Stadtwald bringt Ebermannstadt 30.000 Euro ein

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Eine Eiche fällt. Foto: Archiv/Josef Hofbauer
Eine Eiche fällt.  Foto: Archiv/Josef Hofbauer

Da regt sich was im Stadtwald: Der 2007 erstellte Forstwirtschaftsplan muss in Teilen neu gefasst werden. Durch eine Verringerung der bewirtschafteten Fläche können jedoch die anvisierten Zahlen nicht gehalten werden, erklärte Michael Kreppel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Scheßlitz bei der jüngsten Sitzung des Ebermannstadter Umweltausschusses.

2007 wurde im Forstwirtschaftsplan für 500 Hektar Waldfläche ein Holzeinschlag von 1600 Festmeter pro Jahr festgelegt. Allein durch den Friedwald seien jedoch 30 bis 35 Hektar Wald aus der intensiven Nutzung genommen worden. Da geplante Rückewege nicht gebaut werden konnten, weil das Wasserwirtschaftsamt sein Veto eingelegt hatte, seien zwei weitere große Flächen für eine gezielte Waldbewirtschaftung unerreichbar. Hinzu komme ein freiwilliger Landtausch im Bereich des Hummerstein, der ebenfalls zu einer Reduzierung der Fläche des Stadtwaldes führe. Gegenüber der Planung von 2007 habe sich die Fläche des Stadtwaldes um 50 bis 80 Hektar reduziert. Die Folge: Der Hiebsatz müsse um etwa 15 Prozent nach unten korrigiert werden.

Entscheidend für die Waldbewirtschaftung sei die Erreichbarkeit der Flächen. So müssten die Rückewege alle zwei bis drei Jahre frei geschnitten werden.
Zu den neuen Wegebaumaßnahmen gehöre eine Trasse auf dem Feuerstein, wo 1500 Festmeter Holz eingeschlagen werden sollen. Die Kosten für die neue Trasse bezifferte Förster Erwin Bittermann auf 10.000 Euro. Für den Wald-Umbau in Eschlipp am so genanten "Borschl" seien 6530 Euro an Ausgaben eingeplant. Dieser Summe stünden Einnahmen für den Holzverkauf von 5000 Euro und ein Staatszuschuss von 3000 Euro gegenüber.

"Der Stadtwald wird sein Gesicht verändern. Er wird jünger", prophezeite Erwin Bittermann. In der Schwedenleite und im Ramstertal seien Einnahmen aus Durchforstungsmaßnahmen von 12.000 Euro vorgesehen. Der Aufwand liege bei 4000 Euro. Weitere Verjüngungen im Restgebiet erbrächten 16.000 Euro Einnahmen bei Investitionen von 5600 Euro.

Immer mehr Grün

Bei den neuen Kulturflächen sie immer mehr Grün zu sehen. Dabei soll, wenn möglich, eine teure Einzäunung vermieden werden. Seit 2006 wurden insgesamt 42 Flächen eingezäunt. Wobei dieser Zaun keinen Schutz gegen Wildschweine biete. "Die Säue rumpeln durch, die merken noch nicht einmal, dass da ein Zaun ist", verdeutlichte Bittermann, der auf verstärkte Bejagung setzt. "Wenn die Jäger mithelfen, können wir auf eine Zäunung verzichten", erklärte er, der einen solchen Versuch in Eschlipp starten will. Zusammen mit den Feldgeschworenen und neuer Technik (GPS), sollen die Aufforstungs-Flächen markiert werden.

Einen Umbau kündigte Bittermann am Müllersberg bei Gasseldorf an. Dort soll eine Fläche von 20 Hektar "in Bestockung gebracht" werden. Charakteristisch für die Stockhieb-Bewirtschaftung seien über den Aufforstungs-Flächen stehende ältere Eichen, die so genannten Charakter-Bäume. Diese Art der Bewirtschaftung werde staatlicherseits mit 2000 Euro pro Hektar im Jahr gefördert. Und: Durch den starken Stockausschlag müsse nicht gezäunt werden, was zu einer weiteren Kosteneinsparung führe.

Durch Selbstwerber sollen 17.500 Euro aus der Waldbewirtschaftung in die Stadtkasse gespült werden. Tausend Festmeter Holz sind zum Einschlag frei gegeben. Die Ausgaben dafür liegen bei 3000 Euro. In Summe stellte Bittermann den Ausgaben von 72.000 Euro Gesamteinnahmen von 101.500 Euro gegenüber. Es bleiben also 30.000 Euro übrig, lautete die gute Nachricht für die Stadträte.

Bittermann erinnerte auch daran, dass Ebermannstadt die schönsten Waldwege im gesamten Landkreis habe. Dies sei auch ein Zeichen des guten Miteinander. Beim Herrnholzweg in Niedermirsberg beispielsweise hätten 45 Leute mitgeholfen, ihn in Stand zu setzen. "Beispielhaft", fand Bittermann. Auch Bürgermeister Franz Josef Kraus sprach von einem großartigen Einsatz. Auch von Seiten des Försters. Er möge im Interesse des Waldes und der Landschaft schalten und walten wie bisher. Deshalb lautete der Appell an Erwin Bittermann kurz und prägnant: "Weiter so."