Liegt es am Berufsverkehr oder an der umgeleiteten Verkehrsführung? Die A73 hält morgens zwischen Forchheim-Süd und Erlangen immer wieder Pendler auf. An den Bauarbeiten der Trubbachbrücke soll das aber nicht liegen.
Jeden Morgen, wenn zur vollen Stunde und um halb die Verkehrs-Jingle im Radio ertönt, hofft der Pendler: "Bitte kein Stau." In den vergangenen Wochen konnte man den Eindruck gewinnen, dass sich der Verkehr auf der A73 zwischen Forchheim-Nord und Ausfahrt Süd noch öfter staut. Behindert die Verkehrsführung an der Trubbach-Baustelle das Vorankommen? "Nein", sagt Reinhard Jöbstel von der Autobahndirektion Nordbayern und macht den klassischen Berufsverkehr dafür verantwortlich: "Morgens geht es in Richtung Erlangen langsamer. Wenn Feierabend ist, dann eben in die andere. Das war auf der Strecke schon immer so", sagt er.
Zur Sicherheit lieber langsamer 48 000 Fahrzeuge passieren den betroffenen Streckenabschnitt täglich: "Mir wäre es lieber, die würden nicht so schnell fahren", sagt Jöbstel, denn "das ist ja auch nicht ungefährlich". Mittlerweile wurde innerhalb der Baustellenführung auf Tempo 60 beschränkt. Wie von uns berichtet, wird die Trubbachbrücke im Zuge der geplanten Lärmschutzvorkehrungen in Forchheim erneuert. Seit Anfang April fahren die Autos über die westliche Fahrbahnseite, weil erst die eine, und im nächsten Jahr die zweite Brückenhälfte abgebrochen wird. In jede Fahrtrichtung sind zwei Fahrstreifen ausgewiesen, so dass selbst zu den Stoßzeiten selten der Verkehr wirklich still steht.
Bis zum Triathlon fertig Der erste Abbruch fand in den Tagen nach Ostern statt. Heute ist keine Spur von der Brückenhälfte zu sehen - ausschließlich alte Überreste der Betonpfähle ragen noch versteckt aus dem Flussbett, das vorläufig für die Bauarbeiten aufgeschüttet wurde. Wer in diesen Tagen über die A73 fährt, kann von oben das Arbeitsgerät sehen. Ein Bohrer, 26 Meter hoch, 130 Tonnen schwer, ragt in die Lüfte. 14 Meter tiefe Löcher werden mit diesem Gefährt aus dem Boden gehoben. Einen Erdhügel dahinter findet man bereits die Sockel für die neue Brücke. Einige Tage im Zeitverzug sind sie auf der Baustelle, "ansonsten läuft alles wie geplant": Bis Ende Juni müssen die Bauarbeiten auf der Flussseite beendet sein, dann soll hier ein Triathlon stattfinden.
"Ich hoffe sehr, dass wir hier ohne Unfall rauskommen", sagt Jöbstel. Kein Verkehrsunfall auf der Brücke, kein Arbeitsunfall unten drunter. "Es wird immer wieder unterschätzt, wie es ist, mit Wasser, an einem Fluss zu arbeiten", sagt er. Unterschätzt werde auch das Tempo bei Autobahnbaustellen: "60 ist schon echt zügig", sagt der Bauführer: Wenn man sich nicht von dem gigantischen Bohrer ablenken lasse und kein Unfall passiert, komme man als Pendler wie gewohnt durch den Berufsverkehr.