Straße in Buckenreuth existiert nur auf dem Plan

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Die provisorische Zufahrt in Buckenreuth soll durch eine Erschließungsstraße ersetzt werden. Foto: Josef Hofbauer
Die provisorische Zufahrt in Buckenreuth soll durch eine Erschließungsstraße ersetzt werden. Foto: Josef Hofbauer
Die Baufläche in Buckenreuth ist bislang im Flächennutzungsplan als Streuobstwiese eingetragen. Die Folge: Bauen verboten. Foto: Josef Hofbauer
Die Baufläche in Buckenreuth ist bislang im Flächennutzungsplan als Streuobstwiese eingetragen. Die Folge: Bauen verboten. Foto: Josef Hofbauer
 
Das neue Gebäude soll im Anschluss an das bestehende Haus (links im Bild) errichtet werden. Die Erschließungsstraße fehlt. Foto: Josef Hofbauer
Das neue Gebäude soll im Anschluss an das bestehende Haus (links im Bild) errichtet werden. Die Erschließungsstraße fehlt. Foto: Josef Hofbauer
 

In Buckenreuth soll Bauland geschaffen werden. Aber ohne entsprechende Satzung will das Landratsamt Forchheim vorerst kein Baugesuch bearbeiten. Die Stadträte von Ebermannstadt sind nun am Zug.

Ebermannstadt braucht Bauland - egal, ob in der Stadt selbst oder in den Außenorten. Deshalb sind die Mitglieder des Ebermannstadter Bauausschusses meist kompromissbereit, wenn es um Baugesuche in den Ortsteilen geht. So erteilte das Gremium auch einer Bauvoranfrage aus Buckenreuth die Zustimmung.

Nicht so das Landratsamt Forchheim: Laut Flächennutzungsplan sei das Areal "Im Steinig", auf dem das Einfamilienhaus samt Garage (oder Carport) entstehen soll, eine Streuobstwiese; als solche bedeutsam und von einer Bebauung freizuhalten. Um eine geordnete städtebauliche Entwicklung sicherzustellen, müsse erst einmal Bauland geschaffen werden.

Doch das gibt es bereits, allerdings nur auf dem Papier. Die vom Landratsamt geforderte Erschließungsstraße ist zwar in den Plänen eingezeichnet, existiert aber in der Realität nicht. Sie muss wohl hergestellt werden, damit der Bauantrag bewilligt werden kann.


Wer muss zahlen?

Und wer soll das bezahlen? "Alle, die vom neuen Bauland profitieren", findet Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) und nennt drei Flurnummern. "Das ist ungerecht", argumentiert Stadtrat Ludwig Brütting, der darauf verweist, dass auch andere Grundstückseigentümer, die bereits ihre Häuser gebaut haben, einen Vorteil von der Erschließungsstraße hätten.

Man müsse die Buckenreuther informieren, in welcher Höhe sie zur Kasse gebeten werden sollen, meinen Franz Dorn (WGM) und Heinrich Sponsel (WGO). Das wiederum gestaltet sich schwierig, weil ein Büro beauftragt werden müsste und somit Kosten entstünden. Andererseits dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass alle Anwohner des Bereiches "Im Steinig " zahlen sollen, weil einer bauen will. Das wäre dem Bauwilligen gegenüber unfair, sind sich die Räte einig. Er soll schließlich nicht als Buhmann dastehen.

Die Überlegung von Ludwig Brütting (FW), gegenüber dem Landratsamt zu signalisieren, dass eine geordnete Baulanderschließung der Stadt gewollt sei, ohne diese Absicht aber zu konkretisieren, wurde ebenfalls verworfen. Bereits bekannte Fakten sollten in den Beschluss mit aufgenommen werden, wirft Stadtrat Erwin Horn (NLE) ein. Andererseits, so Horn, müsse aber auch klargemacht werden, dass die Bürger für die Planungskosten aufkommen müssen. "Aber die Bürger müssen die Kosten kennen", ergänzt Dritter Bürgermeister Rainer Schmeußer (C SU).

Schließlich rang sich das Gremium dazu durch, die Verwaltung zu beauftragen, die Planungskosten zu ermitteln und mit den betroffenen Grundstückseigentümern eine Kostenübernahme zu vereinbaren. Dieser Beschluss wurde einstimmig gefasst.