Seit das Dach in der Schule dicht ist, hat die Geruchsbelästigung nachgelassen. Aber das Rätsel der Ausdunstung ist nicht wirklich geklärt.
Die Schule in
Burk hatte lange Zeit zwei Probleme: Durch das Dach regnete es in die Pausenhalle; außerdem fühlten sich Schüler und Lehrer von einem Schimmel-Geruch belästigt, von dem niemand sagen konnte, woher er kam. Das Forchheimer Bauamt ließ 2007 und dann nochmal 2010 Messungen durchführen, doch konnten in der Luft keine Schadstoffe entdeckt werden.
Mittlerweile ist Rektorin Ulla Schuster mit dem Zustand der Schule zumindest "teilweise" zufrieden. "Das Dach ist saniert, der Boden nicht." Dass es seit Sommer nicht mehr rein regnet, sei erfreulich und "auch die Geruchsentfaltung in der Aula ist nicht mehr vorhanden". Fazit aus Sicht der Schulleiterin: "Es ist besser geworden, doch in den Kellerräumen ist die Geruchsbelastung noch da."
In der Stadtratssitzung hatte Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) zuletzt das wesentliche Ergebnis der jüngsten Begutachtung auf den Punkt gebracht: "In der Schule Burk gibt es keine Hinweise auf etwas Besorgnis erregendes."
Vergleichsmessungen folgen
Der auf Gebäude-Diagnostik spezialisierte Diplomchemiker Jörg Thumulla (Anbus GmbH, Fürth), der im Sommer die Schule untersuchte, hat mittlerweile zumindest Teilerkenntnisse vorgelegt. Er sei der Ansicht, so hat er dem Forchheimer Bauamt mitgeteilt, "dass die Geruchsbelästigung nach dem Abdichten des Flachdaches merklich zurückgegangen ist". Der Chemiker schlägt vor, "die kalte Jahreszeit abzuwarten". So könnten feuchte Stellen durch die geringe Luftfeuchtigkeit weiter trockenen. Im Frühjahr, so Thumulla, sollten dann "Vergleichsmessungen durchgeführt werden".
Für Schulleiterin Ulla Schuster ist an dem Thumulla-Gutachten entscheidend, dass es "keine akuten gesundheitlichen Gefährdungen" für die 85 Schüler in Burk feststellt. Lästig sei der Geruch in den Kellerräumen natürlich dennoch. "Mittelfristig", sagt Ulla Schuster, werde das Problem auf jeden Fall durch die Grundsanierung der Schule gelöst.
Ob bis dahin der Schimmelgeruch aus dem Keller rauszubringen ist? Am Dienstag wird Gutachter Jörg Thumulla in den Umweltausschuss kommen und sich den Fragen der Stadträte zu dem Thema stellen. Einer, der mit Sicherheit nachfragen wird, ist FW-Stadtrat Ludwig Preusch. Er hat einen "Antrag zur Schadstoffbelastung der Schule Burk" gestellt. Darin bezieht er sich auf die "Chloranisole", die Thumulla in der Schule gefunden habe. Chloranisole alleine seien zwar nicht sonderlich gesundheitsschädlich, allerdings stark geruchsbelästigend", schreibt der FW-Stadtrat in seinem Antrag. Was ihn aber besonders umtreibt: Besagte chemische Stoffgruppe trete häufig als Abbauprodukt von Hölzern auf, die mit PCP (Pentachlorphenol) behandelt worden seien. Als Holzschutzmittel sei PCP seit 1989 verboten, betont Preusch. Er befürchtet, ausdampfendes PCP könnte in der Schule mit im Spiel sein. Dieser Stoff sei "äußerst problematisch". Daher seien möglicherweise weitere Maßnahmen der Bauverwaltung angesagt, um der "Fürsorgepflicht" gegenüber Schülern und Personal nachzukommen.