Mit kontrolliertem Tempo zur Bestzeit: Babinja Wirth hat aus ihren Fehlern der Vergangenheit gelernt - und rechtzeitig zur deutschen Jugendmeisterschaft die Lehren gezogen.
Der Weg ist das Ziel - so auch für Babinja Wirth vom TSV Ebermannstadt: Der Mission, in Wattenscheid bei den deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften unter die Top Ten zu laufen, lag eine generalstabsmäßige Vorbereitung zugrunde. Die Betzensteiner Lehramtsstudentin erfüllte sich mit neuer Bestzeit in 7:08,91 Minuten und Platz 9 über 2000 Meter Hindernis der U20 als beste bayerische Teilnehmerin ein noch offenes persönliches Ziel ihrer Laufbahn.
Dabei hatte Wirth aus der Vergangenheit gelernt. Die Neigung, die Rennen zu forsch und zu schnell anzugehen, erwies sich wiederholt als falsche Taktik. Im letzten Vorbereitungsrennen in Neustadt an der Waldnaab wurde sie mit einer mäßigen Zeit von 2:20 Minuten über 800 Meter konfrontiert.
Die Deutsche Meisterschaft ist eine Wundertüte, alles oder nichts ist hier möglich.
Die gemeldeten Zeiten der deutschlandweit verteilten Teilnehmer dienen zwar der Orientierung, sagen aber dennoch nicht alles aus. Nicht immer gelingt es den Läufern, die Topleistung am Saisonhöhepunkt abzurufen. Manche überschätzen ihre Möglichkeiten und stürmen drauf los.
Aus Fehlern gelernt So ließ sich im Vorjahr auch Wirth zu einer zu schnellen ersten Runde über 2000 Meter Hindernis verleiten und verzockte ihre Möglichkeiten. Eingeprägt hat sich dieses Erlebnis, gnadenlos von der Konkurrenz nach hinten durchgereicht zu werden. Das sollte nicht noch einmal passieren. Und der neue Schlachtplan mit kontrollierten und gleichmäßigen Runden sollte sich heuer auszahlen.
Nach 400 Metern war Wirth auf Platz 12 und hatte diesen auch drei Runden lang gehalten.
Sie zeigte ein technisch und taktisch gelungenes Rennen, bewältigte die Hindernisse und Wassergräben konzentriert und ohne Sturz. Vor der Schlussrunde fühlte sie sich für eine deutliche Temposteigerung kraftvoll genug. Jetzt kämpften andere mit den schweren Beinen. Wirth machte Platz um Platz gut - und erfüllte sich ihren Traum: Sie unterbot ihre Bestleistung um satte sechs Sekunden, das war das Optimum.
Die Siegerin Tina Donder vom Erfurter LAC triumphierte übrigens in 6:41,33 Minuten.
es