Der Vorsprung der SpVgg Heroldsbach auf die Verfolger ist knapp, doch der Spitzenreiter der Kreisklasse 2 ER/PEG will Platz 1 verteidigen.
Nur eine Niederlage musste die SpVgg Heroldsbach in der Hinrunde der Fußball-Kreisklasse 2 ER/PEG einstecken und steht gut zehn Jahre nach der Meisterschaft in der A-Klasse wieder ganz oben. Den einzigen Platz, der den sicheren Gang ins Kreisoberhaus bedeutet, wollen aber auch andere Klubs erreichen, weswegen sich Stefan Hiltl auf eine spannende Rückrunde einstellt.
Der Trainer hatte ein wenig Bammel vor den nassen Monaten und der entsprechenden Platzsituation bei seinem Verein, denn in den Spielzeiten zuvor - damals in der Kreisklasse 1 - hatte sich das stets in den Ergebnissen bemerkbar gemacht. "Bezogen darauf sind wir diesmal gut durchgekommen", freut sich der Übungsleiter des Tabellenführers. Der Platz war stets bespielbar. Sogar einen Tausch des Heimrechts nahmen die Heroldsbacher an - was sich als Eigentor herausstellte: Ausgerechnet aus dieser Partie gegen Kleinsendelbach resultierte die bisher einzige Saisonniederlage.
SVK beschmutzt die weiße Weste
Der SVK trübte die makellose Bilanz der SpVgg, was die Heroldsbacher aber nicht aus der Bahn warf, mit einem 2:1 gegen Aufsteiger Dormitz verabschiedeten sie sich in die Winterpause. "In diesem Jahr konnten wir einen Durchhänger wie zuvor verhindern, länger hätte die Hinrunde aber nicht mehr gehen dürfen", sagt Hiltl. Damit meint der 49-Jährige nicht, dass seine Truppe, sondern eher das Wetter immer schlechter wurde.
Personell konnte der Coach aus dem Vollen schöpfen. Aus seiner guten Mannschaft standen ihm fast immer seine besten Fußballer zur Verfügung: "Ich hatte die Qual der Wahl." Vor allem verletzungsbedingte Ausfälle hatte der Kreisklassist kaum zu beklagen. Ein paar gleichzeitig verletzte Leistungsträger können im Aufstiegskampf schnell den Unterschied ausmachen. "Wir hatten bei Auswechslungen keinen Qualitätsverlust. Als Poxdorf beispielsweise zum 2:2 ausglich, brachten wir Andreas Brandmeier und Manuel Baumer, die die Partie für uns entschieden", erinnert sich der 49-Jährige.
Sogar seinen zweitbesten Torjäger Alexander Vogt konnte er mal auf der Bank lassen, nach seiner Einwechslung gab der 25-Jährige richtig Gas und brachte sein Team teilweise auf die Siegerstraße. Vogt ist beim Primus die Überraschung der Saison: In den vergangenen drei Spielzeiten traf er zusammen zehn Mal. Dieselbe Ausbeute weist er heuer bereits nach 14 Partien auf. Auch der erfolgreichste SpVgg-Torschütze Phillip Götz (12 Treffer) ist auf dem Weg zu einem persönlichen Rekord.
Hiltl prophezeit, dass in der Rückrunde Ergebnisse zustande kommen, mit denen man nicht rechne. Einige Teams verstärkten sich im Winter, bei anderen gehe es bald um nichts mehr. Dennoch könne es nach so einer Hinrunde kein anderes Ziel geben: "Wir wollen Platz 1 halten. Nur die wenigsten von meinen Jungs haben eine Meisterschaft mitgemacht, deswegen müssen sie jetzt hungrig sein."
Ebs bleibt ärgster Verfolger
Sofern Schlaifhausen oder Kersbach keine Riesenserie startet, geht Hiltl davon aus, dass Ebermannstadt (zwei Zähler zurück) und Kleinsendelbach (5) die ärgsten Konkurrenten bleiben. "Ebs hat mit Patrick Hutzler und Alexander Kapp sicherlich das größte Potenzial. Kleinsendelbach ist meiner Meinung nach abhängig von Steffen Staudinger - für mich der beste Spieler der Liga. Er macht den SV zu einem Titelanwärter", analysiert Hiltl. Bei Heroldsbach gehe alles über die Mannschaft. "Wir haben gute Spieler, aber jeder ist nur so stark wie das Team."
Dieses Niveau gelte es zu halten. Mindestens. "Nur weil wir Erster sind, heißt das nicht, dass es kein Verbesserungspotenzial gibt", sagt der Coach. Auf Zugänge verzichtet der Verein. Allerdings stößt Dominik Stelkens nach seiner Verletzungspause wieder dazu. Des Weiteren kehrt Kevin Grohganz von einem Auslandsaufenthalt zurück. Die Qual der Wahl wird demnachgrößer. Am 31. Januar beginnt die Vorbereitung. "Wir trainieren drei Mal die Woche", kündigt Hiltl an. Das geplante Trainingslager am ersten März-Wochenende fällt dem Nachholspiel in Wimmelbach zum Opfer. Die Mission "Spitzenposition verteidigen" startet also mit einem absoluten Derby.
Das Hinspiel entschied die SpVgg nur mit 2:1 für sich. Womöglich legt der Tabellenführer knapp drei Kilometer Luftlinie vom eigenen Sportplatz entfernt den Grundstein für eine neue Serie und dafür, dass Stefan Hiltl in der Winterpause der kommenden Saison seinen 50. Geburtstag als Trainer eines Kreisligisten feiert.