• Warum Frauenmuseen?
  • International: Das Fürther Museum Frauenkultur
  • Die aktuelle Ausstellung "Geburtskulturen"

Am 8. März wird jedes Jahr der Internationale Frauentag begangen und das schon seit über 100 Jahren. Obwohl sich in einigen Ländern schon viel verändert hat: Echte Geschlechtergleichheit gibt es nach wie vor weltweit nicht. So findest du Frauengeschichte und Frauenkultur leider auch wenig in Museen. Die ersten Frauenmuseen entstanden als Antwort darauf in den 1950er Jahren in den USA, in Europa ab den 1980er Jahren. In Deutschland gibt es derzeit Frauenmuseen in Berlin, Bonn, Wiesbaden, Bremen und Fürth. Wir stellen dir das erste Frauenmuseum Bayerns vor.

Was zeigt das Frauenmuseum?

Museen sollen Geschichte und Kunst bewahren, unterhalten, Forschung und Lernen fördern. Die Entscheidung, was bewahrt werden soll und nach welchen Kriterien geforscht wird, wurde über viele Jahrhunderte von Männern getroffen. Frauen sind daher in vielen Museen als aktiv Handelnde nicht zu sehen. Frauenmuseen stellen dagegen Frauengeschichte, Frauenkultur, Wissenschaftlerinnen oder Künstlerinnen in den Mittelpunkt.

So auch das Museum Frauenkultur Regional – International. Du findest es im Marstall des Burgfarrnbacher Schlosses in Fürth. Es wird vom Nürnberger Verein "Frauen in der Einen Welt - Zentrum für interkulturelle Frauenalltagsforschung und internationalen Austausch e.V." (FidEW) in Kooperation mit der Stadt Fürth getragen. 2003 begann es als mobiles Museum und fand 2006 seinen festen Standort in Fürth. Das Museum stellt Leben und Alltag von Frauen im Vergleich verschiedener Kulturen vor.

Die wechselnden Ausstellungen beziehen Forschungsergebnisse aus Geschichte, Völkerkunde und Soziologie ein. Zu den Ausstellungen gibt es jeweils Begleitprogramme mit Vorträgen, Diskussionen, Filmen oder Workshops.

  • Adresse: Museum Frauenkultur Regional – International, Schlosshof 23, Marstall des Burgfarrnbacher Schlosses, 90768 Fürth
  • Öffnungszeiten: Mai, Juni, Juli, September: Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. August, Oktober nur am Sonntag von 11 bis 17 Uhr
  • Führungen: Mai bis Oktober jeden Sonntag um 15 Uhr
  • Das Museum ist barrierefrei.
  • Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

Eine Ausstellung über Gebären und geboren werden

Die aktuelle Ausstellung im Frauenmuseum Fürth heißt "GEBURTSKULTUREN. Gebären und Geboren werden". Ab 6. Mai 2023 kannst du sie sehen.

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Die Umstände von Schwangerschaft und Geburt prägen unser aller Leben. Dennoch ist das Thema Geburt nicht besonders präsent in der Öffentlichkeit. Geburtskultur meint: Wie geht eine Gesellschaft mit Geburten um?

Hausgeburt? Krankenhaus? Kaiserschnitt? Hebammen? Bräuche und Rituale? Mutterkult? Reproduktionsmedizin? Medizinische, politische, geschichtliche, kulturelle und philosophische Aspekte spielen eine Rolle beim Thema Geburt. In der Ausstellung wirst du dazu sicher vieles entdecken und mehr erfahren, als du erwartest.

Die Zukunft des Museums ist derzeit noch ungewiss

Das Frauenmuseum ist bisher im historischen Marstall des Burgfarrnbacher Schlosses untergebracht. Doch die Stadt Fürth hat den Marstall verkauft. Bis Ende 2023 darf das einzige bayrische Frauenmuseum noch dort bleiben. Wo es danach unterkommt, ist bislang noch ungewiss.

Susanne Auer vom Vorstand "Frauen in der einen Welt" gab uns dazu Auskunft: "Wir sind mit der Stadt Fürth in enger Abstimmung bezüglich einer neuen Bleibe und hoffen auf konkrete Infos in den nächsten Wochen. Deshalb blicken wir grundsätzlich optimistisch in die Zukunft, unsere Arbeit werden wir in jedem Fall fortsetzen."

Der Trägerverein "Frauen in der Einen Welt - Zentrum für interkulturelle Frauenalltagsforschung und internationalen Austausch e.V" existiert seit 1989. Vereinsziel ist die interkulturelle Verständigung und internationale Kooperation von Frauen. Das Museum Frauenkultur wird vom Verein mit viel ehrenamtlichem Engagement getragen. Wenn du das Frauenmuseum in Fürth unterstützen möchtest, kannst du Fördermitglied des Trägervereins werden. 

Fazit

Frauenmuseen wollen Frauengeschichte, Frauenkultur und Frauenleben sichtbar machen und für deren Anerkennung sorgen. Das erste bayrische Frauenmuseum in Fürth bietet dir die Möglichkeit, wechselnde Ausstellungen dazu zu sehen. Um mehr zu erfahren, kannst du auch an einer Führung teilnehmen. Außerdem kannst du Vorträge, Filme, Workshops oder Podiumsdiskussionen besuchen. Die aktuelle Ausstellung zu "Geburtskultur" bietet dir verschiedene, auch interkulturelle, Sichtweisen an. Da das Thema Geburt uns alle betrifft, ist ein Besuch der Ausstellung nicht nur für Frauen interessant.

Übrigens: Noch in einem weiteren fränkischen Museum kannst du Einblicke in weiblichen Alltag und Lebensgeschichten von Frauen bekommen: Das Malerwinkelhaus Marktbreit zeigt eine Dauerausstellung "Frauen-Zimmer".

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