Wummern und wachsende Wände

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Auch südlich der Piastenbrücke haben die Schutzwände das Stadtbild bereits verändert.
Auch südlich der Piastenbrücke haben die Schutzwände das Stadtbild bereits verändert.

Nicht alle Schutzwände, die der Streckenausbau mit sich bringt, sind sichtbar. Am Bahnhof Forchheim entsteht gerade eine Bohrpfahlwand.

Die Anwohner der Jean-Paul Straße schrieben Ende Mai einen Brandbrief an die Stadt, an das Landratsamt, an die Medien und an die Politiker der Region: Zwischen Null und drei Uhr werde auf der Bahntrasse gearbeitet, die Bewohner würden aus dem Schlaf gerissen.
Das Eisenbahnbundesamt sei doch "zur Einhaltung der gesetzlichen Lärmwerte verpflichtet", sagt Otwin Schneider, ein Sprecher der Bürgerinitiative Forchheim Nord. "Warum werden die gesetzlichen Grenzwerte nachts nicht eingehalten? Warum wurden in unserem Abschnitt die betroffenen Anwohner nicht in angemessener Zeit vor einem Arbeitseinsatz informiert?" Antworten von den Behörden und aus der Politik habe er noch keine, sagte Schneider am Anfang der Woche.
Momentan herrscht Ruhe in der Jean-Paul-Straße. Nicht aber für die Anwohner rund um das Bahnhofsgebäude. Zwischen 7 und 18 Uhr sei mit "Klappern und Rumpeln" zu rechnen, sagt DB-Sprecher Frank Kniestedt. Die wummernden Geräusche werden von einer Maschine verursacht, die nördlich des Bahnhofsgebäudes steht und Bohrpfähle in den Boden rammt. "Das Bahnhofs-Gebäude muss statisch abgefangen werden", erklärt Kniestedt.
Daher werde in den nächsten 14 Tagen eine "überschnittene Bohrpfahlwand" gebaut. Sie ragt acht Meter tief in die Erde. Die Pfähle, die im Boden versenkt werden müssen, sind im Durchmesser einen Meter dick.