Der TSC Bärnfels möchte gegen Bieberbach eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf der A-Klasse 4 erzwingen.
Der Saisonstart des SV Bieberbach ließ einen unbeschwerten Durchmarsch in der A-Klasse 4 ER/PEG vermuten, doch nach zehn Siegen in Serie war die Souveränität plötzlich vorbei. Derzeit scheint sogar Sand im Getriebe des Aufstiegsanwärters zu sein, nur zwei Siege sprangen in sechs Partien seit dem Rückrundenbeginn heuer heraus. Fast spiegelverkehrt verlief die Kurve für den TSC Bärnfels: Nach dem Abstieg mussten die Bären erst ihre Wunden lecken und zogen danach so richtig an. Inzwischen haben sie den Baumwipfel der Liga erklommen und sind nicht mehr weit vom Honigtopf entfernt. Im InFrankenkick treffen beide am Sonntag um 15 Uhr aufeinander. Kurios: Das Vorspiel der B-Klasse 4 bestreiten die Reserveteams der beiden Kontrahenten, die SG Bieberbach/Bärnfels, um 13 Uhr gemeinsam gegen Gräfenbergs zweite Garnitur.
A-Klasse 4 ER/PEG
TSC Bärnfels (1.) - SV
Bieberbach (3.) Die Tabellenspitze trügt auf den ersten Blick. Zwar hat der TSC mit 43 Zählern aus 19 Partien fünf Punkte Vorsprung vor Leutenbach, sogar noch einen mehr auf Bieberbach, jedoch haben letztere ein Spiel weniger ausgetragen und könnten - siegreich im Nachholspiel - mit einem Erfolg in Bärnfels tabellenbereinigt zu diesen aufschließen. Der Rückzug von Hartenstein aus der Punktewertung macht die Sache zusätzlich kompliziert, denn so bleiben nur 24 Spiele pro Team übrig, ergo stehen nach dem Derby nur noch vier Partien an. TSC und SV sind dadurch am letzten Saisontag spielfrei - der FC Leutenbach könnte also noch nachziehen.
Bären-Trainer Engelbert Unterbuchberger ist sich der großen Chance bewusst: "Mit einem Sieg über den SV sieht es sehr, sehr gut aus.
Denn unser Polster wüchse um drei Zähler an, Bieberbach empfängt am vorletzten Spieltag noch Leutenbach, wo ja nur einer die Punkte haben kann oder sie eben geteilt werden." Dennoch bleibt der Niederbayer in Diensten des TSC wachsam, mit Egloffstein und Plech folgen noch Stolpersteine. Personalsorgen hat er kaum, bis auf den angeschlagenen Kapitän Alexander Forster (Bänderdehnung) kann er aus dem Vollen schöpfen und hofft auf dessen Genesung bis Sonntag. Mit dem Saisonverlauf ist der 36-Jährige bislang zufrieden, nur der Durchhänger am Rundenbeginn gefiel ihm nicht: "In drei Spielen in Folge gegen Pegnitz, Leutenbach und Pottensteins Reserve haben wir miserabel gespielt und nur einen Punkt geholt, vielleicht war es auch das Wecksignal.
Kurz danach war Bieberbach schon elf Punkte weg und für uns eigentlich unerreichbar."
SV-Spielertrainer Frank Krasser kann sich gut an die Vorrunde mit dem 3:1-Erfolg gegen den TSC erinnern: "Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Es war sehr umkämpft, aber nicht unfair, obwohl sich die Gäste kurz vor der Pause mit einem Platzverweis und später mit einer Gelb-Roten Karte dezimierten. Sie gaben trotzdem nicht auf und erzielten in Unterzahl ihr Tor. Ein Kampfspiel erwarte ich auch am Sonntag."
Damals lief es noch wie am Schnürchen in Bieberbach, dann kam die kalte Dusche. Die 1:5-Schlappe zuhause gegen Velden brachte den SV aus der Spur. Bis in die Rückrunde, in der nur zwei Siege aus sechs Partien gelangen: "Da kamen wir auf den Boden der Tatsachen zurück, vielleicht lief es anfangs zu reibungslos und wir haben die Spannung verloren. Oft ist es dann eine Kopfsache, weil man denkt, es reicht mit Hacke, Spitze 1, 2, 3.
Einige Siege in dieser Phase waren sehr knapp, wir hatten unser Glück wohl auch überstrapaziert." Am 18. Spieltag rutschte der SV erstmals aus den beiden direkten Aufstiegsrängen und will unbedingt wieder dorthin zurück. Doch auch Krasser fehlt mit dem urlaubenden Mario Rupprecht ein Akteur, weshalb er die Abwehrkette erneut umbauen muss. Zuletzt sah der 39-Jährige jedoch einen Aufwärtstrend, nicht nur der 2:0-Erfolg in der Vorwoche gegen die starke Pottensteiner Reserve facht die Hoffnung bei den Bieberbachern an: "Wir haben das Tief überwunden, meine Leute haben wieder in die Zweikämpfe gefunden. Sie wissen, es geht um alles oder nichts."
hü