Um auf mangelnde Sicherheit im Straßenverkehr, von der besonders Kinder betroffen sind, aufmerksam zu machen, finden ab Ende April bayernweit Fahrraddemos statt.
Am letzten April- und am ersten Maiwochenende finden unter dem Motto „Straßen sind für alle da!“ deutschland- und bayernweit Kinderfahrraddemos statt, wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club in einer Pressemitteilung berichtet. Der ADFC ist Partner des Kidical Mass Aktionsbündnisses und organisiert vor Ort viele Aktionen mit.
Von Aschaffenburg bis Immenstadt gibt es an den kommenden beiden Wochenenden zahlreiche bunte Familien-Fahrraddemos im Freistaat. Die Forderung: Ein kindgerechtes Verkehrssystem, in dem sich Kinder und Jugendliche sicher und selbstständig zu Fuß und mit dem Fahrrad bewegen können. Ein wichtiger Baustein dazu sind sogenannte Schulstraßen.
Im Rahmen von Schulstraßen werden Straßen oder Straßenabschnitte im Umfeld von Schulen dauerhaft oder temporär zu Schulbeginn und Schulende für Kinder geöffnet. Die Verkehrsberuhigung geht für den Autoverkehr mit einer dauerhaften oder temporären Sperrung einher. Wird eine Straße temporär für Kinder geöffnet, können außerhalb dieser Zeiten alle Verkehrsteilnehmenden diese Straßen nutzen.
Das Ziel von Schulstraßen ist, die Verkehrssicherheit von Schüler*innen zu erhöhen, indem das Verkehrsaufkommen vor Schulen zu Schulbeginn und -ende durch sogenannte Elterntaxis minimiert wird. Für deren Einrichtung vor bayerischen Schulen setzt sich der ADFC Bayern seit einem entsprechenden Beschluss seiner Landesversammlung im vergangenen Jahr ein. Auch das Kidical Mass Aktionsbündnis fordert Schulstraßen in ganz Deutschland.
In Bayern verunglücken laut statistischem Bundesamt im Bundesländervergleich überdurchschnittlich viele Kinder mit dem Fahrrad. Sichere Radinfrastruktur wirkt dem entgegen. Martina Wermuth, Vorstand für Familien, Mobilität und Schulwegsicherheit beim ADFC Bayern, sagt:
„Schulstraßen bewirken, dass Kinder sicher und eigenständig mit dem Fahrrad zur Schule und wieder nach Hause kommen. Sie sind die Lösung für das Problem der Elterntaxis, fördern die Selbstständigkeit und beugen Bewegungsmangel vor. Dafür setzen wir uns ein.“
Schulstraßen haben sich international sehr gut bewährt, z.B. in London, Paris und Wien. Deutschlandweit wurden sie mehrfach erprobt. Das Land Nordrhein-Westphalen erleichtert Kommunen mit einem Erlass bereits die Einrichtung von Schulstraßen. Auch in Bayern wurden bereits in mehreren Kommunen erfolgreich temporäre als auch dauerhafte Schulstraßen eingerichtet.