Jahn Forchheim: Bloß kein Übermut

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Sven Wieczorek hat in Unterpleichfeld absolute Joker-Qualitäten bewiesen: In der 78. Minute eingewechselt, erzielte er noch zwei Tore zum 5:0-Sieg der SpVgg Jahn Forchheim. Foto: Sebastian Baumann
Sven Wieczorek hat in Unterpleichfeld absolute Joker-Qualitäten bewiesen: In der 78. Minute eingewechselt, erzielte er noch zwei Tore zum 5:0-Sieg der SpVgg Jahn Forchheim.  Foto: Sebastian Baumann

Nicht blenden lassen von der Gala: Trainer Hutzler mahnt zu Besonnenheit vor dem Spiel gegen Lichtenfels. Baiersdorf reist zum großen Krisengipfel.

Der nahende Winter macht's möglich: Die SpVgg Jahn Forchheim tritt bereits um 14 Uhr am Samstag in der Landesliga Nordwest gegen den FC Lichtenfels an und möchte den Schwung der letzten Wochen natürlich nutzen.

Für den so arg gebeutelten Baiersdorfer SV geht es in der Landesliga Nordost am Sonntag zum Tabellen-Letzten. Anpfiff ist hier noch um 15 Uhr.


Landesliga Nordwest

SpVgg Jahn Forchheim (2.) -FC Lichtenfels (9.)
Ja, dieses Ergebnis war schon beeindruckend. 5:0 gegen Unterpleichfeld gewonnen, einen Verfolger, auch noch auswärts, und mit der Unterstützung zweier Fan-Busse. Besser hätte es gar nicht laufen können, das sieht auch Michael Hutzler so. Aber: Vielleicht war es etwas zu rund und einseitig. "Wir haben das Spiel dominiert, keine Frage. Aber das 5:0 ist schon ein bisschen zu hoch", sagte der Jahn-Trainer.
Zum einen, weil drei Tore erst ganz zum Schluss fielen. Viel mehr aber, weil Forchheim nach der Pause durchaus Momente der Unsicherheit hatte - und der Gegner seine Chancen. "Das war in dieser Phase auch Glück, dass wir ohne Gegentor geblieben sind. Bei einem 1:2 kann es nochmal spaßig werden", so Hutzler, der dennoch lieber die positiven Momente des Spiels hervorhebt. Wie etwa die Rückkehr von Thomas Roas, der nach zweiwöchiger Verletzungspause gleich dreifach traf. Oder Sven Wieczorek, in der 78. Minute eingewechselt und noch einen Doppelpack schnürend. Nicht zu vergessen Marcus Kredel, der den Jahn-Kasten im dritten Spiel in Folge besenrein hielt und am Samstag zum fünften Mal am Stück im Tor stehen wird. Sein Torwart-Kollege Alexander Schulz ist bei den Spielen zwar anwesend, unter der Woche aber beruflich eingespannt und sowieso mit Trainingsrückstand. Da stellt sich die Frage nach einer Veränderung nicht. "Es gibt gar keinen Grund, an der momentanen Situation etwas zu ändern", sagte Hutzler. Das gilt aber nicht für Tobias Eisgrub: Dem Verteidiger ist quasi ein Trainingsverbot aufgebrummt worden. "Er hat die Pause dringend nötig, seit Wochen schleppt er eine Grippe mit sich herum. Tobias hat sich hervorragend in den Dienst der Mannschaft gestellt, besonders in Abtswind, als wir nur zwölf Mann hatten. Jetzt soll er wieder richtig fit werden und zu Kräften kommen", so der Trainer.

Der 1. FC Lichtenfels ist als Tabellen-9. mit 20 Punkten zwar nicht gänzlich frei von Abstiegssorgen, nach eher durchwachsenem Saisonstart haben sich die Oberfranken allerdings gemausert. In den vergangenen acht Spielen setzte es nur eine Niederlage (0:3 gegen Kahl), aber auch nur drei Siege. Jüngst gab es ein 1:1-Remis im Derby gegen den FC Coburg. Dabei führte die Mannschaft des Trainergespanns Alexander Grau und Christian Goller durch Steffen Hönninger (17.) lange Zeit mit 1:0 und spielte ansehnlichen Fußball, ehe man im zweiten Durchgang etwas den Faden sowie die drei Zähler verlor. "Natürlich hätten wir uns lieber drei Punkte gewünscht, aber dafür waren wir gerade in der zweiten Halbzeit schlichtweg zu passiv", resümierte Grau, der gegen Forchheim auf Abwehr-Routinier Sergei Henkel (muskuläre Probleme) verzichten muss: "Klar ist uns bewusst, dass wir auf den wohl spielstärksten Gegner der Liga treffen, doch auch in Forchheim wollen wir uns so teuer wie möglich verkaufen."


Landesliga Nordost

SSV Kasendorf (18.) - Baiersdorfer SV (8.)
Schlimmer geht's nimmer, so könnte das Duell der Krisenklubs auch lauten: Während Kasendorf diese Rolle seit Anbeginn der Saison ausfüllt, ist der Baiersdorfer SV erst in den vergangenen Wochen dort hineingewachsen. Spötter könnten nun behaupten, dass die aktuelle Form sogar für Kasendorf (fünf Niederlagen, 3:17 Tore) und gegen Baiersdorf (fünf Niederlagen, 2:18 Tore) sprechen könnte. Trotz sportlichen Parallelen in den vergangenen Wochen: Als Tabellen-8. mit 29 Punkten steht der Baiersdorfer SV natürlich ganz anders da als das mit acht Zählern abgeschlagene Schlusslicht. Kürzlich hat Kasendorf seinen bisherigen Torwart- und Co-Trainer Christoph Wächter zum Chef-Trainer befördert, beim ASV Vach gab es vergangene Woche ein 0:3. Aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. "Die Jungs haben sehr engagiert und leidenschaftlich gespielt. Sie zeigen, dass wir aus dieser Krise unbedingt raus wollen", so Wächter.