Der FC Dormitz gerät in Wallung: Julia, die Tochter von Spielleiter Roland, ist eine der Kandidatinnen bei der RTL-Sendung "Der Bachelor".
Nach dem Dschungelcamp ist vor dem Bachelor. Welches TV-Format am Ende mehr polarisiert, ist schwer zu sagen. Allerdings sollte klar sein, welche Sendung im beschaulichen
Dormitz in diesem Jahr den größeren Zuschauerzuspruch erhält, denn eine Anwärterin auf den "Bachelor" kommt aus dem fränkischen Dörfchen und hat enge Bindungen zum FC Dormitz aus der Fußball-Kreisklasse 2 ER/PEG.
Dass am Mittwoch beim FC trainingsfrei ist, versteht sich von selbst, denn um 20.15 Uhr startet im Fernsehen die neue Staffel von "Der Bachelor". Zwei Stunden lang suchen in der Auftaktfolge junge Frauen in einem von RTL ausgewählten Junggesellen die große Liebe, beziehungsweise mediale Aufmerksamkeit für die eigene Karriere. Mit dabei ist die Dormitzerin Julia Prokopy - 21 Jahre jung, amtierende Miss Nürnberg sowie Nr. 3 in Bayern und Nr. 2 in Süddeutschland bei den Misswahlen. "Ich kann mich nicht erinnern, dass Dormitz so oft in den Medien genannt wurde, wie zuletzt", sagt Michael Popp, Trainer des hiesigen Fußballvereins.
Kein Liebhaber im Team
Zum Sportverein hat die Bachelor-Kandidatin allein durch ihre Familie enge Bindungen, denn Bruder Florian kickt beim FC Dormitz und Vater Roland ist Spielleiter des Kreisklassisten. "Jeder kennt die Julia, aber aufgrund ihres Berufs als Flugbegleiterin kann sie nicht oft bei unseren Spielen zusehen", sagt Popp. Der eine oder andere Fußballer habe auch schon seine Fühler nach der Tochter des Spielleiters ausgestreckt - ohne Erfolg, wie Vater Roland zu berichten weiß: "Julia ist sehr wählerisch und braucht ihre Freiheiten.
Von Anbandelversuchen aus der Mannschaft habe ich aber nichts mitbekommen." Roland Prokopy weiß um die Wirkung seiner Tochter, große Ratschläge hinsichtlich der Männer-Wahl gibt es aber nicht. "Ich sehe diese Sache ganz entspannt, das muss ich auch. Julia ist erwachsen, sehr selbstständig und wird bald 22, da ist der väterliche Einfluss nicht mehr allzu groß. Sie ist sehr selbstbewusst und weiß genau, was sie möchte und was nicht." Jetzt sucht die Dormitzer Schönheit ihr Liebesglück also vorerst lieber im TV.
Gemeinsam vor der Glotze
"Alle sind elektrisiert", merkt Popp an und gibt offen zu, dass er sich die Kuppel-Show ansehen wird. Seine Spieler werden sicherlich ein großes Treffen ausmachen und sich das TV-Spektakel ebenfalls nicht entgehen lassen. "Ich selbst wohne mittlerweile in Sieglitzhof und kann nicht sagen, ob unser Spielleiter durch diese Show einen neuen Schwiegersohn bekommen hat. Soweit ging der Dorffunk noch nicht", so Popp.
Die Sendungen werden im Vornherein abgedreht, bis zum Ende der Ausstrahlung müssen sich die Teilnehmerinnen allerdings in Verschwiegenheit üben. Wie es also für Julia ausgegangenen ist? Man muss sich überraschen lassen. "Vielleicht erwähnt sie in einem Nebensatz ja mal den FC Dormitz oder ihr Vater hat ihr ein Trikot zugeschickt, das sie mal anzieht. Dann wäre auch der Verein mal zur besten Sendezeit im Fernsehen", schmunzelt der Coach.