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Hochwasser-Alarm in Franken: Neue DWD-Warnungen vor Dauerregen


Autor: Alexander Kroh, Agentur dpa

Franken, Mittwoch, 03. Januar 2024

Regen, Regen und kein Ende in Sicht. Die Hochwasser-Lage ist bereits vielerorts angespannt - jetzt warnt der Deutsche Wetterdienst vor neuen, teils ergiebigen, Regenfällen in vielen Regionen Frankens.


In den Hochwasser-Regionen ist keine Entspannung in Sicht. In Franken kommen die Überflutungen bebauten Gebieten bereits gefährlich nahe. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet "neue Regenfälle in den bisher bereits gebeutelten Gebieten". Noch am Mittwoch (3. Januar 2024)  wurden neue Warnungen vor Dauerregen ausgegeben. Bestehende Warnungen sollen bis Samstag verlängert werden. "Besonders im Fokus stehen dabei Gebiete im Westen und der Mitte des Landes", berichtete Meteorologin Julia Tuschy.

Auch Franken ist betroffen. Die amtlichen Warnungen vor teils ergiebigem Dauerregen gelten von Mittwochmittag bis Donnerstag, gegen 17 Uhr. 

DWD warnt vor Dauerregen in Franken - diese Regionen sind betroffen

Warnungen vor ergiebigem Dauerregen (Stufe 3 von 4) - hier wird in Franken gewarnt:

  • Kreis Bad Kissingen
  • Kreis und Stadt Bayreuth
  • Kreis und Stadt Hof
  • Kreis Kronach
  • Kreis Kulmbach
  • Kreis Rhön-Grabfeld
  • Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Warnungen vor Dauerregen (Stufe 2 von 4) - hier wird in Franken gewarnt:

  • Kreis und Stadt Aschaffenburg
  • Kreis und Stadt Bamberg
  • Kreis und Stadt Coburg
  • Kreis Erlangen-Höchstadt
  • Kreis Forchheim
  • Kreis Haßberge
  • Kreis Lichtenfels
  • Kreis Main-Spessart
  • Kreis Miltenberg
  • Kreis Nürnberger Land
  • Stadt Nürnberg
  • Kreis und Stadt Schweinfurt
  • Kreis und Stadt Würzburg

Für Mittwoch und Donnerstag erwartete der DWD Regenmengen zwischen 30 und 50 Litern pro Quadratmeter. Im Bergland - vor allem in Staulagen - könnten es auch 60 bis 120 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 30 bis 60 Stunden sein.

"In der Nacht zum Donnerstag halten die Schauer landesweit an", heißt es in der Vorhersage vom Mittwoch. Tagsüber gibt es in den meisten Regionen vorübergehend Entspannung. "Nur in einem breiten Streifen vom Niederrhein über Thüringen hinweg bis zum Erzgebirge und dem Fichtelgebirge muss bis zum Abend mit weiteren Regenfällen gerechnet werden", so die Meteorologin.

Auf Tief Brigitta folgt Sturmtief Charlotte - so geht es weiter mit dem Wetter

Am Donnerstag macht sich ein neues Tief namens "Brigitta" von der Bretagne aus auf den Weg Richtung Norddeutschland. "Es greift in der Nacht zum Freitag mit seinem Niederschlagsgebiet auf den Westen und Nordwesten Deutschlands über und erfasst im Laufe des Freitags die Nordhälfte", sagte die Meteorologin voraus.

In der zweiten Wochenhälfte sickert kalte Luft ein. Das hat zur Folge, dass die Niederschläge in Schnee übergehen - zunächst vor allem im Norden Schleswig-Holsteins. "Aufgrund der doch recht warmen Bodenbeläge dürfte sich verbreitete Glätte aber in Grenzen halten", sagte Tuschy. Während sich die kalte Luft ausbreitet, kann es im Norden einige Zentimeter Neuschnee geben.

Gegen Ende der Woche formiert sich ein weiteres Sturmtief, das laut DWD voraussichtlich den Namen "Charlotte" tragen wird. Die zugehörigen Niederschläge erfassen am Samstag den Alpenraum und Süddeutschland. Aufgrund der von Norden einsickernden Kaltluft sinkt auch in Süddeutschland die Schneefallgrenze. So fällt dort bis ins Flachland zunehmend Schnee. "Der Winter klopft zum Wochenende an die Tür", sagte Meteorologin Julia Tuschy. Experten sprechen gar von einer "Eisschrank-Kälte", die jetzt nach Deutschland zieht.

Diese amtlichen Warnstufen des DWD gibt es - der Überblick:

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) unterscheidet insgesamt vier Warnstufen.

Diese werden anhand einer Farbskala gekennzeichnet und durch einige weitere Kategorien ergänzt: 

    • Stufe 1: Amtliche Warnungen (Gelb). Hier können wetterbedingte Gefährdungen auftreten, die in einem gewöhnlichen Rahmen ablaufen. Wenn diese Warnstufe vorliegt und du dich im Freien aufhalten möchtest, solltest du die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen. 
    • Stufe 2: Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange/Ocker). Auch in dieser Stufe ist das jeweilige Wetterereignis nicht ungewöhnlich. Es besteht jedoch mancherorts erhöhte Gefahr, weshalb Vorsicht geboten ist. 
    • Stufe 3: Amtliche Unwetterwarnung (Rot): Ist diese Stufe erreicht, sind die zugrundeliegenden Unwetter sehr gefährlich und meist weit verbreitet. Nun sind Aufenthalte im Freien zu vermeiden und regelmäßiges Informieren über die Wetterentwicklung unverzichtbar. 
    • Stufe 4: Amtliche Warnung vor extremen Unwetter (Dunkelrot). Bei der Höchststufe besteht Lebensgefahr. Große Flächen drohen zerstört zu werden. Hier sollte man unbedingt die Wettersituation verfolgen, auf ungewöhnliche Maßnahmen gefasst sein und sich an die Anweisungen der örtlichen Behörden halten. 

Neben den vier Warnstufen gibt es eine Vorwarnstufe. Diese wird schraffiert gekennzeichnet und dann eingesetzt, wenn ein Unwetter vorhersehbar ist, jedoch noch nicht feststeht, wo, wann und wie stark es sich ausbreiten wird. Lila bzw. Violett signalisiert erhöhte Hitze- oder UV-Warnung. Zu erwarten sind eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, annähernde Windstille und intensive Sonneneinstrahlung. Grün bedeutet: Alles ist in Ordnung, es geht keine Gefahr vom Wetter aus. Jedes Wetterereignis kann in diese Abstufung eingeordnet werden. 

Gewitter werden in die Warnstufen 1 bis 4 eingeteilt: 

    • Stufe 1 (Gewitter): elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen
    • Stufe 2 (Starkes Gewitter): in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen, Starkregen oder Hagel
    • Stufe 3 (Schwere Gewitter): mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr
    • Stufe 4 (Extreme Gewitter): mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr

Noch mehr Informationen zu den Warnungen bei bestimmten Wetterereignissen findest du in unserem separaten Artikel.