Der Landschaftspflegeverband, der Landkreis Forchheim und der Markt Gößweinstein bewahrten die Wichsensteiner Tanzlinde vor dem Zusammenbruch.
"Das war allerhöchste Eisenbahn, sonst wäre sie heuer noch zusammengebrochen." Dies betonte Landschaftsgärtnermeister Rainer Wiedow aus Gößweinstein bei einem Ortstermin mit Bürgern und Behördenvertretern an der denkmalgeschützten und kulturhistorisch bedeutsamen Tanzlinde in der Ortsmitte von Wichsenstein.
Experten haben einmal geschätzt, dass das zweite Wichsensteiner Wahrzeichen neben dem Wichsenstein etwa 500 Jahre alt ist - oder sogar noch viel älter. Wie alt die riesige Linde ist, die in Wichsenstein auch "Wirtslinde" genannt wird, weil um die Linde herum auch die Kirchweih und andere Dorffeste wie eben das Tanzlindenfest gefeiert wurden, kann niemand genau sagen.
Das alte Stützgerüst der Tanzlinde war marode, ebenso wie die Mauer außenherum. Darauf hat einer der Eigentümer, Joachim Roppelt, seit Jahren bei jeder sich bietenden Gelegenheit immer wieder hingewiesen.
Eggolsheims Bürgermeister Claus Schwarzmann lobte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands die gute Kooperation aller Beteiligten und betonte die große kulturhistorische Bedeutung der Wichsensteiner Tanzlinde.
"Tolles Gemeinschaftsprojekt"
Gößweinsteins Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) sprach ebenfalls von einem "tollen Gemeinschaftsprojekt" und kündigte an, dass man die Dorferneuerung am Platz um die Linde weiter vorantreiben werde, nachdem Roppelt darum gebeten hatte, dranzubleiben. Außerdem wünschte sich Roppelt nun noch eine geschichtliche Erklärtafel vor der Tanzlinde, da er immer wieder von vielen Wanderern gefragt werde, was es mit dem imposanten Baum auf sich habe.
Landrat Hermann Ulm (CSU) regte an, die Tafel über das von Anton Eckert betreute "Kulturerlebnis Fränkische Schweiz" anfertigen zu lassen. Ulm sprach ebenfalls von einer "tollen und vorbildlichen Geschichte".
Frieder Öhme, Geschäftsführer des Bundes Naturschutz und Zweiter Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes, freute sich ebenfalls wie der weitere Grundbesitzer Reinhard Seiler darüber, dass die Tanzlinde gerettet werden konnte.