Sperre im Nachbarort: Rosenbacher stellen Hindernisse auf

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Derzeit häufig in Rosenbach zu sehen: Stau im Berufsverkehr Foto: petra Malbrich
Derzeit häufig in Rosenbach zu sehen: Stau im Berufsverkehr Foto: petra Malbrich

Ein Dringlichkeitsantrag auf Sperrung der Durchgangsstraße in Rosenbach wurde abgelehnt. Und die Rosenbacher sollten ihre "Selbsthilfe" unterlassen.

Die Ortsdurchfahrt Rosenbach bleibt offen. Mit einer Gegenstimme hat der Umwelt- und Energieausschuss der Marktgemeinde Neunkirchen am Brand Josef Krauthöfers Dringlichkeitsantrag abgelehnt. Der Rosenbacher Bürger hatte sich bald nach der Sperrung der Straße wegen Bauarbeiten im Nachbarort Weiher (Kreis Erlangen-Höchstadt) mit einem Dringlichkeitsantrag an die Gemeinde gewandt.

Das zu hohe Verkehrsaufkommen und damit verbunden eine erhöhte Unfallgefahr waren Gründe für den Antrag. In der Woche vom 19. bis 26. April hatte die Gemeinde Neunkirchen Messtafeln aufgestellt, um das Verkehrsaufkommen beziffern zu können. Bis zu 2500 Autos pro Tag fahren in einer Richtung durch Rosenbach. Da lag Josef Krauthöfer mit seiner Hochrechnung, die insgesamt auch fast 5000 Autos ergab, nicht daneben.

Dritter Bürgermeister Andreas Pfister (SPD), der im April zu Beginn der Bauarbeiten in Weiher den erkrankten Bürgermeister Heinz Richter vertrat, hatte keine Dringlichkeit gesehen und entschieden, Krauthöfers Antrag im Umwelt- und Energieausschuss zu behandeln. Pfisters Handeln wurde auch durch Zweiten Bürgermeister Martin Mehl (CSU) und durch die Kommunalaufsicht des Landratsamts Forchheim bestätigt.


Treffen vor Ort

Zudem fand am 17. April ein Treffen mit Vertretern der betroffenen Kommunen, auch die Gemeinde Uttenreuth war vor Ort, dem Landratsamt und der Polizei statt. Auch die Beamten der Polizei Forchheim konnten keine Dringlichkeit feststellen. "Man kann davon ausgehen, dass die Vertreter wissen, was Verkehr bedeutet und wie sie das einschätzen sollen", sagte Dritter Bürgermeister Andreas Pfister (SPD), der auch den Vorsitz der Umwelt- und Energieausschusssitzung hatte. Die Verwaltung und er selbst würden die zunehmende Verkehrsbelastung bedauern.

"Hilfreich wäre, wenn die Verkehrsteilnehmer den ÖPVN nutzen würden", betonte Pfister. Allerdings handele es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine öffentliche Straße, die jedermann nutzen könne. Es sei keine landwirtschaftliche Straße und auch kein Schleichweg.


Hindernisse "geparkt"

Andreas Pfister kritisierte jedoch die "Selbsthilfe" der Rosenbacher, um gegen das Verkehrsaufkommen vorzugehen. So parken sie Autos oder stellen Schubkarren auf. Diese Hindernisse führen zu noch stärkeren Behinderungen des Straßenverkehrs und würden so mehr Unfallgefahr darstellen. "Das soll eingestellt werden", appellierte Pfister. Sonst müssten beidseitig Halteverbote angebracht werden.

Dass die vielen Autos, die nun, anstatt die weiträumige Umleitung zu fahren, den kürzeren Weg durch Rosenbach wählen, auch für die Landwirtschaft eine Behinderung darstellen, rechtfertige eine Sperrung ebenfalls nicht, betonte Pfister.


Hilft Zone 30?

Mehrere E-Mails sind zwischenzeitlich in der Verwaltung eingegangen - der Inhalt ähnlich dem Krauthöfers Antrag. Aber es gibt auch Bürger, die gegen eine Sperrung der Ortsdurchfahrt seien. Viele Rosenbacher Bürger saßen im Sitzungssaal, aber nicht alle hofften auf eine Sperrung. "Uns wäre das Zone-30-Schild wichtig", sagte ein Bürger nach der Abstimmung.

Darauf hatte während der Sitzung schon Thomas Siebenhaar (CSU) hingewiesen. Das werde bereits geprüft, entgegnete Pfister. Rücksicht nehmen, lautete Ute Löfflers (ÜWG) Bitte, die an einem Rechenbeispiel zeigte, wie viel Zeit durch die Umleitung den Familien verloren gehe. Die Situation sei für alle eine Katastrophe, auch für die Bürger in Weiher, betonte Ines Barrabas (FW). Die Straßen seien jedoch dafür da, den Verkehr aufzunehmen. Defensives Fahren sei angebracht.


Als nächstes Ebersbach?

"Wenn wir hier sperren, kommen als nächstes die Ebersbacher. Wir können nicht, wenn es drei Wochen regnet, über jeden Ort einen Regenschirm aufspannen", sagte Barrabas. Karl Germeroth (FW) hingegen war verwundert über Holger Kotouc (Grüne), der für die Umleitung und für den öffentlichen Busverkehr plädierte. Wenn die dreifache Anzahl an Kilometern für die Umleitung gefahren würde, ergebe dies den dreifachen Abgasausstoß, merkte Germeroth an.

Auch Martin Walz (CSU) meinte, man dürfe nicht einfach so eine öffentliche Straße sperren. "Der Hauptverursacher ist nicht die Gemeinde Neunkirchen", betonte Walz, der die "späte Information" des Staatlichen Straßenbauamts Nürnberg kritisierte. Was wie lange gesperrt sei, sei künftig besser zu kommunizieren. Denn selbst der Dritte Bürgermeister glaubt nicht, dass es mit den acht Wochen Vollsperre - insgesamt sind die Bauarbeiten bis November angesetzt - getan sei.

"Wir müssen auch an unsere Nachbarn denken", meinte Anton Spatz (SPD). Der Verkehr würde nicht nach Kalchreuth abfließen, sondern nach Langensendelbach, Effeltrich und Adlitz. Dort sei aber schon alles "zu".