Beim ATP-Challenger in Eckental haben drei deutsche Spieler das Achtelfinale erreicht, Dustin Brown und sein weißrussischer Gegner lieferten sich dabei ein emotionales Duell.
Als erster deutscher Spieler schaffte Matthias Bachinger vor gut besuchten Tribünen den Sprung unter die Top16 beim ATP-Challenger in Eckental. Waren die ersten fünf Spiele in diesem Duell zweier "alter Bekannter" noch hart umkämpft (3:2), sorgten dann zwei Breaks, eines davon gleich zu Beginn des zweiten Satzes, für eine schnelle Entscheidung. Der zweite Durchgang (6:2) ging im Expresstempo von einer knappen halben Stunde an den 450 ATP-Ränge besser platzierten "Bachi", der in Eckental seine gute Form von Stockholm bestätigte, als er bei diesem 250 000 Dollar-Turnier erst im Halbfinale an der Nr. 7 der Welt, Tomas Berdych, scheiterte.
Pütz mit Zwei-Satz-Erfolg Miloslav Mecir wäre der mögliche Gegner von Lokalmatador Maximilian Marterer gewesen, der mit einer Wild-Card ins Hauptfeld gehievt wurde.
Der Nürnberger wehrte sich tapfer gegen den Russen Konstantin Kravchuck, musste sich aber trotzdem geschlagen geben.
Besser als Marterer machte es gestern Nachmittag Tim Pütz, der gegen Nikola Mektic seine Breakchancen konsequent nutzte und mit 7:5, 6:2 verdientermaßen eine Runde weiter kam. Der 26-jährige Frankfurter trifft nun am heutigen Donnerstag in einem interessanten deutsch-deutschen Duell auf Bachinger.
Auf und Ab bei Brown Heiß her ging es im Abendspiel des zweiten Hauptfeldtags: Dustin Brown und Uladzimir Ignatik (im Vorjahr die Nr. 2, heuer ungesetzt) lieferten sich ein sehenswertes Duell auf Augenhöhe, bei dem es auch emotional ganz schön zur Sache ging. Besonderes im Tiebreak des zweiten Durchgangs, als der Schiedsrichter einen Ausball des Weißrussen nicht erkannte bzw. erkennen konnte.
Der Deutsch-Jamaikaner ließ sich dadurch derart aus dem Konzept bringen, dass er die "Verlängerung" klar mit 1:7 abgab.
Dieser zweite Durchgang war in der Gesamtbetrachtung allein sein Eintrittsgeld wert. 0:2, 2:2, Break Ignatik zum 3:5. Doch dann nahm ihm Brown zu Null den Aufschlug ab - 5:5, 6:6, Tiebreak! Im Finalsatz setzte sich der Topgesetzte klar durch, er konnte sich auf sein starkes Service stützen (17:2 Asse) und siegte nach unterhaltsamen 90 Minuten verdient mit 6:1. Beim 4:1 ließ es der Deutsch-Jamaikaner noch mal so richtig krachen: Bei 40:0 für Ignatik peitschte er vier Mal die Filzkugel derart vehement zurück, dass dem 24-jährigen Kontrahenten Hören und Sehen verging. Dazu ein Doppelfehler und die Frage nach dem Sieger war Minuten später beantwortet. Der Belgier Niels Desein ist am heutigen Donnerstag die nächste Hürde für Brown auf dem Weg ins entscheidende Wochenende.
Bereits fünf Erfolgserlebnisse seit Samstag konnte Mirza Basic im House of Sports sammeln: Der Qualifikant aus Bosnien-Herzegowina ließ sich auch nicht vom gesetzten Türken Marsel Ilhan aufhalten. Dem Tiebreak-Krimi von 9:7 ließ er ein 6:3 im zweiten Satz folgen und kann sich über wertvolle ATP-Punkte freuen.