St. Martin reitet durch Forchheim

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Den Martin mimte einmal mehr Baptist Pieger, den Bettler spielte Josua Flierl. Fotos: Josef Hofbauer
Den Martin mimte einmal mehr Baptist Pieger, den Bettler spielte Josua Flierl. Fotos: Josef Hofbauer
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Kolpingsfamilie erinnerte an die Geschichte der Mantelteilung. Der Zug wurde begleitet von zahlreichen Fackeln und Lampions.

In der Uniform eines römischen Offiziers ritt der Stadtpatron St. Martin, verkörpert von Baptist Pieger vom Paradeplatz durch die Hauptstraße zum Rathausplatz, wo er zusammen mit dem Bettler (Josua Flierl) die Szene der Mantelteilung spielte. Begleitet wurde der Zug von den Oldies des Musikvereins Buckenhofen, die Martinslieder intonierten und einer großen Kinderschar, die mit ihren selbst gebastelten Laternen für ein farbenfrohes Ereignis sorgten. Dieses, von der Kolpingsfamilie Forchheim 1953 erstmals inszenierte Schauspiel hat in den vergangenen 60 Jahren nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Auch wenn viele Kindergärten eigene Martinszüge organisieren, ist der Forchheimer Martinsritt ein Höhepunkt im Jahreskreislauf.

Wie jedes Jahr versammelten sich auf dem Rathausplatz Hunderte von Zuschauern, um das fromme Spiel der Mantelteilugn mitzuerleben.
Anschließend segnete der Kolping-Präses, Stadtpfarrer Georg Holzschuh die von der Pfarrei St. Martin gespendeten 800 Martins-Brezen, die Mitglieder der Kolpingsfamilie an die Zaungäste der inszenierten Mantelteilung verschenkten.


Historischer Hintergrund

Die Mantelteilung geht zurück auf eine Geschichte aus dem Jahr 334. In dem Winter, der so streng war, dass viele Menschen der eisigen Kälte zum Opfer fielen, begegnete der Soldat Martin von Amiens am Stadttor der französischen Garnisonsstadt einem armen, unbekleideten Bettler. Da Martin außer seinem Mantel nichts hatte, was er dem Not leidenen Mann hätte geben können, teilte er mit dem Armen seinen Mantel. Eine Hilfsbereitschaft, die ihm drei Tage Arrest wegen Zerstörung von Militär-Eigentum eingebracht haben soll.

In der folgenden Nacht, so heißt es in der Legende, sei Jesus dem Heiligen Martin erschienen und habe zu den Engeln gesagt: "Martinus, der noch nicht einmal getauft ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet." Dies war für den Soldaten der Anlass, künftig für Gött zu streiten.