Birkenstock sprach die Finanzierung der Grundrente an. "Die Mehrkosten für die Grundrente", erklärte Bernhard Fink, "werden aus Steuermitteln finanziert." Andreas Schwarz (SPD) warf dazu ein, dass mit der Grundrente gleichzeitig das Bittstellertum abgeschafft werde.
"Wie lange wird es dauern, bis der Datenabgleich zwischen Finanzverwaltung und Rentenversicherung abgeschlossen ist?", fragte Birkenstock nach. Dazu konnte Fink einen abschließenden Termin nicht nennen, da der Datenabgleich eine zeitintensive Beschäftigung sei und man auch noch nicht damit begonnen habe.
Mindestlohn und Pflege
Johann Häusler (Freie Wähler) gab zu bedenken, dass die Lohnsituation beim Mindestlohn betrachtet werden sollte, die Pflege von Familienangehörigen viel zu wenig berücksichtigt werde und dass zu Fragen der Leistungsgerechtigkeit immer stärker auch Fragen der Verteilungsgerechtigkeit kommen würden.
Kerstin Celina (Die Grünen) meinte: "Wenn Menschen ein Leben lang nur zum Mindestlohn arbeiten und nach 45 Jahren einen Rentenanspruch von 650 Euro haben, dann muss unser Rentensystem reformiert werden."
Die Moderatorin fragte Tobias Lukoschek , wie die Rente finanziert werden soll- Als Selbstständiger, so Lukaschek, habe er sich privat abgesichert und zahle nicht in das Rentensystem ein, da es ihm zu teuer sei. "Wir müssen weg von der umlagefinanzierten Rente, denn die Leistungen aus der gesetzlichen Rente sind zu schwach im Verhältnis zu dem, was man einzahlt", sagte er. Das wollte Andreas Schwarz so nicht stehen lassen: "Die wichtigste Säule in der Rentenversicherung ist der Generationenvertrag, und den dürfen wir nie aufgeben."
Selbstständige und Rente
Für Fink hat es keinen Sinn, Selbstständige in die Rentenversicherung einzubeziehen, während für Häusler dies sinnvoll erscheint. "Leider", so sagte er, "ist es schwierig, parlamentarische Mehrheiten für eine Gesetzesänderung zu finden."
Was eigentlich von der Bundesregierung für die Rentensicherung getan werde, wurde Silberhorn (CSU) gefragt. "Die Bundesregierung sichert schon heute die Rentenversicherung mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 100 Milliarden Euro", antwortete Silberhorn. Die Forderung, dass alle in das Rentensystem einzahlen sollten, halte er nicht für zielführend, denn entscheidend sei die Lebensarbeitszeit. Heute beginne der Eintritt in die Arbeitswelt in der Regel zwischen 20 und 25 Jahren, das heiße auch, dass sich das Rentenalter zwangsläufig erhöhe, wenn 45 Arbeitsjahre zugrunde gelegt würden.
Mehrausgaben
Alle Podiumsteilnehmer bekundeten die Wichtigkeit eines stabilen Rentenniveaus als wirksamstes Instrument gegen drohende Altersarmut. Eine private Rentenversicherung wird nicht befürwortet. Denn die Menschen, die sich eine private Altersvorsorge leisten könnten, bräuchten sie für die Sicherung ihres Lebensstandards im Alter nicht. Und diejenigen, die eine zusätzliche Absicherung bräuchten, könnten sich keine leisten. Durch eine gerechtere Steuerpolitik ließen sich auch Mehrausgaben für die Rente finanzieren und Altersarmut in einem großen Teil der Bevölkerung vermeiden.
Lösungen für eine zukunftsfähige Rente gibt es also, sie müssen nur umgesetzt werden. Besonders freuten sich die Podiumsteilnehmer darüber, dass auch viele junge Menschen an der Veranstaltung teilnahmen. Das zeige, dass das Thema Rente nicht nur für die älteren Generationen interessant sei. Grußworte überbrachten Landrat Herrmann Ulm und Bernd Ruppert (beide CSU), Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Hausen.
Silberhorn von der CSU hält es also nicht für zielführend, dass auch Beamte, Selbständige und vor allem Politiker
ins Rentensystem einzahlen sollen ... wahrscheinlich träumt er von schwarz - gelb, weil er die Wähler von der AFD
nicht mehr zurückkriegt. Kein Wunder, dass Deutschland gespalten ist und die Schere zwischen reich und arm
immer weiter aufgeht ...