Äthiopier stellt Rekord in Forchheim auf

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Der Äthiopier Badhane Ararsa Gamachu rennt mit schnellen Schritten zum Sieg, der Nikolausläufer Jochen Brosig nimmt sich Zeit für einen Schnappschuss. Fotos: herzopress
Der Zweite Rashe Buggaa
 
Die Siegerin Angela Kühnlein
 
 
Der Nikolauslauf sorgt auch für ein Breitensporterlebnis, hier für Norbert Schlund (Nr. 444, Laufen in Forchheim), Robert Meister (Nr. 377, Das Erlebnislauf-Team) und Daniela Kiefer (Nr. 468).
 
 
 

Der 35. Forchheimer Nikolauslauf bot den Rahmen für Topleistungen. 540 Läufer waren beim Sieg des Athiopiers Badhane Ararsa Gamachu dabei. Er stellte einen Streckenrekord auf mit 30:50 Minuten für die zehn Kilometer.

Bei der 35. Auflage kehrte der Forchheimer Nikolauslauf zu alter Stärke zurück. Hatte der Ausrichter LG Forchheim im Vorjahr schneebedingt bei Teilnehmerzahlen und Leistungen einen Einbruch erlitten, so konnten sich Zuschauer am Samstag bei mehr als 540 Teilnehmer über Topleistungen erfreuen.
Was vor 34 Jahren als kleiner Crosslauf unter Laufenthusiasten im Reuther Wald lange vor der aufziehenden Läufermassenbewegung begann, hat sich zu einer etablierten, weit bekannten Laufveranstaltung im Rund auf der Forchheimer Sportinsel entwickelt, die immer wieder auch überregionale Spitzenläufer anzieht.
Die guten Witterungsbedingungen der letzten Wochen hatten dazu beigetragen, dass sich das Leistungsniveau vieler Sportler spürbar verbessern konnte, so dass bei der Verbesserung von 15 Strecken- und Altersklassen-Rekorden eine Leistungsexplosion zu verzeichnen war.
llein im Hauptlauf über 10 km mit 330 Teilnehmern fielen acht Bestmarken. Gespannt war die LG dabei, ob die gut fünf Jahre alte Bestleistung des Fürthers Embaye Hedrit dem Ansturm der Läuferphalanx standhalten konnte. Denn es waren in den Startlisten einige exotische Namen zu finden, die für Farbe und Feuer sorgen sollten. Da war zum einen Badhane Ararsa Gamachu, ein 22 Jahre junger Mann aus dem heißen Äthiopien, der für das Team Icehouse aus Bayreuth an den Start geht. Er hatte in diesem Herbst bereits die Bestmarken einiger Läufe der Region geknackt und ist für Zeiten um die 30 Minuten auf 10 km gut. Zum zweiten hatte sich mit dem 20-jährigen Buggaa Rashe von der TS Coburg ein weiteres afrikanisches Lauf-Ass nachgemeldet. Diese beiden Topläufer drückten dann auch dem Lauf den Stempel auf.
Besonders Gamachu hielt Wort: Bereits auf der einleitenden Stadionrunde preschte er an der Spitze und verließ mit 80 m Vorsprung das Stadion, um die vier Runden ums Regnitz-Altwasser in Angriff zu nehmen. Meinten die Zuschauer hier noch "das hält der nie durch", so wurden sie bald eines Besseren belehrt. Kilometer um Kilometer vergrößerte sich der Vorsprung des Ost-Afrikaners. Einzig der spätere Zweitplatzierte Buggaa Rashe konnte anfangs noch Sichtkontakt halten. Doch angesichts der vielen Überrundungen bereits in der zweiten Runde war es dann auch damit vorbei. Gamachu hielt das Tempo bis zur Zielgeraden unverändert hoch und stellte mit 30:50 Minuten scheinbar locker einen neuen Streckenrekord auf, der für die Ewigkeit gemeißelt zu sein scheint.
In seinem Gefolge erbrachten auch die anderen Läufer Topleistungen: Buggaa Rashe erreichte das Ziel in 32:25, einer Zeit, die in den meisten Vorjahren locker zu Sieg gereicht hätte - ebenso wie die 33:05, mit denen der 18-jährige Nachwuchsläufer Konstantin Wedel vom LAC Quelle Fürth zu Rang 3 lief.
Insgesamt blieben in Folge neun Läufer unter den 35 Minuten, darunter regional bekannte Namen wie Markus Blenk (TSV Burgebrach), Alexander Funsel (TS Lichtenfels) und Jürgen Wittmann (TSV Burghaslach). Hervorzuheben sind dabei der neue Altersklassenrekord von 34:22, die Hans-Joachim Hermann bei den 50-jährigen aufstellte. Schnellster Forchheimer mit 35:58 war der 19-jährige Simon Christel von den Triathleten des SSV.
Auch bei den Frauen stachen viele starke Leistungen hervor: Schnellste war in 38:16 Minuten die 26-jährige Angela Kühnlein von den Brehm-Titan-Runners vor Sandra Haderlein vom SC Kemmern (38:23) und Susi Lutz von der LG Regensburg (39:49). Insgesamt stellten die Damen vier neue Altersklassenrekorde auf, den schnellsten davon mit 39:55 Silke Bittel vom LAC Quelle Fürth (W35).
Die Mannschaftswertung der Herren ging etwas überraschend ans LAC Quelle Fürth vor dem Team Icehouse, das zwar Gesamtsieger und neue Streckrekordhalter stellte, dem aber zur Abrundung des Teams noch ein guter vierter oder fünfter Mann fehlte. Dritter wurde die LG Erlangen. Bei den Frauen sicherte sich das Team der LG Forchheim mit Martina Landgraf, Heike Niggemann und Nadja Ludwig Rang 2 hinter den Mädels der Brehm-Titan-Runners und vor dem FSV Großenseebach.

Die Jugend freut sich über optimales Wetter


Während es zum Ende des Hauptlaufs am Nachmittag mit einsetzendem Regen und böigem Wind zunehmends ungemütlicher wurde, konnten sich die 170 Teilnehmer der Schüler und Jugendläufe mittags noch über optimales Laufwetter freuen.
Auch hier fielen zahlreiche Rekorde, die meisten davon im stark besetzten A-Schülerlauf über 2900 m, der mit Tobias Henning von der LG Eckental in 9:58 Minuten den Sieger M14 und neuen Rekordhalter sah - vor Sebastian Schindler (LG Erlangen, 9:58, 1. M15) und Moritz Hecht (LG Forchheim). Ebenfalls zu neuer Bestmarke lief die Forchheimerin Sarah Westerholt bei den 15-Jährigen mit 11:54.
Fest in Forchheimer Hand war der Jugendlauf über 5,3 km der 16- bis 19-Jährigen mit Markus Baginski an der Spitze (1. MJB 20:44) vor Matthias Schwämmlein (22:11). Lina Ende erzielte als Gesamtvierte einen Streckenrekord bei der weiblichen Jugend A in 23:47.
Die Sieger in den weiteren Schülerläufen über 1250 m hießen Lana Schlapp (LG Waizendorf Walsdorf, W9) und Benjamin Endres (SpVgg Reuth, M9), Clemens Gundermann (LG Forchheim, M11) und Lisa Ebert (TSV Ebermannstadt, W11) sowie Tim Wecera (LG Röthenbach, M13), Jan Novak (LG Forchheim) und Cosmia Gundermann (LG Forchheim, W12).
46 Teilnehmer hatte der Hobbylauf über 5,3 km zu verzeichnen, der in Simon Schwarz (München) in 17:05 Minuten einen äußerst schnellen Sieger sah. Flotteste Teilnehmerin war die 16-jährige Bainja Wirth vom TSV Ebermannstadt in 21:25. 43 Kleinkinder von zwei bis sieben Jahren im Bambinilauf rundeten die Veranstaltung ab.