Die Gemeinde Weißenohe ließ Bäume fällen. Der Landesbund für Vogelschutz beklagt den Verlust des grünen Bandes entlang der Lillach.
Erschüttert zeigte sich Helmut Schmitt, Vorsitzender der Kreisgruppe Forchheim des Landesbund für Vogelschutz über einen Kahlschlag, den die Gemeinde Weißenohe am Festplatz angerichtet hatte. Mehr als 50 Bäume wurden auf einer Länge von hundert Metern komplett abgesägt, darunter über 100 Jahre alte Bäume mit einem Durchmesser von fast einem Meter. Anwohner hatten sich nach Darstellung des Landesbund für Vogelschutz an diese Institution gewandt.
Dieses grüne Band erstreckte sich teilweise direkt entlang der Lillach und war eine Oase in Weißenohe, klagt Helmut Schmitt. Wo einst eine Idylle mit Vogelgezwitscher und über 35 Meter hohen Bäume mit dichten Hecken war, herrsche nun gähnende Leere. Die Anwohner seien laut Schmitt enttäuscht und wütend. Er hat daher Bürgermeister Rudolf Braun zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Der zeigt sich entspannt.
"Im Grunde hätten die Bäume bereits im vergangenen Jahr gefällt werden sollen. Die Bäume seien einfach zu hoch geworden, teilweise seien sie morsch gewesen. Herab fallende Äste bedrohten die Passanten. "Wir mussten handeln", erklärt Rudolf Braun, der die Aktion mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt abgesprochen haben will.
Die habe grünes Licht gegeben. Alles habe seine Ordnung beteuert Braun, der auch die Hecken auf der gesamten Länge vollständig niedermähen ließ.
Zum Unwillen der Naturschützer. Selbstverständlich müsse auch eine Gemeinde der Verkehrssicherungspflicht nachkommen und müsse Bäume, die eine Gefährdung darstellen zurückschneiden, beziehungsweise im äußersten Fall auch roden.
Die nun gefällten Bäume, respektive das, was von ihnen noch übrig geblieben ist, zeigten keinerlei optische Spuren von Schädigung oder Pilzbefall, finden die Vogelschützer, die sich um Nistplätze für die Vögel betrogen fühlen. Nun liegen die Stämme, zurechtgesägt, zur Abholung für die Selbstwerber bereit.
JH