Tore sind immer gut, ideal aber zu Spielbeginn und nach dem Seitenwechsel: Das dachte sich auch Jakob Förstel beim 5:1-Sieg gegen Pretzfeld in der A3.
Hellwach präsentierte sich die SG Pinzberg/ Gosberg im InFranken-Kick aus der A-Klasse 3 gegen den SV Pretzfeld. Vier Minuten genügten den Hausherren, um früh mit 2:0 in Führung zu gehen. Nach dem Anschlusstreffer durch Raphael Porzelt schöpften die Gäste zwar Hoffnung, doch Pretzfeld verschlief auch im zweiten Abschnitt die Anfangsminuten. Die Hausherren nahmen die Geschenke dankend an und fuhren einen ungefährdeten 5:1-Heimsieg ein. "Wir haben einfach den Anfang verschlafen und zu wenig Fußball gespielt", konstatierte Gästetrainer Jörg Rösch nach der Partie. "Außerdem waren zu viele individuelle Fehler dabei, wir haben Pässe unbedrängt ins Aus gespielt und unseren Torwart oft mit schlampigen Zuspielen in Bedrängnis gebracht. Wenn du jeden zweiten Ball nicht an den Mann bringst, wird es eben schwer. Daher hat die SG heute verdient gewonnen."
Vor guter Kulisse erwischte die SG einen Traumstart.
Keine 60 Sekunden waren gespielt, als Stefan Derfuß allein auf SV-Torwart Rene Rackelmann zulief. Den strammen Abschluss konnte der Schlussmann zwar parieren, beim Nachschuss von Jakob Förstel gab es hingegen nichts zu halten (1.). Drei Minuten später klingelte es erneut. Ausgangspunkt war diesmal ein ruhender Ball. Alexander Bauer zog einen Freistoß aus spitzem Winkel frech aufs Tor, Rackelmann war zur Stelle und lenkte das Leder bravourös an den Pfosten. Den Abpraller schob Raphael Stolz dann reaktionsschnell ins Netz. Die Gäste waren gefordert, in der Folge war der SV nicht nur körperlich, sondern endlich auch geistig anwesend. Joachim Lindner hätte mit dem ersten Angriff beinahe für den Anschluss gesorgt, scheiterte aber an Sebastian Giesel (8.). In der Folge entwickelte sich ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Pinzberg war spielbestimmend, Pretzfeld hatte sich gefangen und investierte mehr.
So verpasste Jakob Förster für die Gastgeber bestens postiert den dritten Treffer (15.), auf der Gegenseite zielte Manuel Pöhlmann nicht genau genug (26.). Als Stefan Derfuß eine vielversprechende Kontergelegenheit liegen ließ, trat SV-Torjäger Raphael Porzelt das erste Mal in Erscheinung. Nach einem weiten Freistoß von Pascal Gebhardt herrschte in der SG-Defensive Uneinigkeit, Porzelt roch den Braten, ging dazwischen und hob das Leder über den herausstürmenden Giesel ins Netz (38.). Die Partie war offen.
Wer im zweiten Abschnitt einige Sekunden zu lange an der Glühweinausgabe verweilte, lief Gefahr, das 3:1 durch Jakob Förstel zu verpassen. Analog zum ersten Durchgang waren die Pretzfelder auch zu Beginn des zweiten Abschnitts mit ihren Gedanken noch in der wohlig warmen Kabine. Hellwach zeigten sich die Gastgeber.
SG-Spielertrainer Patrick Glauber hob einen Freistoß überlegt in den Strafraum und fand Jakob Förstel. Der Blondschopf lief überlegt ein und bugsierte das Leder an Rackelmann vorbei ins Netz (47.). Pretzfelds gute Vorsätze waren dahin, doch in der Folge wehrte sich der SV tapfer. Im weiteren Verlauf nahmen sich beide Seiten eine fünfzehnminütige Auszeit und neutralisierten sich. Kein Team kam zu klaren Gelegenheiten, Zweikämpfe und verbale Scharmützel nahmen hingegen zu. Insgesamt blieb jedoch alles im Rahmen.
Mit Anbruch der letzten halben Stunde bot sich Patrick Glauber dann aus elf Metern die große Gelegenheit, für die Vorentscheidung zu sorgen. Maximilian Dötzer hatte Martin Weber im Strafraum zu Fall gebracht, der souveräne Schiedsrichter Robert Heiss zeigte zu Recht auf den Punkt.
Glauber übernahm Verantwortung, setzte das Leder allerdings über die Latte auf das Dach des angrenzenden Sportheims (60.). Lange ärgern mussten sich die Pinzberger nicht. Stefan Derfuß nutzte die Konfusion in der Pretzfelder Hintermannschaft, erlief einen verloren geglaubten Ball und spitzelte das Spielgerät an Rackelmann vorbei ins Tor (64.). Die Partie war entschieden, wenig später krönte Jakob Förstel seine überragende Leistung mit einem Dreierpack, als er einen Eckball von Alexander Bauer zum 5:1 einköpfte (69.).
Die weitere Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Pinzberg verwaltete unspektakulär und schaltete einige Gänge zurück. Pretzfeld schnupperte in der Schlussphase am zweiten Treffer, doch Torjäger Porzelt fehlte das nötige Glück. Somit blieb es am Ende beim deutlichen Heimsieg für die Spielgemeinschaft.
"Ich habe mir vom Gegner etwas mehr erwartet, wobei die ersten beiden Tore für uns natürlich Gold wert waren", erklärte Glauber nach Abpfiff.
SG Pinzberg/Gosberg: Giesel - F. Förstel, J. Förstel, Blank, Stolz, C. Bauer, A. Bauer, S. Derfuß, Zametzer, Glauber, Weber (Körmeier, Neth)
SV Pretzfeld: Rackelmann - M. Dötzer, H. Streibel, Vogel, Herbst, Rösch, Hofmann, Pöhlmann, Gebhardt, Porzelt, J. Lindner (M. Lindner, Krippner).
Tore: 1:0 J. Förstel (1.), 2:0 Bauer (4.), 2:1 Porzelt (40.), 3:1 J. Förstel (48.), 4:1 Derfuß (64.), 5:1 J. Förstel (67.). Zuschauer: 112.