Raphael Porzelt traf zwar "nur" ein Mal, doch beim 0:3 gegen den SV Pretzfeld sah die SpVgg Dürrbrunn nur wenig Land.
SpVgg Dürrbrunn - SV Pretzfeld 0:3
Beim Infranken-Kick in der A-Klasse 3 rissen gleich mehrere Serien. Gastgeber Dürrbrunn ging beim 0:3 gegen Pretzfeld erstmals in dieser Saison als Verlierer vom Platz. Außerdem gelang den Dürrbrunnern zum ersten Mal kein eigener Treffer und sie kassierten - nach zuvor erst drei Gegentoren in elf Spielen - erstmals mehr als ein Tor in einer Partie. Die Pretzfelder hingegen bauten ihre Serie aus und holten im Spitzenspiel den achten Dreier in Folge, womit sie den Laderern, wie die SpVgg genannt wird, bis auf zwei Punkte auf die Pelle rücken. Spitzenreiter bleibt Langensendelbach mit sieben Zählern Vorsprung.
Robert Finze, Vater des bis dahin treffsichersten Dürrbrunners Timo (13 Tore) kam frohen Mutes zu Fuß in Unterleinleiter an, nachdem er zwei Stunden zuvor in Weilersbach losgelaufen war.
Hätte er geahnt, was ihn erwartet, wäre er wohl bis zur Ruine Neideck weitergewandert.
Es war offensichtlich, dass keiner dem anderen ins Messer laufen wollte, für die 250 Zuschauer waren die taktischen Vorgaben kein Augenschmaus. Die einzig erwähnenswerte Möglichkeit der Hausherren im ersten Abschnitt hatte Sebastian Eckert, der aus der zweiten Reihe neben den Pfosten schoss (25.). Gäste-Torjäger Raphael Porzelt stand unter Sonderbewachung von Manuel Schmitt, der ihn nur einmal auf dem Flügel von der Leine ließ - aber das reichte. Die gefühlvolle Hereingabe auf den kurzen Pfosten spitzelte Manuel Pöhlmann vor Keeper Holger Schmidt zur 1:0-Führung in die Maschen (29.).
Nach genau einer Stunde begann das Spiel erst richtig. Inzwischen war die Konkurrenz aus Langensendelbach und vom ATSV Forchheim eingetroffen, die nach ihren Kantersiegen ihr Bier genossen.
Glück hatte Gästeakteur Michael Strobel, der nach grenzwertigem Einsteigen gegen den durchgebrochenen Niclas Schmitt - der danach verletzt vom Rasen musste - lediglich verwarnt wurde (58.). Nachdem Timo Finze eine Ecke an die Latte köpfte, wachten auch die Laderer Anhänger auf.
In der Folgeszene riss Strobel im Strafraum ungestraft Florian Aign nieder, und als sich Celal Cetin an der Mittellinie zu einem Schubser gegen Norman Hofmann hinreisen ließ, waren die Gäste nur noch zu zehnt. In die Drangphase der Hausherren kam die kalte Dusche. Bei einer Freistoßflanke zögerte Keeper Schmidt einen Moment, das abprallende Leder fiel Gereon Amon vor die Füße und es stand 0:2 (72.).
Lada machte auf, ein sehenswerter Innenrist aus 20 Metern von Eckert touchierte den Außenpfosten (76.) und fast hätte Manuel Schmitt per Flugkopfball getroffen (79.). Torwart Schmitt parierte beim Gegenangriff von Markus Gubitz
blendend (81.). Den Deckel drauf zu machen war Porzelt vorbehalten, der nach Amon-Flanke die Lücke fand und aus kurzer Entfernung zum 3:0 einköpfte (83.).
Dürrbrunns Spielertrainer Michael Taschner sparte nicht mit Selbstironie: "Wer mit einer einzigen Chance drei Tore macht, der hat den Sieg mehr als verdient. Es war so ein Spiel, wo du noch ewig weitermachen kannst, aber kein Tor schießt."
Gästespielertrainer Jörg Rösch schien selbst noch durcheinander vom klaren Resultat: "Sicher ein verdienter Sieg, klar. Drei Tore gegen diese stabile Abwehr, das hätte ich mir nicht so einfach vorgestellt. Wir werden das jetzt aber nicht überbewerten, es ist noch nichts erreicht."
SpVgg Dürrbrunn/Unterleinleiter: Holger Schmidt - Tobias Schmitt, Hofmann, Krämer, Manuel Schmitt, Schüpferling, Finze, Taschner, Aign, Niclas Schmitt, Kraft, (Senger, Eckert, Dicker)
SV Pretzfeld: Löw
- Pöhlmann, Harald Streibel, Rösch, Grünsteudel, Amon, Gubitz, Strobel, Porzelt, Michael Streibel, Cetin, (Gebhardt, Krippner)
Schiedsrichter: Hans Höck (ASV Sassanfahrt) / Zuschauer: 255 / Tore: 0:1, Pöhlmann (29.), 0:2 Amon (72.), 0:3 Porzelt (83.) / Rote Karte: Cetin (67.)