Weißenoher sorgen sich wegen Krematorium in Igensdorf

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Eine neue Hopfenhalle wurde oberhalb der Grundschule am Ortsende Igensdorf Richtung Stöckach gebaut. Im oberen Bereich wurden die beschädigten Feldwege bereits ausgebessert. Foto: Petra Malbrich
Eine neue Hopfenhalle wurde oberhalb der Grundschule am Ortsende Igensdorf Richtung Stöckach gebaut.  Im oberen Bereich wurden die beschädigten Feldwege bereits ausgebessert. Foto: Petra Malbrich

In Weißenohe hat sich eine Interessensgemeinschaft gegen das Krematorium Igensdorf gegründet. Sie erhielt in der Bürgerversammlung in Stöckach Rederecht.

Das Thema Krematorium in Igensdorf schlägt Wellen. Nicht nur in Igensdorf. In der Nachbargemeinde Weißenohe hat sich eine Interessensgemeinschaft (IG) gegen das Krematorium gegründet. Sie meldete im Rathaus ihr Kommen zur Bürgerversammlung an. Bürger aus anderen Gemeinden haben zwar kein Rederecht, doch Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) ließ die Stöckacher Bürger entscheiden. Und sie entschieden, die Argumente gegen ein Krematorium von der Interessensgemeinschaft hören zu wollen.

Ludwig Haas ist einer der Gründer der IG, die aus neun Bürgern besteht. Ihre Gründe gegen ein Krematorium haben sie auf einem Faltblatt festgehalten. Am Samstag, 2. Dezember, findet dazu um 18 Uhr auch eine Informationsveranstaltung im Pfarrheim in Weißenohe statt. Die Tallage und Studien über Schadstoffausstöße waren Inhalt des sachlichen Vortrags. Immer mehr Menschen sind fettleibig. Wenn diese Menschen verbrannt würden, sei es laut einem Magazin-Bericht in der Vergangenheit schon vorgekommen, dass der Schlot gebrannt hatte. Die Filteranlage müsste umgehen werden, eine Art Bypass müsste in dem Fall angeschaltet werden.

Welche Schwermetalle kommen trotz Filteranlagen heraus und was sickert in den Boden und ins Wasser? Stöckacher Bürger selbst brachten damit die bisherigen Assoziationen mit Igensdorf in Verbindung. Igensdorf stehe für die Kirschblüte, für saubere Luft, für Bioanbau. Igensdorf ist eines der Tore zur Fränkischen Schweiz und Teil des Naturparks Fränkische Schweiz. Würde Igensdorf dann mit dem Wort Krematorium identifiziert werden?

Der Rauch, so fürchten die Weißenoher, würde aufgrund der Tallage ganz sicher nach Weißenohe ins Lillachtal ziehen. Eine Weißenoherin aus der IG merkte an, dass man nicht in Weißenohe auf einer Bank sitzen wolle und dann mit Blick auf das Krematorium immer daran denken würde, ob hier gerade zwölf Leute verbrannt würden.

So fiel auch das Abstimmungsergebnis anders aus als in den anderen Bürgerversammlungen der Marktgemeinde Igensdorf: Von den 85 Bürgern, die ins Vereinsheim des FC Stöckach gekommen waren, sprachen sich nur vier Bürger für ein Krematorium aus. 44 Bürger lehnten ein Krematorium ab, die anderen enthielten sich.


Thema Lindelberghalle

In welche Richtung geht es mit der Sanierung der Lindelberghalle? Das war das andere Thema, über das sich die Bürger in Stöckach sorgten. Bleibt es die Kulturhalle oder wird es eine Art Mehrzweckhalle oder eine Veranstaltungshalle? Die Sorge der Bürger galt dem dann vermehrten Lärm und der Parkplätze.

Schon an den Kirchweihtagen beklagen sich Stöckacher über zu viel Lärm, dass Grünflächen und selbst das Wohngebiet zugeparkt würde und auch an die Gartenzäune der Anwohner uriniert würde. Die vorhandenen Parkplätze könnten doch ausbeleuchtet werden, lautete eine Anregung. Und wenn der Wirt die Halle auch für eigene Veranstaltungen vermieten könnte, müsste eine Hallenverordnung regeln, dass der Verpächter dann auch für mögliche Schäden aufkommen müsse.

Über die Nutzung wurde im Gemeinderat noch nicht diskutiert. Fest steht jedenfalls, dass die bisherigen Veranstaltungen auch weiterhin in der Lindelberghalle stattfinden, informierte Bürgermeister Wolfgang Rast.


Eine Hopfenhalle

Oberhalb der Grundschule wurde eine Hopfenhalle errichtet. Dazu befuhr auch der Schwerlastverkehr den Schotterweg, der nun zusätzlich witterungsbedingt entsprechend ramponiert aussieht. Wird der Weg wieder repariert? Die Diskussion verlief in die Richtung, dass die Landwirte anmerkten, sie dürfen wohl ihre eigenen Wege, die sie für die Flurbereinigung abgetreten hatten, nicht mehr befahren. Ob diese Wege nur noch für die Hundebesitzer seien? Jedenfalls wurde zugesichert, dass der Feldweg wieder in Ordnung gebracht wird.