Rund ums Walberla stellen sich die Höfe beim Tag der offenen Brennereien vor. Es ist eine Leistungsschau der Heimatliebe.
Die Gemeinde Gosberg ist dank ihrer Anbindung an die Bahn neben Pretzfeld ein geradezu idealer Ausgangspunkt für eine Tour beim "Tag der offenen Brennereien". Den hat jetzt der Tourismusverein "Rund ums Walberla" ausgerichtet.
Aber nicht nur mit der Bahn, sondern auch mit dem Privatauto sind viele Besucher in die Fränkische Schweiz gereist. Den Nummernschildern zufolge kamen sie vor allem aus der Metropolregion Nürnberg.
Das Wetter wollte nicht so recht passen zu einem tollen Tag unter freiem Himmel. Nachmittags gab es für eine ganze Weile Dauerregen und vermieste wahrscheinlich vielen Wanderfreunden die Lust daran, von Hof zu Hof zu ziehen.
In der Scheune steigt die Laune Mitten im Zentrum Gosbergs liegt die Edelbrennerei Heilmann. Eine malerische Kürbisfamilie begrüßte am Hofeingang die Besucher und verwies auf die breite Palette von Naturprodukten, die der Hofladen anbietet.
Geduldig standen die Besucher an für einen deftigen fränkischen Mittagstisch mit Kloß und Schäufala. Nebenan freute sich Ute aus Pegnitz auf Kaffee und fränkische Küchla.
Auf der gegenüberliegenden Seite lauerten an der lange Theke viele geistige Versuchungen. Wem es draußen zu unfreundlich war, der verkrümelte sich eben in die Scheune. Zur Musik von Alleinunterhalter Christian Schmitt stieg auch langsam, aber sicher die Laune.
Richard Saffer aus Schlaifhausen zog derweil im Hof seine Kreise: Hund Purzel auf dem rechten Arm, links eine fränkische Bratwurst. "Ich komme jedes Jahr hierher, alles ist bestens organisiert", sagt er.
25 Hilfskräfte hatten alle Hände voll zu tun, berichtete Besitzer Hans Heilmann später. Dies bereite ihm im Vorfeld schon einmal eine schlaflose Nacht. Der Regen hat Heilmann dieses Mal natürlich nicht gefallen. Aber selbst an einem verregneten Tag gewinne man trotzdem auch langfristig Kunden für die übrigen Naturprodukte des Hofs. Es dreht sich bei Heilmann also beim "Tag der offenen Brauereien" keineswegs alles nur um alkoholische Getränke. Diese Einschätzung trifft auf alle 15 Höfe zu, die beim "Tag der offenen Tür" teilgenommen haben.
Die Höfe liegen zwischen Gosberg, Weingarts, Thuisbrunn und Pretzfeld. In Orten wie Weingarts, Mittelehrenbach, Schlaifhausen, Dietzhof oder Leutenbach.
Vor elf Jahren hat Ernst Jürgen Dahlmann, der damals Vorsitzender des Tourismusvereins "Rund ums Walberla" gewesen ist, den Impuls zum "Tage der offenen Brennereien" gegeben. Ganz genau genommen sind unter den Brennereien auch drei Brauereien. Eine davon, der Nikl-Bräu, befindet sich in Pretzfeld. "Trotz des ungünstigen Wetters war dieser Tag wieder ein Hammer", zieht Besitzer Mike Schmitt zufriedene Bilanz.
"Wir haben letzte Woche sieben neue Biere, erstmals im Holzfass, abgefüllt. Das kam gut an", sagt er und deutete damit einmal mehr seine Innovationsfreudigkeit einer jungen Brauerei an.
Manche Höfe haben schlicht aufgebaut auf die Erfahrungen der letzten Jahre. Das Angebot wird immer reicher und ausgefeilter. Der "Tag der offenen Brauereien" ist damit ein echter Gewinn für die gesamte ländliche Region.