für ein paar Euros städtischer Busfahrer sein ? Diese Berufsgruppe soll nur als Beispiel dienen, denn sie sind mittlerweile gefragter denn je. Wir zahlen in Deutschland mit die höchsten Steuern und Abgaben in Europa, die fetten Gehälter streichen aber nur sehr wenige ein. Nein, die sollen ruhig streiken.
Ich erinnere zaghaft an den Beginn der Pandemie, als ein paar linksgrüne auf den Balkons ihre Sangeskunst darboten, der Staat den Pflegekräften alles mögliche versprach - und was wurde bitte davon in die Tat umgesetzt ?