Telefonbetrüger in Unterfranken haben am Mittwoch mittels Schockanrufen in gleich drei Fällen Tausende Euro von ihren Opfern ergaunert. Die Polizei sucht nach Zeugen.
Am Mittwoch (23. Oktober 2024) hatten Betrüger in Unterfranken in gleich drei verschiedenen Fällen mit einer "perfiden Masche" Erfolg, wie das Polizeipräsidium Unterfranken berichtet. Sie nutzten Schockanrufe, um Menschen um ihre Ersparnisse zu bringen. Betroffen waren Würzburg und der Landkreis Rhön-Grabfeld.
Die Kriminalpolizei Würzburg leitet als Zentralstelle die Ermittlungen und hofft dabei auf Hinweise aus der Bevölkerung. Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt zudem erneut eindringlich vor solchen Betrugsmaschen.
Frau bricht wegen Schockanruf nach Würzburg auf - Wertsachen im vierstelligen Bereich weg
Eine Bewohnerin aus Lauda-Königshofen (Baden-Württemberg) fiel zur Mittagszeit den gut organisierten Betrügern zum Opfer. Sie wurde dazu gebracht, nach Würzburg zu reisen, um dort einem angeblichen Polizeibeamten Bargeld und Schmuck zu überreichen. Vorgetäuscht wurde, dass ein Familienmitglied einen tödlichen Unfall verursacht habe und zur Abwendung einer Haft das Geld sowie der Schmuck hinterlegt werden müssten, so die Polizei. Die Übergabe der Wertsachen im vierstelligen Bereich fand nach bisherigen Erkenntnissen um 13.30 Uhr statt. Der Mann, der die Übergabe abwickelte, wird als etwa 170 Zentimeter groß, mit schwarzem Haar und Dreitagebart beschrieben, heißt es weiter.
Auch bei einer älteren Dame aus Heidingsfeld bei Würzburg wurde diese perfide Methode angewendet. In diesem Fall ging ein Mann gegen 11.30 Uhr in ein Mehrfamilienhaus in der Bürgermeister-Otto-Straße, um einen mittleren fünfstelligen Betrag abzuholen. Das Geld befand sich demnach in einer auffällig bunten Stofftasche. Der Mann wird beschrieben als 190 Zentimeter groß, athletisch und dunkel gekleidet. Zudem hatte er dunkle, an der Seite sehr kurze Haare, einen kurz getrimmten Bart und eine Umhängetasche. Zeugen schätzen den Mann als türkischstämmig ein.
In einem dreisten Versuch, die ältere Dame ein weiteres Mal zu täuschen, kehrte der gleiche Täter gegen 15.50 Uhr an den Tatort zurück, um erneut Bargeld zu erbeuten. "Glücklicherweise hatte die Seniorin zu dem Zeitpunkt Besuch, sodass der Mann verschreckt geflüchtet ist", teilt die Polizei mit.
Frau verliert in der Rhön fünfstelligen Geldbetrag - Übergabe auffällig
Ein weiterer Betrugsfall ereignete sich in Bad Neustadt an der Saale in der Rhön, wobei die gleiche Vorgehensweise genutzt wurde, führt die Polizei fort. Eine 53 Jahre alte Frau wurde durch einen Schockanruf dazu gebracht, einen niedrigen fünfstelligen Geldbetrag an einen bislang unbekannten Mann zu übergeben. Diese Übergabe fand zwischen 16 und 16.30 Uhr auf dem Parkplatz eines McDonald's in der Industriestraße statt. Besonders auffällig könnte für Beobachter gewesen sein, dass das Geld unverpackt und somit sofort als solches erkennbar übergeben wurde.
Der Mann wird als etwa 30 Jahre alt, 160 bis 170 Zentimeter groß und korpulent beschrieben, mit kurzen schwarzen Haaren, einer Brille mit dünnem Gestell. Er war gekleidet in eine schwarze Hose, eine schwarze Weste und darunter ein weißes T-Shirt. Sobald sie den Betrug bemerkten, alarmierten die Betroffenen die Polizei. Die zentralen Ermittlungen wurden mittlerweile von der Kriminalpolizei Würzburg übernommen.
Mit 53 Jahren sollte man etwas schlauer sein.