Die Alligators haben zum Viertelfinal-Auftakt in der Meisterrunde gegen den TEV Miesbach mit 4:2 triumphiert - es war aber ein hartes Stück Arbeit.
Wer Philipp Schnierstein suchte, hielt vergeblich Ausschau. Der so verlässliche Bewacher des HEC-Kastens stand wegen eines Innenbandrisses gar nicht im Aufgebot, er wird definitiv für den Rest der Saison ausfallen. Das bestätigte der Verein noch am späten Freitagabend. Also streifte sich Ronny Glaser das Trikot nach rund zwei Jahren Abstinenz über und nahm auf der Ersatzbank Platz. Auf dem Eis zeigte aber Carsten Metz, dass er ein mehr als würdiger Vertreter sein kann. Mehrmals brachte der 23-Jährige die Miesbacher zur Verzweiflung, sein Anteil am hart erkämpften 4:2-Sieg war entsprechend groß.
Von seiner Bestform war der restliche HEC-Kader am Freitag nämlich weit entfernt. Miesbach dagegen präsentierte sich überraschend frech am Kieferndorfer Weg. Zwar hatten die Mittelfranken den besseren Start und erzielten durch Tomas Rousek auch das verdiente 1:0 (12.), als er in Unterzahl die Scheibe eroberte, erst einen Verteidiger narrte, dann den Torhüter und schließlich cool einschob. Eine Initialzündung war es für die Alligators aber nicht, der TEV beeindruckte die Gastgeber mit seiner harten und kompromisslosen Gangart. Zwei 5-gegen-3-Situationen verstrichen ungenutzt, Tom-Patric Kimmel glich danach zum 1:1 (27.). Die Gäste hatten in dieser Phase mehr vom Spiel, Metz verhinderte mit seinen Paraden einen möglichen 1:2-Rückstand. Der HEC schwamm gelegentlich und verlor zu Mitte des Abschnitts auch noch Tomas Rousek nach einer Zehn-Minuten-Strafe. Auf Ales Kreuzer, ihren besten Schützen, müssen die Alligators ohnehin wegen eines Bänderrisses verzichten. Das Fehlen der Offensivpower machte sich bemerkbar, Höchstadt wollte sich mit dem Remis in die Drittelpause retten. Andre Lenk hatte aber andere Pläne: Rund 40 Sekunden vor der Sirene erzielte er das so wichtige 2:1 für die Gastgeber.
Miesbach hatte sich aber längst noch nicht aufgegeben, erneut war es Kimmel, der zum Ausgleich traf - 2:2 (46.). Alles wieder offen. Das Zünglein an der Waage sollte letztlich Daniel Jun beziehungsweise dessen individuelle Klasse sein: In der 50. Minute brachte der Routinier die Alligators mit dem 3:2 wieder in Front. Bei diesem Spielstand blieb es bis in die Schlussminute. Dann nahm Miesbach seinen Goalie vom Eis - und Jun netzte 15 Sekunden vor dem Ende ins leere Tor zum 4:2-Sieg ein. Dann war das Spiel vorbei, die Devise: Hauptsache gewonnen. Wer ein Paradebeispiel für einen Arbeitssieg gesucht hat, der wurde am Freitag in Höchstadt fündig. Klar ist aber auch: Am Sonntag (18 Uhr) sollte Höchstadt in Oberbayern eine Schippe drauflegen. Oder auch zwei.