Die Instandsetzung des fast 20 Jahre alten Pioniersteigs unumgänglich. Doch seit zwei Jahren ist nichts passiert, viele Passanten ignorieren die Sperrung.
Im November wird der Pioniersteg, errichtet 1999 von den Soldaten des Gebirgs-Pionierbattaillons 118 aus Brannenburg, 20 Jahre alt. Doch nun darf das ursprünglich auf 14 Tonnen ausgelegte massive Bauwerk aus Holz nicht mehr passiert werden.
Ein laminiertes Blatt Papier, unterzeichnet mit "Stadt Ebermannstadt" verkündet: "Brücke gesperrt". Zusätzlich versperren auf beiden Seiten der Brücke jeweils zwei waagerecht angeschraubte Bretter den Zutritt zu der Holzkonstruktion. Angebracht haben diese Sperre die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes. Das rot-weiße Flatterband, das optisch signalisieren sollte, dass diese Brücke nicht mehr betreten werden darf, ist zerrissen und liegt am Boden.
185 000 Euro für neue Brücke
Als Grund für die Sperre nannte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE), die Verkehrssicherung sei nicht (mehr) gegeben. Aus diesem Grund seien bereits 15 000 Euro als Planungskosten für eine neue Brücke in den Haushalt eingestellt. Für das nächste Jahr seien 185 000 Euro für eine neue Brücke vorgesehen.
Bereits vor zwei Jahren hatte eine Prüfung der Landesgewerbeanstalt (LGA), die das Bauwerk am Ortseingang von Forchheim kommend unter die Lupe genommen hatte, ergeben, dass Verwitterung, Frostschäden und mangelhafte Gründung eine Instandsetzung notwendig machten. Die Expertise empfahl, die vorhandenen Widerlager abzureißen und neue Lager den Erfordernissen einer neuen Brücke anzupassen. Kostenpunkt des Gutachtens: 4000 Euro.
Sperrung interessiert niemanden
Wörtlich heißt es in dem Schreiben: "Die Widerlager haben erkennbar das Ende der technischen und wirtschaftlichen Nutzungsdauer erreicht. Die für eine weitere Verwendung erforderliche Instandsetzung ist aufwändig und aus Sicht der Landesgewerbeanstalt unwirtschaftlich." Doch eine Sanierung bzw. Erneuerung des Pioniersteges wurde seither immer wieder verschoben.
Möglicherweise ein Grund, warum Radler und Hundebesitzer, die mit "Bello" oder "Lumpi" Gassi gehen, die Sperrung einfach ignorieren. "Die Brücke ist seit Jahren marode. Da gibt es keinen neuen Sachstand. Mich hat sie problemlos ausgehalten. Und meinen Hund auch", erklärt ein Passant, der gerade die Sperrung überklettert hat.
Stadtrat Klaus Neuner (CSU) bemängelte: "Das Schild mit dem Hinweis steht zwar da, aber es interessiert niemanden." Die Brücke sei frequentiert wie eh und je. Seiner Meinung nach auch deshalb, weil an der Abzweigung vom Kohlfurtweg in Richtung Pioniersteg ein Hinweis auf die Sperrung fehle. Ein Schild, das es hier gegeben habe, sei umgeknickt beziehungsweise niedergetrampelt worden.