Die Gier nach dem Erfolgserlebnis

2 Min
Der Gößweinsteiner Dominik Sebald (r.) kann TSV-Stürmer Niklas Stelzner nicht am Schuss hindern, dennoch blieb Kirchehrenbachs bislang bester Schütze (12 Tore) beim 3:0-Erfolg über Gößweinstein ohne eigenen Treffer. Dafür traf Sebald am Mittwoch in Neunhof. Foto: Leo Hühnlein
Der Gößweinsteiner Dominik Sebald (r.) kann TSV-Stürmer Niklas Stelzner nicht am Schuss hindern, dennoch blieb Kirchehrenbachs bislang bester Schütze (12 Tore) beim 3:0-Erfolg über Gößweinstein ohne eigenen Treffer. Dafür traf Sebald am Mittwoch in Neunhof.  Foto: Leo Hühnlein
Florian Wehrfritz
Florian Wehrfritz
 
Lukas Porster
Lukas Porster
 

Es ist schon fast die letzte Chance: Ohne einen Sieg im Abstiegsduell in Gößweinstein sieht es für Effeltrich in der Kreisliga 2 ziemlich düster aus.

Es geht in die Niederungen der Kreisliga 2: Der InFranken-Kick gastiert beim Kellerderby zwischen dem SV Gößweinstein und der SpVgg Effeltrich. Beide Mannschaften haben sich für dieses 21. Saisonspiel, das bereits am Samstag um 16 Uhr stattfindet, viel vorgenommen. Vor allem die Gäste gieren nach der Durststrecke von sechs Pleiten am Stück - der letzte Sieg gelang Mitte November gegen Schlusslicht Leinburg - endlich mal wieder nach einem Dreier. Aber auch die Bilanz der Gastgeber lässt nach eigenem Anspruch zu wünschen übrig. Zuletzt rutschte der SV auf den Relegationsplatz ab, nachdem er zuvor meist im Mittelfeld lag.


Kreisliga 2 ER/PEG

SV Gößweinstein (13.) - SpVgg Effeltrich (15.)
Es scheint die letzte reelle Chance der Effeltricher zu sein, doch noch einmal in Schwung für den Klassenerhalt zu kommen.
Bei zehn Punkten Rückstand zum rettenden Ufer, und nur noch zehn zu spielenden Partien, wäre bei einer weiteren Niederlage wohl das Abenteuer Kreisliga nach nur einem Jahr wieder zu Ende. Hinzu käme, dass der Abstand auf den Mitkonkurrenten aus Gößweinstein auf zwölf Punkte anwüchse. Das weiß auch Interimstrainer Lukas Porster: "Wie es immer so schön heißt, ist es ein Sechs-Punkte-Spiel, deshalb müssen wir alles daran setzen, etwas zu reißen. Außerdem wäre es mal wieder schön, ein Erfolgserlebnis zu haben. Wir halten oft lange auf Augenhöhe mit, verlieren aber dann das Spiel in zwei, drei Einzelszenen."

Vor allem mit 54 Gegentreffern in 20 Spielen ist Trainer und Keeper Porster nicht ganz glücklich. Der 26-jährige, der mit Jochen Brechelmacher als gleichberechtigtes Trainer-Duo fungiert, ist Realist, versucht aber mit seinen Vorderleuten das Unmögliche zu schaffen: "Die Stürmer sind wesentlich robuster und sprechen körperlich eine ganz andere Sprache als in den unteren Ligen. Das ist der größte Unterschied. Natürlich ist es blöd, dass in dieser wichtigen Phase ausgerechnet unser Torjäger Christian Kosel fehlt, der seit voriger Woche im Pokal an Fußproblemen laboriert. Mit 13 Toren hat er mehr als die Hälfte unserer 25 Treffer erzielt."

Die Vorzeichen stehen also ungünstig, aber aufgeben kommt nicht in Frage. Dass sie es doch noch nicht verlernt haben, hat die SpVgg im Pokal gegen den Bezirksligisten Diepersdorf gezeigt, der mit einem 2:1 heimgeschickt wurde: "Vielleicht liegt der Schlüssel darin, dass keiner von uns jemals um den Klassenerhalt gespielt hat, unser Weg ging von der A-Klasse nur nach oben. Aber ich denke, dass wir verschworen genug sind, um bis zuletzt alles zu versuchen. Der Großteil unseres Kaders kennt sich seit Kindestagen. Deshalb würde uns auch ein Abstieg nicht umwerfen."


Gößweinstein: viele Ausfälle

Der SV Gößweinstein schleppt sich personell gebeutelt von Spiel zu Spiel und hofft auf ein Happy-End mit Klassenerhalt. Mit diesem will sich auch Trainer Florian Wehrfritz verabschieden, der nach der Saison zum SV Hiltpoltstein wechselt. Dort schwang er bereits zwei Jahre lang bis 2011 das Zepter, derzeit haben die "Hippos" gar noch Chancen auf den Aufstieg oder die Relegation. Wehrfritz könnte also im dümmsten Fall in einem Entscheidungsspiel auf sein neues Team treffen: "Damit beschäftige ich mich überhaupt nicht, man muss es eh nehmen, wie es kommt. Im Moment zählt für mich nur mein Team und das Ziel, das wir erreichen wollen. Dazu müssen wir punkten, stehen aber zu oft mit leeren Händen da, obwohl wir nicht schlechter sind als der Gegner. Beim 0:3 in Kirchehrenbach haben wir über weite Strecken gut mitgehalten, waren zeitweise sogar aktiver als der TSV, aber die Tore schoss der Gegner."

Am Mittwoch stand das schwere Auswärtsspiel beim Keller-Rivalen Neunhof auf dem Programm, zum Glück traf SV-Lebensversicherung Marcel Zweck wieder doppelt. Doch mit dem 3:3-Remis hielten die Gößweinsteiner die Laufer Vorstädter zwar hinter sich, vergaben aber eine 3:1-Führung und mussten kurz vor Abpfiff per Elfmeter den Ausgleich hinnehmen: "Es ist immer ärgerlich, wenn man kurz vor Schluss den Sieg hergibt, obwohl ein Punkt auswärts noch in Ordnung ist. Wir hoffen für Samstag, dass unser angeschlagener Kapitän Michael Stenglein, der schon in Neunhof passen musste, und Muhammed Abubakar, der dort verletzt vom Feld musste, wieder fit sind. Wir brauchen jeden Punkt, gegen Effeltrich käme ein Sieg recht."