Nach einem schweren Akt von Vandalismus gibt es aktuell massive Probleme im Bahn-Verkehr zwischen Nürnberg und Bamberg. Ein inFranken.de-Reporter war am Montagmorgen vor Ort.
Nach einem besonders schweren Akt von Vandalismus in Hirschaid wurde die Bahnstrecke gesperrt - und das für viele Tage. Der Schienenersatzverkehr der Bahn muss am Montagmorgen (7. Juli 2025) allerdings mit erheblichen Problemen kämpfen.
Es ist gegen 7.40 Uhr in Forchheim. Menschenmassen strömen aus dem Zug aus Nürnberg und laufen schnellen Schrittes zum Forchheimer ZOB. Ein SEV-Bus steht bereit. Platz finden aber nur noch wenig Passagiere. Im Bus ist nur Sitzen erlaubt, das soll später für noch mehr Probleme sorgen.
Fahrgäste müssen in Forchheim über eine Stunde auf SEV-Bus warten
Ein Bahn-Mitarbeiter beruhigt. In nur etwa 15 Minuten soll bereits der nächste Bus kommen, solange es keine Probleme auf der Straße gebe. Doch genau das tritt dann ein.
Kurze Zeit teilt der Mitarbeiter mit, dass es einen Unfall auf der Autobahn gegeben habe und es wegen des Staus zu Verzögerungen kommen werde.
Die Fahrgäste warten und warten, es regnet. Eine Stunde später stehen bereits die Fahrgäste aus drei verschiedenen Zügen am Busbahnhof - dann kommt der Bus, und es gibt kein Halten mehr.
"Aua"-Rufe beim Einsteigen - Mann sorgt für Probleme
Jeder versucht, sich einen der wenigen Plätze im Bus zu sichern. Beim Einsteigen wird gedrückt, es gibt laute "Aua"-Rufe. Schnell sind alle Sitzplätze belegt, die Stehplätze auch, was allerdings verboten ist. Bahn-Mitarbeiter kommen herbei und bitten diese Fahrgäste, das Fahrzeug zu verlassen.
Widerwillig steigen fast alle aus - bis auf einen Mann. Er weigert sich, den Bus zu verlassen - und nimmt im Gang Platz. Beschäftigte der Bahn rufen ihm zu, er solle aussteigen, doch der Mann bleibt sitzen. Passagiere, um ihn herum, die teilweise eine Stunde in Forchheim warten mussten, reden ebenfalls auf ihn - er bleibt dennoch sitzen.
Ein Bahn-Mitarbeiter droht, die Polizei zu rufen. Auch diese erste Warnung scheint den Fahrgast nicht zu beeindrucken. Erst als der Bahn-Mitarbeiter seine Stimme noch mehr erhebt, steigt der Mann langsam aus und tritt nach draußen. Vor den Türen stehen noch zahlreiche andere Fahrgäste, die keinen der begehrten Sitzplätze ergattern konnten. Dann geht die Fahrt los. Kurze Zeit später bewegt sich der SEV-Bus auf der A73, im stockenden Verkehr, bis er endlich den Bamberger Bahnhof erreicht. Dort warten bereits zahlreiche Passagiere, die nach Forchheim fahren möchten.
Bahn warnt vor "Beeinträchtigungen" bis Donnerstag
Bis voraussichtlich Donnerstag (10. Juli 2025) soll es auf der Bahnstrecke so weitergehen. Die Bahn spricht von "Beeinträchtigungen". Wegen Vandalismus "kommt es zu Ausfällen, Haltausfällen und Verspätungen."
Betroffen sind laut Bahn folgende Verbindungen im Fernverkehr:
ICE-Züge zwischen Nürnberg und Erfurt werden in beiden Fahrtrichtungen umgeleitet und verspäten sich dadurch um etwa 90 Minuten.
Die Halte Erlangen und Bamberg entfallen.
Einzelne IC-Züge zwischen Nürnberg und Leipzig (über Jena) fallen aus.
IC-Züge fallen zwischen Kassel-Wilhelmshöhe und Gera aus
Die Bahn empfiehlt folgende Reisealternativen: "Gäste von/nach Erlangen nutzen bitte Verbindungen über Nürnberg und zwischen Nürnberg und Erlangen die Nahverkehrszüge und S-Bahnen. Gäste von/nach Bamberg nutzen bitte Verbindungen über Würzburg und zwischen Würzburg und Bamberg die Nahverkehrszüge."