Zum Auftakt von null auf hundert

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Das Leder im Blick hatten die Kirchehrenbacher Sebastian Häfner (M.) und Simon Postler, hier verfolgt von SV-Kapitän Bastian Klenner. Dennoch kam der TSV in der Vorsaison nicht über zwei 2:2 hinaus. Foto: Leo Hühnlein
Das Leder im Blick hatten die Kirchehrenbacher Sebastian Häfner (M.) und Simon Postler, hier verfolgt von SV-Kapitän Bastian Klenner. Dennoch kam der TSV in der Vorsaison nicht über zwei 2:2 hinaus.  Foto: Leo Hühnlein
Christian Martin
Christian Martin
 
Maik Sprenger
Maik Sprenger
 

Mit Vollgas in die neue Saison: Am 1. Spieltag in der Kreisliga 2 steht für Kirchehrenbach gleich die schwere Partie gegen den SV Ermreuth an.

Es geht wieder los: Mit dem InFranken-Kick zwischen dem TSV Kirchehrenbach und dem SV Ermreuth (Samstag, 17 Uhr) endet die Sommerpause im Fußballkreis Erlangen/Pegnitzgrund. In der Vorsaison trennten sich die beiden Mannschaften, die mit Weingarts und Neunkirchen in diesem Jahr zum erweiterten Favoritenkreis der Kreisliga 2 gezählt werden, jeweils mit einem 2:2-Remis.


Kreisliga 2 ER/PEG

TSV Kirchehrenbach - SV Ermreuth
Innerhalb der Spielklasse werden vor allem dem oben genannten Quartett gute Chancen um den Titel eingeräumt. Dieser Ansicht ist auch Maik Sprenger, der in seine fünfte Saison als Spielertrainer bei den Gästen geht - und locker die Bürde als Geheimtipp handhabt: "Wir sind sicher nicht der Topfavorit, aber wenn man letztes Jahr als Vierter abschließt, will man sich ja nicht verschlechtern.
Wir sind nicht in der Pflicht aufzusteigen, das traue ich Weingarts oder Neunkirchen eher zu."

Für die Abwehrreihen ist der gebürtige Recklinghausener, der mit 22 Jahren als Torschützenkönig der Landesliga mit seinem Verein in die Westfalenliga aufstieg, bevor es ihn nach Franken verschlug, ein Schreckgespenst. Die Torquote ist sensationell, und dazu ein Novum: In der letzten Saison lochte er gegen jeden Gegner mindestens einmal ein. Insgesamt traf der Torjäger in 115 absolvierten Spielen der letzten Jahre unglaubliche 149 Mal für den SV ins Schwarze - alleine in der Vorsaison schraubte er diese Bilanz mit 46 Kreisliga-Toren hoch. Vor allem den Maigischern dürfte es beim Namen Sprenger noch immer kalt den Buckel hinunter laufen, denn er erzielte in den beiden Spielen (4:1 und 3:0) gegen die DJK im Vorjahr alle sieben Treffer. Doch der inzwischen 30-Jährige sonnt sich nicht gern im Rampenlicht und sieht in der eigenen Sonderbewachung sogar Vorteile für sein Team: "Wenn der Gegner mich doppelt, sind für meine Stürmerkollegen mehr Räume frei, wodurch wir schwerer auszurechnen sind." Ein wenig personelle Auffrischung gab es auch noch: Mit Matthias Senftner kehrt ein alter Bekannter vom SV Hetzles zurück. Neben Sebastian Spörler (TSV Neunkirchen) stoßen mit Hannes Link, Chrisian Weikart und Tobias Hammerand aus der eigenen Jugend zum Kader.


TSV mit Personalsorgen

Die Euphorie zum Saisonstart ist bei Christian Martin, der im dritten Jahr als Coach am Walberla nichts von seinem Ehrgeiz eingebüßt zu haben scheint, inzwischen abgeflaut. Noch zum Trainingsauftakt schien alles im grünen Bereich, wie der 47-jährige Lichteneicher erklärt, dann sei die Vorbereitung aber zuletzt nicht zu seiner Zufriedenheit verlaufen: "Nicht die Ergebnisse sind es, denn die waren gar nicht mal so schlecht. Vielmehr fängt es wieder so an, wie die letzte Saison aufgehört hat. Schon nach wenigen Wochen dezimiert sich die Zahl meines Kaders durch Verletzung, Krankheit, aber auch Urlaub, so dass es zu Engpässen im Training kommt."

Zwar kam mit dem Eigengewächs Andreas Eichenmüller, Lukas Dörfler (Baiersdorf Jugend), Vincent Müller (Leutenbach), Julian Weigl (Uttenreuth) sowie Routinier Martin Paulus (Bammersdorf) frischer Wind nach Kirchehrenbach, gleichzeitig fallen aber wichtige Säulen des TSV-Kaders auf unbestimmte Zeit aus: Kapitän Dominik Postler laboriert an einem Fußknochenbruch, Abwehrrecke Philipp Eismann fehlt seit Anfang Mai krankheitsbedingt und Andreas Benning wird beruflich bedingt noch bis zu drei Spiele passen müssen: "Ein Einspielen der Mannschaft, was für mich das wichtigste Element der Vorbereitung ist, war so gar nicht möglich. Auch die Akklimatisierung der Neuzugänge leidet darunter, weil man wenig ausprobieren kann, eher nach Verfügbarkeit aufstellen muss. Fast nach dem Motto: Wer da ist, spielt." Vor Ermreuth hat Martin großen Respekt, wie er sagt, nicht nur vor seinem torgefährlichen Kollegen beim SV: "Das wird eine harte Nuss, wir haben es bei beiden 2:2-Unentschieden letztes Jahr gesehen. Es waren Spiele auf Messers Schneide, die jede Mannschaft für sich entscheiden hätte können. So macht es ja auch Spaß. Wir werden einen Sahnetag brauchen, aber wer mich kennt, der weiß auch: Ich bin immer optimistisch."