Die Hochwasserlage in Franken entspannt sich etwas. Die Pegelstände sind vielerorts rückläufig, neuer Regen soll kaum noch fallen. Mit dem Wetterumschwung kommen allerdings neue Probleme auf die Menschen in den Hochwassergebieten zu.
Update vom 06.01.2024, 10.39 Uhr: Hochwasser-Lage entspannt sich langsam - welche Folgen hat der kommende Frost?
Die Hochwasserlage im Norden Bayerns entspannt sich langsam. Wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) des Landesamts für Umwelt mitteilte, ist die Zahl der Pegel, an denen Meldestufen überschritten werden, rückläufig. Die Meldestufe 4 werde nirgendwo mehr überschritten. Nur noch die Pegel Wolfsmünster/Fränkische Saale, Schenkenau/Itz und Kemmern/Main wiesen am Samstag (6. Januar 2024) die Meldestufe 3 auf.
Aktuelle Warnungen vor Überschwemmungen bebauter Gebiete gibt es derzeit noch für die Landkreise Main-Spessart, Bad Kissingen, Coburg und Bamberg sowie den Landkreis Schwandorf.
Im gesamten Einzugsgebiet der Fränkischen Saale fallen die Pegelstände demnach. Die Meldestufe 3 bestand am Freitagvormittag noch in Bad Kissingen. Das bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke und Straßen überflutet werden. Im Raum Bad Kissingen sollen die Pegel am Samstag aber auf Meldestufe 2 zurückfallen. Am schiffbaren Main befindet sich der Hochwasserscheitel im Raum Schweinfurt, Würzburg steigt leicht weiter in der 2, Steinbach kann knapp die Meldestufe 2 erreichen und mainabwärts kommt es zu Meldestufe-1-Überschreitungen. Bei den Mainzuflüssen kann Arnstein/Wern noch knapp in die Meldestufe 2 ansteigen.
Bei den Regnitz-Zuflüssen Rauhe Ebrach und Pegnitz läuft das Hochwasser in der Meldestufe 1 ab. Im Streckenabschnitt Greiendorf bis Laufermühle/Aisch gibt es nur noch leichte Ausuferungen in der Meldestufe 2, wobei der Pegelstand in Greiendorf bereits abnimmt. Der Fließgewässerpegel Wernfels Kläranlage/Fränkische Rezat erreicht in Kürze den Scheitel in der Meldestufe 1. Im gesamten Einzugsgebiet der Naab fallen die Wasserstände. Die Meldestufe 2 zeigen noch die Fließgewässerpegel Warnbach/Schwarzach, Münchshofen und Heitzenhofen/Naab, wobei der Hochwasserscheitel in Heitzenhofen am Samstagmorgen durchzog.
Kaum noch Regen in Franken - doch der Frost bringt auch neue Probleme mit sich
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) fällt in den nördlichen Regionen Bayerns nur geringfügiger Niederschlag. Auch am Sonntag und in der Nacht zum Montag bleibt es in Franken und der nördlichen Oberpfalz weitgehend trocken. Der HND rechnet damit, dass sich die Hochwasserlage in den Gebieten nördlich der Donau allmählich beruhigen wird, da für die nächsten Tage keine größeren Regenfälle zu erwarten seien. Lediglich am Samstag könnte es durch Regen an einzelnen Pegeln noch zu Wiederanstiegen kommen. Ab Sonntag soll dann Dauerfrost einsetzen, was eine weitere Entspannung der Hochwasserlage mit sich bringen würde.
Der Frost könnte aber auch neue Probleme mit sich bringen: Die Kombination Hochwasser und Frost fürchten vor allem Hausbesitzer. Das Mauerwerk kann Schaden nehmen, wenn es feucht ist. "Denn wenn Wasser gefriert, dehnt es sich um zehn Prozent aus", sagt Prof. Norbert Gebbeken, Experte für Baustatik der Bundeswehr-Universität München. "Und diese Ausdehnung kann einen so hohen Druck erzeugen, dass Material oder Bauteile wirklich zerstört werden" - vor allem, wenn Gebäudeteile bereits durchfeuchtet sind. Bei Minusgraden um die zehn Grad müssten Hausbesitzer versuchen, die Kälte nicht in durchnässte Gebäudeteile eindringen zu lassen, etwa mit Strohballen oder mit Wärmedämmplatten aus dem Baumarkt.
Die erwarteten Minustemperaturen könnten örtlich überflutete Flächen gefrieren lassen. Die Feuerwehr warnt davor, solche Eisflächen zu betreten oder dort gar die Schlittschuhe auszupacken. "Sieht gut aus" ist kein Indikator, dass das Eis tragfähig ist", sagte etwa Jörg Rühle, Sprecher der Feuerwehr Hannover. Rühle rechnet damit, dass auch die Eisflächen leichtsinnige Menschen anlocken könnten. In den vergangenen zwei Wochen wurden immer wieder Unvorsichtige gesichtet, die auf dem Kiteboard oder mit dem Kanu in den Hochwassergebieten unterwegs waren. "Das ist natürlich lebensgefährlich", sagte Rühle. Seit Beginn des Hochwassers warne die Behörde unablässig davor, sich in die Hochwassergebiete zu begeben. Seit Beginn des Hochwassers habe es vermehrt Wasserrettungseinsätze gegeben. Die genaue Zahl war nicht bekannt.
Hochwasser plus Frost - genau differenzieren muss man auch bei den Folgen für die Landwirtschaft. "Frost ist normalerweise ein Segen für unsere Böden", sagt Prof. Christoph Tebbe vom Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig. Der normale Winterfrost sei gut, weil er den Boden auflockere. "Unsere Böden brauchen Frost." Anders sehe es aber aus, wenn der Ackerboden bei sehr niedrigen Temperaturen komplett unter Wasser stehe, erklärt Tebbe. "Der Boden regeneriert sich dann nicht über den Winter und er ist zu dicht." Er könne dann nicht mehr so viel Wasser im Frühjahr aufnehmen. Letztlich könne das die Ernten beeinträchtigen.
Update vom 05.01.2024, 19.51 Uhr: "Stärker als angenommen" - beliebtes Ausflugsziel überflutet
Die Hochwassersituation im Norden Bayerns bleibt angespannt. In der Würzburger Gemeinde Randersacker ist die Mainlände, ein beliebtes Freizeit- und Erholungsgebiet, ist erneut besonders stark von den Wassermassen betroffen. "Nach den Weihnachtstagen war der Wasserstand im Main nur einen bis anderthalb Meter höher als sonst", berichtet Kommandant Markus Breunig von der Feuerwehr Randersacker auf Nachfrage von inFranken.de, "jetzt ist es allerdings wieder stärker gekommen". Betroffen seien vor allem ein Kinderspielplatz sowie ein Fahrradweg auf der Mainlände.
Auch der Raum Bad Kissingen blieb von den andauernden Regenfällen der letzten Tage nicht verschont. Doch nicht nur die Fränkische Saale machte den Einsatzkräften in den vergangenen Tagen zu schaffen."Das mit Abstand größte und dramatischste Einsatzgebiet lag im Bereich Münnerstadt", erklärt Kreisbrandmeister Alexander Marx. Der Wasserpegel der Wannig sei schnell angestiegen. "Es war irre", ergänzt Kreisbrandmeister Alexander Frey. "Das war ein wirklich sehr großer Einsatz, niemand hätte gedacht, dass der Fluss so schnell anschwillt." Vor allem in derMönchsgasse in Großwenkheim habe schnell die Gefahr einerdrastischen Überschwemmung bestanden.
Update vom 05.01.2024, 10.35 Uhr: Hochwasserlage in Franken bleibt kritisch - vereinzelt Meldestufe 4 überschritten
Die Hochwassersituation im Norden und Osten Bayerns bleibt kritisch. Die Dauerregenwarnungen wurden am Abend zwar aufgehoben, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) mitteilte, die Situation ist aber noch immer angespannt. Nördlich der Donau erreichen am Freitagmorgen (5. Januar 2024) noch immer viele Pegel-Werte Meldestufe 3. Der Hochwasserschwerpunkt liegt demnach an der Fränkischen Saale. In Bad Kissingenüberschritt die Fränkische Saale die höchste Meldestufe 4. Auch in Wolfsmünster (Ortsteil der Gemeinde Gräfendorf im Landkreis Main-Spessart) wurde die Meldestufe 4 knapp überschritten. Meldestufe 4 bedeutet, dass auch bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden können.
Wie der HND am Freitagmorgen mitteilte, erreichte die Hochwasserlage aber bereits ihren Höhepunkt. "Von nun an wird sich die Lage allmählich beruhigen", sagte ein Sprecher des HND. Zwar könne dies noch einige Tage dauern, die Pegelstände seien jedoch nahezu alle rückläufig. Einzig die Itz am Pegel Schenkenau stagniere. Auch die Stadt Bad Kissingen meldete am Freitagvormittag: "Pegelstand rückläufig". Einige Hochwasserschutztore konnten wieder geöffnet werden, weitere Sperrungen und Maßnahmen blieben aber vorerst in Kraft, hieß es aus dem Rathaus.
Besonders betroffen sind im Norden auch die Regionen um Coburg, Kronach, Lichtenfels, Bamberg und Forchheim, der nördliche Teil Unterfrankens sowie der ostbayerische Landkreis Cham entlang des Flusses Regen. Am Oberen Main gibt es den Angaben zufolge keine gravierenden Änderungen. An mehreren Orten liegt der Wasserspiegel in Meldestufe 3. Bei Meldestufe 3 können einzelne bebaute Grundstücke, Keller und Straßen überflutet werden.
An den vergangenen Tagen hatte der Regen im Norden und Osten Bayerns viele Flüsse anschwellen lassen und mancherorts zu Überschwemmungen geführt. Freiwillige Helfer kämpften etwa mit Hilfe von Sandsäcken gegen das Wasser, um Schlimmeres zu verhindern. In Würzburg wurde das für Samstag geplante traditionelle Drei-Königs-Schwimmen im Main abgesagt. Das Schwimmen im Fluss ist ab einem Pegelstand von 2,70 in Würzburg nicht mehr erlaubt.
Auch in den nächsten Tagen werden weitere Niederschläge erwartet. "Trotz der kleineren Schauer rechnen wir aber mit sinkenden Pegeln", sagte ein HND-Sprecher.
Ein Experte für Baustatik der Bundeswehr-Universität München, Norbert Gebbeken, hat Tipps, wie Gebäude in den Hochwassergebieten bei Kälte geschützt werden können. "Wenn Wasser gefriert, dehnt es sich um zehn Prozent aus", erläuterte der Bauingenieur. Diese Ausdehnung könne so hohen Druck erzeugen, dass Material oder Bauteile zerstört werden - vor allem, wenn Gebäudeteile bereits durchfeuchtet sind. Bei Minusgraden um die zehn Grad müssten Hausbesitzer versuchen, die Kälte nicht in die durchnässten Gebäudeteile eindringen zu lassen, etwa mit Stroh- und Heuballen oder mit Wärmedämmplatten aus dem Baumarkt. Mit Feuchtemessgeräten aus dem Baumarkt lasse sich der Feuchtegrad eines Mauerwerkes messen.
Angesichts des Hochwassers und zunehmender Extremwetterereignisse sicherte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hohe Investitionen in den Katastrophenschutz zu. "Wir haben in den vergangenen Jahren in die Ausstattung der Katastrophenschutzbehörden und Einsatzorganisationen kräftig investiert, seit 2019 insgesamt 88 Millionen Euro. Diese Investitionen werden wir auf hohem Niveau fortführen", sagte der Minister der Mediengruppe Bayern. Allein für die Beschaffung von Einsatzmitteln und Fahrzeugen sollen trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Doppelhaushalt 2024/25 den Angaben zufolge insgesamt 47 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Update vom 04.01.2024, 14.44 Uhr: DWD kündigt weiteren Dauerregen an
Die Hochwassersituation im Norden und Osten Bayerns hat sich am Donnerstag (4. Januar 2024) weiter zugespitzt. Nach Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes (HND) kann örtlich die Warnstufe 4 erreicht werden. Das bedeutet, dass auch bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden können. Besonders betroffen sind im Norden die Regionen um Coburg, Kronach, Lichtenfels, Kulmbach und Bayreuth, der nördliche Teil Unterfrankens sowie der ostbayerische Landkreis Cham entlang des Flusses Regen. Im Streckenabschnitt Bad Kissingen bis Wolfsmünster/Fränkische Saale steigen die Wasserstände knapp unterhalb der Meldestufe 4.
Wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung bestätigte, sind im Kreis Lichtenfels die Kreisstraßen 20 zwischen Unterzettlitz und Wiesen und die Kreisstraße 7 zwischen Döringstadt und Wiesen wegen Hochwasser voll gesperrt. Selbiges gilt auch für die Staatsstraße 2204 zwischen Bad Staffelstein und dem Gemeindeteil Unnersdorfs. Die Stadt Ansbach sperrte aufgrund der Hochwasserlage den Rezatparkplatz für den Verkehr. Autofahrerinnen und Autofahrer, die dort parken, werden gebeten, ihre Fahrzeuge umzuparken. Auch der Bürgerpark sowie die Brücke bei Neuses wurden. Sobald der Pegel wieder sinkt, würden die Sperrungen zeitnah aufgehoben werden, so die Stadt.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte auch für den Donnerstag weiteren Dauerregen an. In den Mittelgebirgen könnten die Regenfälle im Tagesverlauf abklingen. In höheren Lagen der Alpen und des Bayerischen Waldes wird auch Schnee erwartet.
In den vergangenen Tagen hatte der Regen im Norden und Osten Bayerns viele Flüsse ansteigen lassen und an einigen Orten auch zu Überschwemmungen geführt. In vielen Orten kämpften freiwillige Helfer etwa mit Hilfe von Sandsäcken gegen das Wasser, um Schlimmeres zu verhindern. In Würzburg wurde das für Samstag geplante traditionelle Drei-Königs-Schwimmen im Main abgesagt. Das Schwimmen im Fluss ist ab einem Pegelstand von 2,70 in Würzburg nicht mehr erlaubt, die kritische Marke war am Mittwoch überschritten worden.
Wie ein Sprecher des Hochwassernachrichtendienstes des bayerischen Landesamtes für Umwelt am Donnerstag mitteilte, wird derzeit an acht Stellen in Ober- und Unterfranken die Meldestufe 3 überschritten. Darunter sind beispielsweise bei Bad Kissingen die Fränkische Saale, bei Fürth am Berg (Landkreis Coburg) die Steinach und bei Mainleus (Landkreis Kulmbach) der Main. Bei Meldestufe 3 können einzelne bebaute Grundstücke, Keller und Straßen überflutet werden.
Angesichts des Hochwassers und zunehmender Extremwetterereignisse sicherte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) weiter hohe Investitionen in den Katastrophenschutz zu. "Wir haben in den vergangenen Jahren in die Ausstattung der Katastrophenschutzbehörden und Einsatzorganisationen kräftig investiert, seit 2019 insgesamt 88 Millionen Euro. Diese Investitionen werden wir auf hohem Niveau fortführen", sagte der Minister der Mediengruppe Bayern (Passauer NeuePresse, MittelbayerischeZeitung, Donaukurier) am Donnerstag.
Der Freistaat sei mit 450.000 Einsatzkräften bei Feuerwehren, freiwilligen Hilfsorganisationen und dem Technischen Hilfswerk sowie dem Konzept "Katastrophenschutz Bayern 2025" bereits gut gerüstet.
Allein für die Beschaffung von Einsatzmitteln und Fahrzeugen sollen trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Doppelhaushalt 2024/25 den Angaben zufolge insgesamt 47 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Über eine weitere Steigerung für die nächsten Jahre werde man reden müssen.
Update vom 04.01.2024, 7.30 Uhr: Hochwasser an vielen Flüssen in Bayern - auch Franken betroffen
Dauerregen hat im Norden und Osten Bayerns viele Flüsse ansteigen lassen und an einigen Orten auch zu Überschwemmungen geführt. Wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) in Augsburg mitteilte, haben mehrere Pegelstände in Ober- und Unterfranken Meldestufe 3 überschritten.
Meldestufe 3 gab es etwa für die Lauer im Landkreis Bad Kissingen und für die Steinach im Landkreis Coburg. Auch am Fluss Regen bei Cham in der Oberpfalz sowie an der Fränkischen Saale bei Bad Kissingen und Wolfsmünster in Unterfranken erreichte der Hochwasserscheitel die Meldestufe 3. Dabei können einzelne bebaute Grundstücke, Keller und Straßen überflutet werden.
Die Polizeipräsidien in Ober- und Unterfranken meldeten bisher jeweils rund 20 witterungsbedingte Einsätze. So seien etwa kleinere Straßen überflutet worden und Bäume umgestürzt.
Für Teile Ober- und Unterfrankens sowie die Oberpfalz rechnete der HND weiter mit Hochwasser und dem Erreichen der Meldestufe 3 an vielen Flussläufen. Für den Pegel Kemmern am Main im Landkreis Bamberg beispielsweise ging der HND am Mittwochabend nicht mehr mit dem Erreichen von Meldestufe 4 am Donnerstag oder Freitag aus. Am Regen in Cham könnte Stufe 4 überschritten werden. Meldestufe 4 bedeutet, dass bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden können.
Der Deutsche Wetterdienst rechnet weiter mit Dauerregen von 50 bis 60 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden. An der Rhön, im Frankenwald und Fichtelgebirge sowie am Bayerwald könnten es gebietsweise gar Mengen zwischen 60 und 80 Litern je Quadratmeter werden. Zugleich bleibe es sehr windig mit gebietsweise stürmischen Böen mit bis zu 70 Stundenkilometern. Im Süden Bayerns soll dagegen auch mal die Sonne rauskommen.
Ab Donnerstag im Laufe des Tages dürfte es zumindest in Teilen Bayerns zunehmend Sonnenschein geben. In Franken und im Bayerischen Wald rechnet der DWD aber auch für Freitag und Samstag noch mit Regen und in höheren Lagen ab 600 bis 800 Metern mit Schneefall.
Update vom 03.01.2024, 16.43 Uhr: Mehrere Hochwasser-Schwerpunkte in Oberfranken und Unterfranken
Der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldet in seinem aktuellen Lagebericht vom Mittwoch, 3. Januar 2024, eine "angespannte nordbayerische Hochwasserlage". Die Dauerregenlage habe zu einem Hochwasser in Franken, der Oberpfalz und im nördlichen Niederbayern geführt. Rund 10 Pegel hätten bayernweit bereits die zweithöchste Meldestufe 3 erreicht.
Zu den Hochwasserschwerpunkten in Franken zählten laut dem Hochwassernachrichtendienst des Bayerischen Landesamts für Umwelt unter anderem der Obere Main (Ködnitz/Weißer Main, Fürth am Berg/Steinach, Schenkenau/Itz), der Main in Mainleus und die Fränkische Saale. Dort herrscht an den Zuflüssen Poppenlauer/Lauer und im Streckenabschnitt Bad Kissingen bis Wolfsmünster/Fränkische Saale am Pegel Bad Kissingen Prinzregentenbau Meldestufe 3. Auch flussabwärts kommt es zu weiteren Anstiegen in Meldestufe 3.
Ebenfalls die Warnstufe 3 von 4 gilt im Regnitzgebiet an den Zuflüssen, so treten auch für Muggendorf/Wiesent Überflutungen in der Meldestufe 3 auf. Laut Hochwassernachrichtendienst bedeute Meldestufe 3 die Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Keller, die Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen und den vereinzelten Einsatz der Wasser- oder Dammwehr. Bei Meldestufe 4 drohe die Überflutung bebauter Gebiete sowie den Einsatz der Wasser- oder Dammwehr jeweils in großem Umfang.
So ist die Lage in den Landkreisen in Franken:
Laut den örtlichen Wasserwirtschaftsämtern ist die Überschwemmungslage in folgenden Regionen derzeit besonders prekär:
Hochwasserlage in Unterfranken:
Landkreis Main-Spessart:
Der vorhergesagte Dauerregen lässt die Pegelstände in allen Gewässern wieder ansteigen.
An den Warnpegeln werden folgende Meldestufen erwartet:
Der Hochwasserscheitel wird sich ab dem 03.01. ausbilden. Die Wasserstände verbleiben voraussichtlich bis Ende der Woche auf einem hohen Niveau.
Auch an kleineren Gewässern kann es durch die Regenfälle zu Ausuferungen und Überschwemmungen kommen.
Landkreis Bad Kissingen:
Der vorhergesagte Dauerregen lässt die Pegelstände in allen Gewässern wieder ansteigen.
An den Warnpegeln werden folgende Meldestufen erwartet:
Oberthulba / Thulba: Verbleib bis Ende der Woche im Bereich Meldestufe 1
Bad Brückenau / Sinn: Verbleib bis Ende der Woche im Bereich Meldestufe 1
Bad Kissingen / Fränkische Saale: Beginn des Hochwasserscheitels ab 04.01. Höhepunkt voraussichtlich am 05.01.. Ein Überschreiten der Meldestufe 4 ist aktuell zu erwarten.
Poppenlauer / Lauer: Der Hochwasserscheitel wurde erreicht. Die Wasserstände fallen langsam und werden vermutlich erst gegen Ende des Wochenendes Meldestufe 1 wieder unterschreiten.
Auch an kleineren Gewässern kann es durch die Regenfälle zu Ausuferungen und Überschwemmungen kommen
Landkreis Rhön-Grabfeld:
Der vorhergesagte Dauerregen lässt die Pegelstände in allen Gewässern wieder ansteigen. An den Warnpegeln werden folgende Meldestufen erwartet:
Der vorhergesagte Dauerregen lässt die Pegelstände in allen Gewässern wieder ansteigen.
An den Warnpegeln werden folgende Meldestufen erwartet:
Bad Königshofen / Fränkische Saale: Meldestufe 2; Scheitel erreicht. Die Wasserstände werden wellenförmig langsam bis Ende des Wochenendes fallen.
Salz / Fränkische Saale: Hochwasserscheitel am 04.01. im Bereich der Meldestufe 3
Gollmuthhausen / Milz: Meldestufe 2, Hochwasserscheitel noch nicht erreicht
Nordheim / Streu: Wiederanstieg über Meldestufe 1
Unsleben / Streu: Verbleib zwischen Meldestufe 2 bis 3
Schweinhof / Brend: Verbleib zwischen Meldestufe 1 und 2
Wechterswinkel / Els: Meldestufe 1
Poppenlauer / Lauer: Der Hochwasserscheitel wurde erreicht.
Die Wasserstände fallen langsam und werden vermutlich erst gegen Ende des Wochenendes Meldestufe 1 wieder unterschreiten.
Hochwasserlage in Oberfranken:
Stadt und Landkreis Coburg:
Der Dauerregen mit gebietsweise bis zu 70 mm Niederschlag hat seit gestern zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände geführt. Bis zum morgigen Donnerstag kommen verbreitet noch weitere 15 bis 30 mm Niederschlag dazu, sodass die Pegelstände noch weiter ansteigen werden.
Nach den aktuellen Prognosen werden folgende Meldestufen und Scheitelwerte erwartet:
Fürth am Berg / Steinach: Meldestufe 3-4 (Tendenz gleichbleibend, Scheitel am Donnerstag)
Schenkenau / Itz: Meldestufe 3-4 (Tendenz steigend, Scheitel am Donnerstag)
Mönchröden / Röden: Meldestufe 3 (Tendenz steigend, Scheitel am Donnerstag)
Schönstädt Seepegel / Froschgrundsee: Meldestufe 2 (Meldebeginn am Donnerstagfrüh, Scheitel am Freitag)
Coburg / Itz: Meldestufe 2 (Tendenz gleichbleibend, Scheitel am Donnerstag)
Schönstädt / Itz: Meldestufe 1 (Tendenz gleichbleibend, abhängig von der Unterwasserabgabe beim Froschgrundsee)
Kösfeld / Sulz: Meldestufe 1 (Tendenz leicht steigend, Scheitel in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag)
Auch kleinere Gewässer ohne Warnpegel können über die Ufer treten.
Landkreis Kronach:
Der Dauerregen mit gebietsweise bis zu 70 mm Niederschlag hat seit gestern zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände geführt. Bis zum morgigen Donnerstag kommen verbreitet noch weitere 15 bis 30 mm Niederschlag dazu, sodass die Pegelstände noch weiter ansteigen werden.
Nach den aktuellen Prognosen werden folgende Meldestufen und Scheitelwerte erwartet:
Fürth am Berg / Steinach: Meldestufe 3-4 (Tendenz gleichbleibend, Scheitel am Donnerstag)
Rieblich / Rodach: Meldestufe 1-2 (Tendenz steigend, Scheitel am Donnerstag)
Auch kleinere Gewässer ohne Warnpegel können über die Ufer treten.
Landkreis Lichtenfels:
Der Dauerregen mit gebietsweise bis zu 70 mm Niederschlag hat seit gestern zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände geführt. Bis zum morgigen Donnerstag kommen verbreitet noch weitere 15 bis 30 mm Niederschlag dazu, sodass die Pegelstände noch weiter ansteigen werden.
Nach den aktuellen Prognosen werden folgende Meldestufen und Scheitelwerte erwartet:
Fürth am Berg / Steinach: Meldestufe 3-4 (Tendenz gleichbleibend, Scheitel am Donnerstag)
Mainleus / Main: Meldestufe 3 (Tendenz steigend, Scheitel in der Nacht von Donnerstag auf Freitag)
Schwürbitz / Main: Meldestufe 3 (Tendenz steigend, Scheitel in der Nacht von Donnerstag auf Freitag)
Auch kleinere Gewässer ohne Warnpegel können über die Ufer treten.
Landkreis Kulmbach:
Die gefallenen Niederschläge haben die Wasserstände verbreitet ansteigen lassen. Am heutigen Mittwoch und Donnerstag wird weiterhin teils ergiebiger Dauerregen erwartet.
Nach aktuellen Prognosen ist mit folgender Entwicklung an den Pegelständen zu rechnen:
Am Pegel Mainleus/Main steigen die Wasserstände aktuell wieder. Gemäß den Vorhersagen ist hier mit einer Überschreitung der Meldestufe 3 am heutigen Nachmittag zu rechnen. Der Scheitel dieses Anstiegs wird für heute Abend erwartet. Nach einer zunächst rückläufigen Entwicklung ist im weiteren Verlauf am morgigen Donnerstag ein erneuter Anstieg bis oberhalb der Meldestufe 3 prognostiziert.
Am Pegel Ködnitz/Weißer Main wurde die Meldestufe 3 überschritten. Der Scheitel der Hochwasserwelle wurde aktuell erreicht und der Pegelstand wird voraussichtlich bis zum Abend wieder in den Bereich der Meldestufe 3 fallen. Im Verlauf des späten Abends bzw. in der Nacht ist damit zu rechnen, dass der Wasserstand erneut ansteigen wird. Das Erreichen der Meldestufe 4 wird dabei nicht erwartet.
Der Pegel Wirsberg/Schorgast hat in der Nacht kurz die Meldestufe 2 passiert und weist aktuell sinkende Wasserstände auf. Ein erneuter Anstieg bis in Meldestufe 2 ist derzeit nicht zu erwarten.
Am Pegel Untersteinach/Untere Steinach wurde der Scheitel knapp unterhalb der Meldestufe 2 erreicht. Im weiteren Tagesverlauf werden relativ konstante Wasserstände im Bereich der Meldestufe 2 bzw. knapp darunter erwartet.
Auch kleinere Gewässer ohne Warnpegel können über die Ufer treten.
Stadt und Landkreis Bamberg:
Der Dauerregen mit gebietsweise bis zu 70 mm Niederschlag hat seit gestern zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände geführt. Bis zum morgigen Donnerstag kommen verbreitet noch weitere 15 – 30 mm Niederschlag dazu, so dass die Pegelstände noch weiter ansteigen werden.
Nach den aktuellen Prognosen werden folgende Meldestufen und Scheitelwerte erwartet:
Schenkenau / Itz: Meldestufe 3-4 (Tendenz steigend, Scheitel am Donnerstag)
Kemmern / Main: Meldestufe 3-4 (Tendenz steigend, Scheitel am Freitag)
Schwürbitz / Main: Meldestufe 3 (Tendenz steigend, Scheitel in der Nacht von Donnerstag auf Freitag)
Lohr / Baunach: Meldestufe 2-3 (Tendenz gleichbleibend, Scheitel am Donnerstag)
Leucherhof / Baunach: Meldestufe 2-3 (Tendenz steigend, Scheitel in der Nacht von Donnerstag auf Freitag)
Trunstadt / Main: Meldestufe 2 (Tendenz steigend, Scheitel am Freitag)
Auch kleinere Gewässer ohne Warnpegel können über die Ufer treten.
Landkreis Forchheim:
Der Dauerregen mit gebietsweise bis zu 70 mm Niederschlag hat seit gestern zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände geführt. Bis zum morgigen Donnerstag kommen verbreitet noch weitere 15 – 30 mm Niederschlag dazu, so dass die Pegelstände noch weiter ansteigen werden.
Nach den aktuellen Prognosen werden folgende Meldestufen und Scheitelwerte erwartet:
Laufermühle / Aisch: Meldestufe 2-3 (Tendenz steigend, Scheitel am Freitag)
Muggendorf / Wiesent: Meldestufe 3 (erster Scheitel ausgebildet, Tendenz abnehmend und in der Nacht zum Donnerstag wieder steigend, weiterer Scheitel am Donnerstag)
Hüttendorf / Regnitz: Meldestufe 1-2 (Tendenz steigend, Scheitel am Freitag)
Auch kleinere Gewässer ohne Warnpegel können über die Ufer treten.
Laut Hochwassernachrichtendienst habe der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert, dass am Mittwoch vor allem nördlich der Donau wiederholt Schauer durchziehen. Verbreitetet komme es zu 10 bis 15 Millimetern Niederschlag, in den Mittelgebirgen 15 bis 20 Millimeter und in Staulagen vereinzelt sogar zu 30 Millimetern.
Update vom 03.01.2024, 14.43 Uhr: Stadt Bad Kissingen rechnet mit Hochwassermeldestufe 4 - Polizei Unterfranken zum Stand
Das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen hat am Mittwoch (3. Januar 2024) für die Fränkische Saale in Bad Kissingen eine Hochwasserwarnung bis Sonntag (7. Januar 2024) herausgegeben. Die Stadt richtet sich daher mit einem "dringlichen Appell" an die Bürgerschaft. Diese solle sich an die Beschilderung halten und die Strömung nicht unterschätzen. "Meldestufe 4 kann erreicht werden. Die Stadt hat bereits alle Maßnahmen entsprechend der Warnung umgesetzt", erklärt die Stadt. Der Höhepunkt sei am Freitag (5. Januar 2024) zu erwarten.
Die Stadt hat mehrere Hochwassertore geschlossen, wie zum Beispiel "Mühlbach", "Eingang Rosengarten" oder "Hallenbad". Die Lindesmühlpromenade ist zudem vom Tenniscafé aus in Richtung Luitpoldparksteg und die Salinenpromenade von der Promenadestraße aus nicht mehr erreichbar. Auch an kleineren Gewässern könne es durch die Regenfälle zu Ausuferungen und Überschwemmungen kommen, informiert die Stadt.
Die Hochwasserlage im Landkreis Bad Kissingen ist dem Polizeipräsidium Unterfranken bekannt. "Für uns haben sich aber noch keine besonders relevanten Einsätze daraus ergeben, dass zum Beispiel das Hab und Gut der Menschen geschützt werden müsste", teilt ein Sprecher mit. In Unterfranken sei die Lage derzeit "überschaubar".
Mehrere Polizeieinsätze im Landkreis Kulmbach und Bayreuth - Verbindungsstraßen gesperrt
Das Hochwasser verursachte indes mehrere Einsätze im Gebiet des Polizeipräsidiums Oberfranken. Gegen 12 Uhr berichtete eine Sprecherin inFranken.de von vereinzelten Einsätzen. "Über Nacht waren einige Straßen überflutet und Bäume umgestürzt. Über Oberfranken verteilt hatten wir nachts 19 Einsätze." Am Mittwochmittag seien noch fünf bis sechs Einsätze aktuell. Der Bereich bei Bayreuth Richtung Heinersreuth ist laut Polizei betroffen. Im Kulmbacher Bereich seien es Neudrossenfeld und Trebgast. Hier habe die Polizei überflutete Straßen gesperrt.
Wie Stephan Kamin vom Bauhof Heinersreuth inFranken.de bestätigt, sind folgende Verbindungsstraßen im Landkreis Bayreuth vorerst gesperrt.
Update vom 03.01.2024, 11.30 Uhr: Auch bebaute Grundstücke in Franken stehen unter Wasser
Die Hochwasserlage in Franken verschärft sich weiter: Aktuelle Aufnahmen vom Mittwochvormittag zeigen, dass das Wasser bereits einzelne Grundstücke überflutet hat und den Häusern gefährlich nahekommt. Vor allem die Bereiche Busendorf im Landkreis Bamberg und Gleusdorf im Landkreis Haßberge sind betroffen, wo eine Verbindungsstraße bereits unter Wasser steht.
Der Hochwassernachrichtendienst für Bayern unterscheidet bei seinen Warnungen verschiedene Stufen: Im orangen Bereich "Ausuferungen und Überschwemmungen" liegen aktuell die Landkreise Aschaffenburg, Würzburg, Schweinfurt, Haßberge, Bayreuth, Fürth, Nürnberger Land, Erlangen-Höchstadt, Roth sowie Ansbach. Mit der Warnstufe "Überschwemmungen in bebauten Gebieten" liegen die Regionen Main-Spessart, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen, Coburg, Kronach, Kulmbach, Bamberg, Lichtenfels, Forchheim sowie Wunsiedel im roten Bereich.
Als Konsequenz aus dem Hochwasser fordern Experten ein Umdenken beim Schutz vor Überschwemmungen. "Im Zuge des Klimawandels, wo sich die Hochwasser-Prozesse ändern werden, werden wir sicher andere Arten von Hochwässer in Zukunft sehen", sagte Ralf Merz, Hydrologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle (Saale), am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk. "Solche langen Hochwasser-Ereignisse wird es auch in Zukunft sicher öfter geben."
Seit Tagen sind in mehreren Bundesländern Tausende Helfer im Einsatz. Betroffen sind vor allem Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Viele Schäden könnten vermieden werden, sagte der Hydrologe. Merz zufolge sollte darüber nachgedacht werden, ob der aktuelle Hochwasserschutz so noch funktioniere. "Denn vielleicht ist jetzt das, was wir aus der Vergangenheit gelernt haben, nicht immer eine gute Maßnahme für die Zukunft."
Der Experte verwies zum Beispiel darauf, dass es nun viel weniger Flussauen gebe - also natürliche Überschwemmungsgebiete. Zugleich gab der Experte zu bedenken: "Einen hundertprozentigen Hochwasserschutz werden wir natürlich nie haben. Das ist finanziell und technisch nicht machbar und von der Landschaft nicht umrüstbar."
Update vom 03.01.2024, 6.45 Uhr: Hochwasserrisiko in Bayern steigt - auch Franken betroffen
Für Stadt und Landkreis Bamberg erwartete das zuständige Wasserwirtschaftsamt in Kronach, dass an mehreren Pegeln die Meldestufe 3 am Mittwoch überschritten wird - so etwa an der Itz bei Schenkenau und am Main bei Kemmern und Schwürbitz. Bei Meldestufe 3 können einzelne bebaute Grundstücke, Keller und Straßen überflutet werden. Eine ähnliche Lage erwartete die Behörde an mehreren Flüssen in den Landkreisen Kronach, Forchheim, Lichtenfels sowie für Stadt und Landkreis Coburg.
Grund ist Dauerregen mit 50 bis 60 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden. An der Rhön, im Frankenwald und Fichtelgebirge sowie im Bayerischen Wald sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gebietsweise auch zwischen 60 und 80 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. Die Regenfälle sollen bis in die Nacht zum Donnerstag anhalten.
Wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) des bayerischen Landesamtes für Umwelt in Augsburg am Mittwoch berichtete, haben mehrere Pegelstände in Ober- und Unterfranken bereits die Meldestufe 3 überschritten - so etwa die Lauer im Landkreis Bad Kissingen und die Steinach im Landkreis Coburg. Die Polizeipräsidien in Ober- und Unterfranken meldeten am Mittwochmorgen jeweils rund 20 witterungsbedingte Einsätze. So seien etwa kleinere Straßen überflutet worden und Bäume umgestürzt.
"An großen und kleineren Gewässern kann es zu Ausuferungen kommen. In der Nacht zum Mittwoch wird der erste Scheitel erreicht, im Laufe der Woche wird mit einem erneuten Anstieg gerechnet", hieß es zudem beim HND. Für große Teile Ober- und Unterfrankens sowie die Oberpfalz und Niederbayern warnte der HND am Mittwochmorgen weiter vor Hochwasser und dem Überschreiten der Meldestufe 3 an vielen Flussläufen.
Zugleich erwartet der DWD in höheren Lagen Schnee. Oberhalb von 600 bis 800 Metern können demnach bis zu drei Zentimeter fallen, in höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge teilweise auch fünf bis zehn Zentimeter. Im Laufe des Tages soll die Schneefallgrenze dann deutlich steigen, die Niederschläge in tieferen Lagen teils in Regen übergehen. Es bleibt mild bei Temperaturen zwischen 3 und 11 Grad.
Update vom 02.01.2024, 16 Uhr: Erhöhte Meldestufe für Hochwasser in und um Bamberg
Hochwassergefahr, Dauerregen und jetzt auch noch Sturmböen in Franken: Durch den anhaltenden Regen in vielen fränkischen Regionen steigen die Wasserpegel. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat daher mehrere Unwetterwarnungen herausgegeben. Dabei hat das Sturmtief "Zoltan" über die Weihnachtsfeiertage bereits für Hochwasser und mehrere hundert Einsätze von Rettungskräften und Polizei in Frankengesorgt. Nun haben anhaltende Regenfälle vor allem im Norden Bayerns das Hochwasserrisiko erneut ansteigen lassen. Betroffen sind nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes vom Dienstag große Teile Oberfrankens.
Für Stadt und Landkreis Bamberg erwartete das zuständige Wasserwirtschaftsamt in Kronach, dass an mehreren Pegeln die Meldestufe 3 im Laufe des Dienstags überschritten wird - so etwa an der Itz bei Schenkenau und am Main bei Kemmern und Schwürbitz. Bei Meldestufe 3 können einzelne bebaute Grundstücke, Keller und Straßen überflutet werden. Eine ähnliche Lage erwartete die Behörde an mehreren Flüssen in den Landkreisen Kronach, Forchheim, Lichtenfels sowie für Stadt und Landkreis Coburg.
Grund ist Dauerregen mit 50 bis 60 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden. An der Rhön, im Frankenwald und Fichtelgebirge sowie im Bayerischen Wald sind nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gebietsweise auch zwischen 60 und 80 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. Die Regenfälle sollen bis in die Nacht zum Donnerstag anhalten.
Zugleich erwartet der DWD in höheren Lagen bis zum Mittag Schnee. Oberhalb von 600 bis 800 Metern können demnach bis zu 3 Zentimeter fallen, in höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge teilweise auch 5 bis 10 Zentimeter. Im Laufe des Tages soll die Schneefallgrenze dann deutlich steigen. Es bleibt mild bei Temperaturen zwischen 3 und 11 Grad.
Meldung vom 02.01.2024, 9 Uhr: Hier warnt der DWD vor Dauerregen
In ganz Bayern könnte es gebietsweise zu Ausuferungen kommen. Felder und Straßen könnten überschwemmt werden, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) mitteilt. Betroffen seien laut HND vor allem Unterfranken und Ostbayern. So werde in den Einzugsgebieten von Naab und Regen, der Fränkischen Saale, der Tauber, des Oberen Main und bei Zuflüssen der Regnitz ein deutlicher Anstieg des Wasserstands erwartet.
Die Warnungen vor ergiebigem Starkregen gelten aktuell vom Dienstag, 2. Januar 2024, bis zum Donnerstag, 4. Januar 2024, gegen 9 Uhr. Davon betroffen sind aktuell folgende Regionen in Franken:
Kreis Bad Kissingen
Kreis und Stadt Bayreuth
Kreis und Stadt Hof
Kreis und Stadt Kronach
Kreis und Stadt Kulmbach
Kreis Rhön-Grabfeld
Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Der DWD rechnet im Landkreis Bad Kissingen beispielsweise mit Niederschlagsmengen zwischen 60 und 80 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden. Damit liegen die Dauerregen-Warnungen zwischen den höchsten beiden Stufen 3 und 4 (höchste Warnstufe).
Auch laut den Prognosen des fränkischen Wetter-Experten Stefan Ochs ("Wetterochs") soll es am Dienstag, dem 2. Januar 2024, "länger anhaltend" regnen, bei in Böen stürmischen Südwestwinden. Am Mittwoch (3. Januar) sollen laut dem Wetterochs ebenfalls weitere Regenschauer fallen und der Südwestwind soll noch weiter zunehmen - es kommt zu einzelnen Sturmböen in höheren Lagen.
Passend dazu hat der DWD am Dienstagmittag amtliche Warnungen vor Sturmböen der Stufe 2 von 4 für viele fränkische Regionen veröffentlicht. Folgende Städte und Landkreise sind betroffen:
Kreis und Stadt Aschaffenburg
Kreis und Stadt Ansbach
Kreis Bad Kissingen
Kreis und Stadt Bamberg
Kreis und Stadt Bayreuth
Kreis und Stadt Coburg
Stadt Erlangen
Kreis Erlangen-Höchstadt
Kreis Forchheim
Kreis und Stadt Fürth
Kreis Haßberge
Kreis und Stadt Hof
Kreis Kitzingen
Kreis Kronach
Kreis Kulmbach
Kreis Lichtenfels
Kreis Main-Spessart
Kreis Miltenberg
Kreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim
Stadt Nürnberg
Kreis Nürnberger Land
Kreis Rhön-Grabfeld
Kreis Roth
Stadt Schwabach
Kreis und Stadt Schweinfurt
Kreis Weißenburg-Gunzenhausen
Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Kreis und Stadt Würzburg
Die Sturmböen-Warnungen gelten ab Dienstag, 18 Uhr bis voraussichtlich Mittwoch, ebenfalls 18 Uhr.
Wie regnerisch wird der Rest der Woche in Franken?
Dem Wetterochs zufolge sollen bis Donnerstagabend etwa 20 bis 30 mm Regen in Mittelfranken und 40 bis 60 mm in Oberfranken fallen. Wegen der bereits vollständig gesättigten Böden landet das Regenwasser zum großen Teil direkt in den Bächen und Flüssen. Es besteht ihm zufolge also "weiterhin die Gefahr eines größeren Hochwassers".
In der Nacht zum Donnerstag folgt ein kleines Randtief mit Regenfällen, bevor am Donnerstag tagsüber erneut der Übergang zu Schauerwetter erfolgt. Die Temperaturen sollen langsam auf 7 Grad sinken. Der Südwestwind lässt nur wenig nach, weiterhin gibt es stürmische Böen.
Doch es gibt auch positive Nachrichten: "Verglichen mit der letzten Wettermail wird das Sturmtief nun schwächer berechnet.", so Stefan Ochs. Vor allem die Windböen fallen laut ihm weniger heftig aus, als zunächst prognostiziert. Am Freitag soll es dann wechselnd wolkig mit Zwischenaufheiterungen werden und dabei niederschlagsfrei bleiben. Maximal werden 8 Grad erreicht.
Danach wird es nochmal winterlich frostig: Am Samstag und Sonntag liegt der Tiefschwerpunkt über Italien und von Norden her setzt sich bei uns allmählich kältere Luft durch. Zeitweilige Niederschläge gehen nach und nach in Schnee über, wobei aber unterhalb von 500 Metern die Temperaturen noch positiv bleiben. Erst wenn der Schneefall in der Nacht zum Montag abgeklungen ist, hält der Frostauch in tiefen Lagen Einzug.
Diese amtlichen Warnstufen des DWD gibt es - der Überblick:
Diese werden anhand einer Farbskala gekennzeichnet und durch einige weitere Kategorien ergänzt:
Stufe 1: Amtliche Warnungen (Gelb). Hier können wetterbedingte Gefährdungen auftreten, die in einem gewöhnlichen Rahmen ablaufen. Wenn diese Warnstufe vorliegt und du dich im Freien aufhalten möchtest, solltest du die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen.
Stufe 2: Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange/Ocker). Auch in dieser Stufe ist das jeweilige Wetterereignis nicht ungewöhnlich. Es besteht jedoch mancherorts erhöhte Gefahr, weshalb Vorsicht geboten ist.
Stufe 3: Amtliche Unwetterwarnung (Rot): Ist diese Stufe erreicht, sind die zugrundeliegenden Unwetter sehr gefährlich und meist weit verbreitet. Nun sind Aufenthalte im Freien zu vermeiden und regelmäßiges Informieren über die Wetterentwicklung unverzichtbar.
Stufe 4: Amtliche Warnung vor extremen Unwetter (Dunkelrot). Bei der Höchststufe besteht Lebensgefahr. Große Flächen drohen zerstört zu werden. Hier sollte man unbedingt die Wettersituation verfolgen, auf ungewöhnliche Maßnahmen gefasst sein und sich an die Anweisungen der örtlichen Behörden halten.
Neben den vier Warnstufen gibt es eine Vorwarnstufe. Diese wird schraffiert gekennzeichnet und dann eingesetzt, wenn ein Unwetter vorhersehbar ist, jedoch noch nicht feststeht, wo, wann und wie stark es sich ausbreiten wird. Lila bzw. Violett signalisiert erhöhte Hitze- oder UV-Warnung. Zu erwarten sind eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, annähernde Windstille und intensive Sonneneinstrahlung. Grün bedeutet: Alles ist in Ordnung, es geht keine Gefahr vom Wetter aus. Jedes Wetterereignis kann in diese Abstufung eingeordnet werden.
Gewitter werden in die Warnstufen 1 bis 4 eingeteilt:
Stufe 1 (Gewitter): elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen
Stufe 2 (Starkes Gewitter): in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen, Starkregen oder Hagel
Stufe 3 (Schwere Gewitter): mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr
Stufe 4 (Extreme Gewitter): mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr
Noch mehr Informationen zu den Warnungen bei bestimmten Wetterereignissen findest du in unserem separaten Artikel.
Zu kalt, zu warm, zu nass, zu trocken. Was soll das? Und immer diese blöden Formulierungen. Kälte-Keule, Hitze-Hammer. Alles wird immer mehr dramatisiert. Wenn es mal ein wenig stärker regnet, gibts gleich eine Unwetterwarnung.
Joe-Bamberg
... und trotzdem bauen manche neue Häuser nahe ans Wasser wie man auf Bild 5/12 zu sehen ist Die Überflutungen werden in Zukunft häufiger und heftiger werden
Zu kalt, zu warm, zu nass, zu trocken. Was soll das? Und immer diese blöden Formulierungen. Kälte-Keule, Hitze-Hammer. Alles wird immer mehr dramatisiert. Wenn es mal ein wenig stärker regnet, gibts gleich eine Unwetterwarnung.
... und trotzdem bauen manche neue Häuser nahe ans Wasser wie man auf Bild 5/12 zu sehen ist

Die Überflutungen werden in Zukunft häufiger und heftiger werden