Ein Forchheimer Sieg des Willens

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Die SpVgg Jahn Forchheim (weiße Trikots) bleibt nach dem 3:2-Sieg gegen Amberg an der Tabellenspitze. Foto: herzopress
Die SpVgg Jahn Forchheim (weiße Trikots) bleibt nach dem 3:2-Sieg gegen Amberg an der Tabellenspitze.  Foto: herzopress

Der kleine Durchhänger ist abgehakt: Die SpVgg Jahn Forchheim hat den FC Amberg im Spitzenspiel mit 3:2 niedergerungen. Es war ein Triumph des Kollektivs, Coach Michael Hutzler lobte sein Team in den höchsten Tönen.

Nach drei sieglosen Spielen in Liga und Pokal hat die SpVgg Jahn Forchheim ihre Tabellenführung in der Bayernliga mit Leidenschaft und drei Punkten untermauert. Gegen den FC Amberg, wahrlich keine Laufkundschaft, feierte die Mannschaft von Michael Hutzler einen 3:2-Sieg. Dominik Zametzer unterstrich wieder seinen Ruf als Edeljoker vom Dienst.

SpVgg Jahn Forchheim - FC Amberg 3:2

Hutzler baute seine Startformation gegenüber dem 3:4 im Pokal gegen den SV Seligenporten auf zwei Positionen um. Rüdiger Beck stand wieder im Tor für Christoph Wächter, Thomas Roas begann für den rotgesperrten Florian Clausnitzer. Das erste Ausrufezeichen setzten aber die Gäste nach sechs Minuten - und schon zappelte das Spielgerät im Netz: Knorr nahm einen Diagonalpass von Ceesay volley und hämmerte diesen unhaltbar für Rüdiger Beck in die Maschen - ein Treffer, der Forchheim aber nicht aus dem Konzept
brachte. Nur vier Minuten später schloss Oliver Seybold ein überlegtes Zuspiel von Maximilian Göbhardt mit dem Außenrist ins lange Eck zum 1:1 ab. Der Jahn spielte mit hoher Intensität, Amberg kam nicht zur Entfaltung, auch deshalb sprach Jahn-Trainer Michael Hutzler von der "besten Halbzeit in der bisherigen Spielzeit".

So schön das Spiel, so sehenswert dann auch der Forchheimer Treffer zum 2:1 in der 41. Minute: Nach einer hübschen Kombination schoss Göbhardt den Ball aus 20 Metern unhaltbar für Ambergs Keeper Matthias Götz ins Tordreieck, gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand.

Es war klar, dass die Amberger in der zweiten Hälfte mehr riskieren mussten und den Weg nach vorne suchten. Das taten sie auch. Beim 2:2 war wiederum Knorr beteiligt. Er hatte sich in der 65. Minute auf der rechten Seite durchgesetzt und passte nach innen. Dort landete der Ball beim mitgelaufenen Hempel, der aus 14 Metern ins rechte untere Eck vollstreckte. Auch Forchheim verzeichnete einige Chancen, vorerst blieb es beim 2:2-Zwischenstand. "Wir haben Amberg unentwegt bearbeitet, bei uns stand eine echte Einheit auf dem Platz," sagte Hutzler.

Und die Erlösung sollte tatsächlich noch folgen: Wie man Fehler des Gegners konsequent bestraft, zeigte der Jahn in der 90. Minute, als vieles schon auf ein Unentschieden hinauszulaufen schien. Nach einem Amberger Einwurf an der Außenlinie brachte Graml den Ball nicht weit genug weg. Dieser landete bei Göbhardt, der aus 20 Metern draufhielt und die Latte traf. Der vier Minuten zuvor eingewechselte Edeljoker Dominik Zametzer reagierte blitzschnell und schob aus kurzer Distanz flach zum 3:2 ab (90.). Schluss war aber noch nicht: Nach dem Anstoß tankte sich Karzmar-czyk bis vier Meter vor die Grundlinie durch und legte auf Seifert zurück, der das 3:3 markierte. Das sah auch Referee Marcel Geuß anfangs so, der schon auf Tor entschieden hatte, ehe ihn sein Assistent zurückpfiff und eine Abseitsstellung anzeigte. Während Amberg die Schuld beim Assistenten suchte, nahm Hutzler die Entscheidung gelassen zur Kenntnis: "Amberg sollte nicht jammern und die Schuld woanders suchen. Ob es Abseits war, konnte ich aus meiner Position auch nicht sehen. Aber das ist egal: Denn Abseits ist, wenn es der Schiedsrichter anzeigt."