Große Spiele vor gewaltiger Kulisse

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Vollbesetzte Ränge im Waldstation zu Weilersbach: Vor drei Jahren standen sich im entscheidenden Relegationsspiel zur Kreisliga der SV Poxdorf und die die DJK Kersbach (2:0) gegenüber. Am Donnerstag ist Weilersbach wieder Austragungsort eines vielbeachteten Entscheidungsspiels: Um 18.30 Uhr spielen Kersbach und der TSV Ebermannstadt den zweiten Rang in der Kreisklasse 2 aus. Foto: Leo Hühnlein
Vollbesetzte Ränge im Waldstation zu Weilersbach: Vor drei Jahren standen sich im entscheidenden Relegationsspiel zur Kreisliga der SV Poxdorf und die die DJK Kersbach (2:0) gegenüber. Am Donnerstag ist Weilersbach wieder Austragungsort eines vielbeachteten Entscheidungsspiels: Um 18.30 Uhr spielen Kersbach und der TSV Ebermannstadt den zweiten Rang in der Kreisklasse 2 aus.  Foto: Leo Hühnlein

Am Donnerstag in Weilersbach, am Freitag in Thuisbrunn - die Entscheidungsspiele um Platz 2 in den Kreisklassen stehen an. Alles Wichtige zu den Spielen.

Das Beste kommt zum Schluss: Es stehen auf neutralem Platz die Entscheidungsspiele im Spielkreis an, am Wochenende geht es in die Relegation. In Weilersbach ringen am Donnerstag die DJK Kersbach und der TSV Ebermannstadt um den zweiten Platz in der Kreisklasse 2, am Freitag spielen in Thuisbrunn der FC Wichsenstein und der SV Hiltpoltstein den zweiten Rang in der 3er-Gruppe aus. Zwei Spiele, die jeweils bis zu 1000 Zuschauer auf die Anlagen ziehen werden.


Um Platz 2 in der Kreisklasse 2

DJK Kersbach - TSV Ebermannstadt
850 Bratwürste liegen bereit, an jeder Längsseite des Platzes ein Verkaufsstand, dazu gesellen sich 110 Kästen an unterschiedlichen Getränken. Und natürlich Dutzende Helfer, die all das erst möglich machen. Die Gloria weiß, was zu tun ist, wenn sich ein großes Spiel ankündigt und schöpft dabei auch aus den Erfahrungen der Vergangenheit. Schon in den Jahren zuvor hatte sich der SV als gut organisierter Veranstalter erwiesen und erhält regelmäßig einen Zuschlag bei der Vergabe der Entscheidungs- oder Relegationsspiele. Die zentrale Lage zwischen beiden Orten und das schmucke Gelände mit der großen Tribüne spielen da natürlich auch mit rein.

"Der Rasen ist gemäht, die Linien schon abgestreut und die vielen Helfer sind instruiert. Von uns aus kann es losgehen", heißt es von Organisatorenseite. Der Verein rechnet, abhängig vom Wetter, mit mindestens 700 zahlenden Zuschauern. Parkplatznot dürfte zwar keine entstehen, eine frühzeitige Anreise empfiehlt sich trotzdem.
Ein Tipp für alle, die mit dem Pkw anreisen: Kurz vor dem Ortsschild in Richtung Rettern geht es in einen Flurbereinigungsweg, dort steht ein Feuerwehrmann und weist die Fahrzeuge ein. Auf dem C-Platz gibt es Stellflächen für rund 100 Autos. Außerdem wurde die Sportplatzstraße für das Spiel als Einbahnstraße ausgewiesen, hier gibt es zusätzliche Parkplätze. Während der Organisator schon startklar ist, fiebern auch Kersbach und Ebermannstadt dem Spiel entgegen.

Für Kersbach ist die Reise nach Weilersbach in der Saisonzugabe nichts Neues. Vor drei Jahren stand die DJK im Waldstadion dem SV Poxdorf in der Relegation gegenüber. Der SV gewann 2:0 und hielt die Kreisliga, Kersbach blieb Kreisklassist und hofft nun, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. "Heuer ist es eine andere Situation. Damals war es das finale Spiel nach einem Marathon durch die Relegation. Diesmal geht es ja erst um den zweiten Rang", sagt Abteilungsleiter Thomas Müller.

Trotzdem: Nur der Gewinner darf sich Hoffnungen auf die Kreisliga machen, der Verlierer ist aus dem Rennen. "Ich rechne mit einem 50:50-Spiel, vielleicht können wir etwas befreiter aufspielen, weil wir zum Winter praktisch aus dem Rennen waren", sagt Müller mit Verweis auf den damaligen Neun-Punkte-Rückstand auf Ebermannstadt. Personell sieht es ganz gut aus: Neben Florian Schütz und René Meier, die seit Wochen ausfallen, ist nur der Einsatz von Lutz Reinhold fraglich. Der Spielertrainer schleppt eine Erkältung mit sich herum, wird aber alles geben, um wie 2014 für die DJK auf dem Rasen zu stehen.

Roland Beck, Trainer des TSV, der in Ebermannstadt wohnt und arbeitet, wurde in den vergangenen Tagen etliche Male mit der heutigen Partie konfrontiert. "Die Menschen sprechen mich an und wünschen uns Glück. Das zeigt die große Unterstützung, die wir im Ort erfahren. Das setzt sich hoffentlich auf den Rängen fort", so Beck. Für das Entscheidungsspiel muss der TSV-Coach auf Marcel Heinemann und Marvin Wunder verzichten, ein Einsatz von Peter Götz steht noch auf der Kippe. Grundsätzlich sieht Beck sein Team für die große Aufgabe gut gerüstet, an einen klaren Spielausgang glaubt der Trainer aber nicht. "Das wird, wie in der regulären Saison, eine ganz enge Kiste. Jedes Team hatte in diesen Spielen seine guten Phasen. Von einem hohen Sieg, egal für welche Mannschaft, gehe ich nicht aus."

Das Hinspiel in der Liga gewann Ebermannstadt mit 3:2, im Rückspiel vor einigen Wochen trennten sich die Rivalen mit einem 1:1-Remis - ein Ergebnis, mit dem es diesmal in die Verlängerung gehen würde.


Um Platz 2 in der Kreisklasse 3

FC Wichsenstein - SV Hiltpoltstein
Das Warten hat sich gelohnt: Vier Jahre nach dem letzten Entscheidungsspiel auf seinem Gelände bekommt der FC Thuisbrunn am Freitag (18.30 Uhr) einen richtigen Kracher serviert. "Für einen kleinen Verein ist das wie Champions League", sagt Wichsensteins Spielertrainer Stefan Rubner und spricht damit auch für Ausrichter und Gegner. Manfred Laufer, der das Entscheidungsspiel der punktgleichen Mannschaften organisiert, rechnet mit bis zu 1000 Zuschauern. "Wir müssen für Parkplätze, Einweiser und Ordner sorgen", erklärt Laufer. Darüber hinaus brauche ein Verein lediglich einen vernünftigen Platz mit Geländer ringsum.

Obwohl der FC erst am Pfingstmontag von seinem Glück erfuhr, stelle die Organisation kein großes Problem dar. "Im Prinzip ist es wie beim Thuisbrunner Frühlingsfest", sagt Laufer, der für die alljährliche Veranstaltung verantwortlich ist. Um finanziell zu profitieren, müsste das Wetter stimmen sowie die Zuschauer der beiden laut Laufer "befreundeten Vereine" Hunger und Durst mitbringen. Etwas, das die Wichsensteiner Anhänger mitbringen, ist ihre Sirene zum Anfeuern. "Die ist wichtiger als unsere Trikots", sagt Rubner schmunzelnd. Trotz zahlreicher Englischer Wochen in der Rückrunde - auch gegen den SVH - freue sich der FC auf die Zugabe. "Wir haben von Verein und Fans keinen Druck, um aufzusteigen zu müssen. Wir versuchen einfach, diese Partie zu genießen", erzählt der 36-Jährige, der maximal auf einen angeschlagenen Akteur verzichten muss.

Für Brisanz sorgen nicht nur die beiden Ligaduelle. Zunächst gewann Wichsenstein durch ein Tor von Johannes Sebald in der 96. Minute. Zu Hause revanchierte sich Hiltpoltstein, das 0:2 zurücklag, aber in Unterzahl einen Punkt rettete. Zudem trifft SV-Coach Florian Wehrfritz auf seinen torhütenden Bruder Marc. "Der Gegner kennt uns genauso gut wie wir ihn", sagt Florian Wehrfritz. Die Aufgabe, den 33-Tore-Mann Muhammed Abubakar in Schach zu halten, wolle er im Kollektiv lösen.