Vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen im Fast-Food-Sektor ist die Lage angespannt: Der Arbeitgeberverband zeigt sich ernüchtert, die Gewerkschaft droht mit Streiks. Wo Verbraucher mit Einschränkungen rechnen müssen.
"Es ist höchste Zeit, vom Mindestlohn-Image wegzukommen", sagt Freddy Adjan. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft "Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)". Die "NGG" fordert höhere Löhne für Beschäftigte in Fast-Food-Ketten, wie "McDonalds", "Burger King" & Co.
12 Euro, statt den Mindestlohn von 9,35 Euro werden als "armutsfeste Löhne" verlangt. Grund für die Forderung ist die bevorstehende dritte Runde in Tarifverhandlungen zwischen der "NGG" und dem "Bundesverband der Systemgastronomie (BdS)". Diese finden am Donnerstag (13. Februar 2020) und Freitag (14.) in Stuttgart statt.
Im Vorfeld sind Warnstreiks im Gespräch. Die "NGG Oberfranken" ruft aktuell zu Protestaktionen auf. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, sind folgende Standorte sind davon betroffen:
Kreis Bayreuth
Kreis Kulmbach
Kreis Bamberg
Kreis Coburg
Kreis Hof
Kreis Wunsiedel
In Unterfranken hat die Gewerkschaft bereits am Montag (10. Februar 2020) ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. Vor einer Würzburger Filiale der Fast-Food-Kette "Nordsee" wurde demonstriert. Bewusst habe man sich auf wenige Aktionen beschränkt, sagte ein Sprecher des unterfränkischen "NGG"-Ablegers zu inFranken.de. Je nachdem, wie die Verhandlungen ausgehen, werde man die Aktionen in Zukunft verstärken, betonte er. Im Vergleich zu oberfränkischen Standorten von Fast-Food-Ketten seien in Unterfranken bis Donnerstag keine Streiks geplant.
Die Fast-Food-Branche beschäftigt in Deutschland circa 120.000 Menschen in rund 3000 Restaurants und ähnlichen gastronomischen Betrieben. Der "BdS" betont, dass der Verband die Verantwortung gegenüber den Tausenden Beschäftigten "sehr ernst" nehme.