SV Hetzles tanzt die Sauerkraut-Polka

2 Min
Anfangs machte die DJK Eggolsheim, vor allem in Person von Andreas Fechner (verdeckt), mächtig Druck, die Hetzleser um Christoph Kehm, Kapitän Florian Frosch und Torhüter Benedikt Mehl klären die Situation gemeinsam. Trotz des 0:1-Rückstands gewann Hetzles am Ende nicht unverdient mit 3:1. Fotos: Leo Hühnlein
Anfangs machte die DJK Eggolsheim, vor allem in Person von Andreas Fechner (verdeckt), mächtig Druck, die Hetzleser um Christoph Kehm, Kapitän Florian Frosch und Torhüter Benedikt Mehl klären die Situation gemeinsam. Trotz des 0:1-Rückstands gewann Hetzles am Ende nicht unverdient mit 3:1.  Fotos: Leo Hühnlein
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Dritter Sieg in Folge: Der SV Hetzles lässt sich auch von der DJK Eggolsheim nicht vom Erfolgsweg abbringen.

Bereits vor dem Infranken-Kick aus der Kreisklasse 2 in Hetzles zwischen dem SV und Eggolsheim wehte der Geruch von Sauerkraut ums Sportheim. Denn zum anschließenden Starkbierfest standen deftige Knöchla, Brat- und Stadtwürste neben dem kräftigen Gerstensaft auf der Karte, die blauweißen Rauten auf den Tischdecken rundeten das Bild ab. Deftiges auf dem Rasen sahen die 135 Zuschauer ebenso, denn die "Hunnen" legten erst einen Fehlstart hin und drehten das Spiel aber doch noch mit enormer Leidenschaft und Kampf in einen 3:1-Sieg.

SV Hetzles - SV-DJK Eggolsheim 3:1
Nach dem Geschmack der Eggolsheimer agierten die Hetzleser etwas zu oft an der erlaubten Aggressivitätsgrenze, oder sogar schon darüber. Referee Manuel Doneff sah sich mehrere Male harscher Kritik aus dem DJK-Lager ausgesetzt und hatte nach deren Auffassung keinen guten Tag erwischt.
Den Gastgebern war es egal, sie tanzten nach Abpfiff am Rasen lautstark ihre Sauerkraut-Polka im Kreis.

Vielleicht lag es am kurzfristigen Ausfall von Torjäger und Gestalter Matthias Senftner, der mit Rückenproblemen passen musste, dass die Heimelf zu nervös begann und sofort mächtig unter Druck geriet. Vor allem die linke Abwehrseite, über die Andreas Fechner im Minutentakt Angriffe startete, stand offen wie ein Scheunentor. Er prüfte nach drei Minuten SV-Keeper Benedikt Mehl, der geschickt den Winkel verkürzte und sich auch danach nicht über mangelnde Arbeit beklagen konnte. Eine Freistoßflanke von Andreas Amon segelte aufs lange Fünfereck, Steffen Loskarn bugsierte die Murmel mit dem Oberschenkel unter die Latte zum 0:1 (9.). Ein vorgezogenes Geschenk für ihn, da er am Sonntag seinen 25. Geburtstag feierte. Sollte man meinen, allerdings mutierte Loskarn zwei Minuten später zum tragischen Helden. Nach seinem Trikotzupfer an Adrian Duddeck gab es Strafstoß, den Valentin Rubner sicher zum 1:1-Ausleich einhob.

Das Spiel wurde offener, eine Flanke von Alexander Gross lenkte Sebastian Anderson beinah ins eigene Netz, gegenüber spitzelte Sven Allmann nach Freistoß von Regenfus knapp vorbei. Beiden gehörte die nächste Szene, als Allmann von DJK-Kapitän Maximilian Roppelt zu viel Raum bekam und Regenfus nur noch den Schlappen zum 2:1 hinhalten musste (32.). Als der aufmerksame SV-Keeper Mehl abermals rettete, diesmal vor Sebastian Dierl (40.), hätte Rubner im Gegenzug per Lupfer über Torhüter Peter Weber den dritten Treffer erzielen müssen, doch die Kirsche flog über die Latte.

Die zweite Hälfte begann schleppend, Eggolsheim war bemüht, aber die Chancen wurden weniger. Das Geschehen verlagerte sich zusehends zwischen die Strafräume, wo um jeden Meter gefightet wurde. Dadurch wurden die Zweikämpfe deutlich verbissener, so dass Doneff erstmals in der 69. Minute der bis dahin fairen Partie die erste Verwarnung gab, dann aber in den letzten 20 Minuten sieben Mal in die Brusttasche griff. Negativer Höhepunkt war der Platzverweis für Georg Neudecker, der Rubner zwar mit den Händen umklammerte, aber die Hinausstellung nicht verstand (75.). Torhüter Mehl riskierte gegen Seeberger nochmals Kopf und Kragen, bevor Christoph Mehl in der siebten Nachspielminute per Elfer zum 3:1 den Deckel drauf machte, als Niklas Eichinger spektakulär von DJK-Keeper Weber ausgehebelt wurde. Dieser beklagte jedoch vehement bei Doneff, zuvor den Ball gespielt zu haben.


Die Meinungen der Trainer

SV-Spielertrainer Florian Eichinger attestierte seinem Team mit breiter Brust den Aufwärtstrend: "Anfangs kamen wir schwach in die Partie, der Gegner hatte uns den Schneid abgekauft und ging verdient in Führung. Aber wir haben uns rechtzeitig gefangen und dann doch unser Spiel gemacht. Eggolsheim ist ein starker Gegner, deshalb finde ich den Sieg meiner Mannschaft noch wertvoller."

Gästetrainer Tobias Dachwald bilanzierte unaufgeregt und fast vorwurfsfrei zur eigenen Truppe: "Es war kein schlechtes Spiel. Trotz der Niederlage bin ich nicht unzufrieden. Wir haben so angefangen wie wir es vorhatten, aber nach den ausgelassenen Chancen kam der Bruch, der Gegner wurde stärker. Die Chancen besser nutzen und vor dem Tor wieder cooler werden - da müssen wir den Hebel ansetzen."

SV Hetzles: Benedikt Mehl - Schneider, Anderson, Frosch, Kehm, Johannes Mehl, Allmann, Duddeck, Rubner, Regenfus, Florian Eichinger, (Christoph Mehl, Niklas Eichinger, Seibold)

SV-DJK Eggolsheim: Weber - Loskarn, Maximilian Roppelt, Hümmer, Andreas Fechner, Gross, Dierl, Dachwald, Amon, Jonas Roppelt, Seeberger, (Valenta, Leicht, Neudecker)

Rote Karte: Neudecker (75./DJK Eggolsheim). Schiedsrichter: Manuel Doneff (DJK Weingarts). Zuschauer: 135. Tore: 0:1 Loskarn (9.), 1:1 Rubner (11./FE), 2:1 Regenfus (32), 3:1 C. Mehl (90.+7).