Thuisbrunn hat größeren Willen

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Akrobatisch und an einen Turnschwung am Seitpferd erinnernd endete der Zweikampf zwischen dem Thuisbrunner Niko Schwandner (l.) und Thomas Tumbach vom FC Leutenbach. Fotos: Leo Hühnlein
Akrobatisch und an einen Turnschwung am Seitpferd erinnernd endete der Zweikampf zwischen dem Thuisbrunner Niko Schwandner (l.) und Thomas Tumbach vom FC Leutenbach.  Fotos: Leo Hühnlein
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Mehr Leidenschaft und nervenstärker vor dem Tor: Der FC Thuisbrunn bleibt nach dem 4:2 in Leutenbach in der Spitzengruppe.

Im InFranken-Kick aus der A-Klasse 4 stibitzen die Thuisbrunner alle drei Punkte aus Leutenbach und haben somit erstmals nach fünfeinhalb Jahren wieder gegen die Concordia gewonnen. Thuisbrunn schien in einem offenen Schlagabtausch den Tick motivierter, die Gastgeber kamen schwer in die Gänge. Erst nach dem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand war zu merken, dass Leutenbach sich gegen die drohende Niederlage wehren wollte. Ein Traumtor von Link machte dann den Deckel drauf, maßgeblichen Anteil am 4:2-Sieg hatte Gästetrainer Christian Kuschnig.


A-Klasse 4 ER/PEG

FC Leutenbach - FC Thuisbrunn 2:4
Schon direkt nach Anpfiff war klar, dass beide Reihen ihr Heil im Angriff suchten, von Abwarten war jedenfalls keine Spur. Jede Seite hatte sofort eine Möglichkeit, für die Gäste war es Stefan Löw, bei der Concordia Alexander Büttner.
Als Thuisbrunns Spielertrainer Christian Kuschnig, der stets Gefahr ausstrahlte, erst Marcel Fischer und dann Thomas Tumbach narrte und zum Flanken kam, war es auch schon passiert. Löw war Tino Grau entwischt, es klingelte erstmals im Kasten von Willy Egelseer (7.). Doch schon der Gegenzug brachte den 1:1-Ausgleich durch Christian Kraft, der aus spitzem Winkel abzog. Ein Abwehrspieler schlug über die Pille und Keeper Phillip Kredel erwartete wohl eine Flanke - egal, die Kugel zappelte plötzlich im Netz. Concordia-Spielertrainer Hannes Messingschlager zeigte, weshalb seine Schusstechnik bei den Torhütern gefürchtet ist. Bei seinem Pfund aus 22 Metern brachte Kredel gerade noch die Fäuste hoch (19.).

Die Gäste wähnten ein Handspiel von Tobias Schüpferling im Strafraum, aber Referee Walter Kaufmann, der im zweiten Abschnitt häufiger in den Mittelpunkt rückte, ließ weiterspielen. Gästekapitän Andreas Hofmann bediente Kuschnig mit einem Zuckerpass durch die Lücke, dieser umkurvte Egelseer und schob die Kirsche seelenruhig zum 1:2-Pausenstand in die Maschen (35.). Hier reklamierten die Gastgeber eine Abseitsstellung, blieben aber ungehört.

Mit einer Schrecksekunde für Kredel begann die zweite Halbzeit, als Kraft ungedeckt an den Innenpfosten köpfte, das Leder aber von dort in die Arme des Gästekeepers flog. Alexander Nagy zog in den Strafraum und entwischte Stephan Zehner. Dieser brachte ihn zu Fall, den fälligen Elfmeter verwandelte Max Prütting sicher zur vermeintlichen 1:3-Vorentscheidung (55.). Doch Leutenbach schlug zurück, allerdings durch kuriose Mithilfe des Referees. Dieser sah im Zweikampf zwischen Büttner und Kuschnig, der beide Hände von sich gestreckt hielt, trotzdem ein Halten. Messingschlager war es egal, er verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:3-Anschluss (74.). Plötzlich war alles wieder offen. Die Gastgeber mühten sich redlich, geplante Spielzüge kamen aber kaum dabei raus. So sollte die Brechstange in Form von weit in den Sechzehner geschlagenen Bällen helfen. Büttner hatte die größte Möglichkeit in Form eines Hebers, der aber übers Torgestänge flog (79.).

Es folgten einige Szenen, die auf dem Sportplatz wenig zu suchen haben, der Schiedsrichter schien den Faden verloren zu haben und gestikulierte oft nach für beide Reihen unverständlichen Entscheidungen. Dann kam die Stunde des nach der Pause eingewechselten Tobias Link. Weil Leutenbach hoch stand, um den Druck nach vorn zu verstärken, zog Link aus 20 Metern ein hohes Zuspiel volley ab - und die Kugel schlug in der Qualität eines "Tor des Monats" im Kasten ein (88.).

Thuisbrunns Spielertrainer Christian Kuschnig bilanzierte entspannt: "Ich denke, wir haben verdient gewonnen, da wir auch ein Chancenplus hatten. Nur hätten wir den Sack ein wenig früher zumachen können. Der gegen mich gepfiffene Elfmeter war sicher keiner, Büttner war so fair mir zu bestätigen, dass ich ihn kein bisschen gehalten hatte. Es weiß wohl nur der Schiri, was er da gesehen hat."

Der Leutenbacher Spielertrainer Hannes Messingschlager zog ein ehrliches Fazit: "Ganz klar, das haben wir selbst verbockt. Thuisbrunn hat mehr investiert, mehr Willen in die Waagschale gelegt. Sie wollten den Sieg einfach mehr als wir. Wir sind zu spät aufgewacht und hatten teilweise zu wenig Zugriff zum Spiel, obwohl beide Reihen ihre starken Phasen hatten und sich so abwechselten."
FC Leutenbach: Egelseer - Tumbach, Grau, Zehner, Fischer, Schüpferling, Johannes Roth, Heilmann, Messingschlager, Kraft, Büttner, (Pirmer, Christoph Roth, Drummer).
FC Thuisbrunn: Kredel - Schmidt, Mathias Müller, Dresel, Hofmann, Prütting, Schwandner, Alexander Nagy, Löw, Hümmer, Kuschnig, (Link, Daniel Müller, Seitz).
Schiedsrichter: Walter Kaufmann (1. FC Schnaittach). Zuschauer: 145. Tore: 0:1 Löw (7.), 1:1 Kraft (8.), 1:2 Kuschnig (36.), 1:3 Prütting (55./FE), 2:3 Messingschlager (74./FE), 2:4 Link (88.).