Die 1,6 Kilometer lange Straße von Langensendelbach nach Effeltrich soll verbreitert und ein separater Geh- und Radweg gebaut werden.
Der schlechte Zustand der Verbindungsstraße zwischen Langensendelbach und Effeltrich beschäftigt die Bürger der beiden Gemeinden schon lange. Unter dem Beifall von 1500 Gästen hatte Bürgermeister Oswald Siebenhaar (UWB) am 10. September Ministerpräsident Markus Söder das Versprechen abgerungen, die marode Staatsstraße 2242 zu erneuern. Söder war damals im Wahlkampf beim Jubiläumsfest des Musikvereins in Langensendelbach zu Besuch. "Jetzt schreiten wir zu Tat", verkündete nun der neue Bayerische Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU). Der Staatsminister war dafür in die Langensendelbacher Gemeindeverwaltung gekommen, die vorübergehend in der Poxdorfer Straße residiert, da das Rathaus derzeit saniert wird.
Die Straßensanierung soll voraussichtlich Anfang 2020 losgehen, kommendes Jahr sollen die Planungen für den Bau abgeschlossen werden. Die 1,6 Kilometer lange Straße soll erneuert und verbreitert werden. Außerdem soll ein separater Geh- und Radweg gebaut werden.
Gefahr für Auto- und Radfahrer
Siebenhaar und die Effeltricher Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL) betonten bei dem Ministerbesuch, wie wichtig der Ausbau der engen und maroden Staatsstraße sei. Wenn dort beispielsweise Lkws oder Busse entgegenkommen, müssten die Verkehrsteilnehmer ins Bankett ausweichen. Vor allem Fahrradfahrer seien auf der Verbindungsstraße hohen Gefahren ausgesetzt. "Es ist ein Thema, das unseren Bürgern auf der Seele brennt", so Heimann. Viele Berufspendler würden die Straße nutzen, um nach Erlangen zu fahren.
Der Verkehrsminister räumte ein, dass die Straße mit täglich 5900 Fahrzeugen überdurchschnittlich belastet sei. "Im Moment haben wir eine Staatsstraße, die eigentlich den Namen nicht verdient", bekräftigte Uwe Zeuschel vom Staatlichen Bauamt Bamberg. Die Fahrbahn ist aktuell 5,10 Meter breit. Die Pläne sehen vor, die Straße auf 6,50 Meter auszubauen. Auf einer Seite soll separat von der Straße ein 2,5 Meter breiter Radweg entstehen. Zudem soll die S-Kurve nach dem Langensendelbacher Ortsausgang begradigt werden.
Ausbau kostet 1,8 Millionen Euro
Nach europäischen Richtlinien hätte die Staatsstraße sogar auf acht Meter verbreitert werden müssen. Allerdings habe man sich für einen "bestandsorientierten Ausbau" entschieden, so Zeuschel. Der Freistaat Bayern trägt die Kosten von rund 1,8 Millionen Euro. "Wenn wir eine acht Meter breite Straßen bauen würden, dann schlägt die Akzeptanz in der Bevölkerung ins Gegenteil um", fand MdL Michael Hofmann (CSU), der im Landtag neben dem neuen Verkehrsminister Reichhart sitzt. "Die Straße ist schon durchgeplant, der Radweg noch nicht", verriet Zeuschel. Vorher müsse das Bauamt noch erfahren, wo in Effeltrich das Gewerbegebiet geplant ist. Danach richte sich die Linksabbiegespur und der Fahrradweg.
Ein Knackpunkt: Um die Straße zu bauen, müssen die Gemeinden noch private Grundstücke erwerben. Bürgermeister Siebenhaar habe bereits Gespräche mit Eigentümern geführt. Auch Heimann erklärte, dass es Abschnitte gebe, die Privatbesitzern gehören, obwohl die Straße darüber schon gebaut sei: "Da müssen wir uns etwas überlegen. Es wird spannend, aber ich halte es nicht für ausgeschlossen."